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die er bereits früher in der Civiltä Cattolica 1906
und in seinem Bonner Vortrag auf der Görres-
versammlung Mitteilungen gemacht hatFast
unmittelbar vor dieser Publikation hat ein Fran-
zose Philippe Lauer den Schatz behandelt
in der Schrift „Le Tresor du Sancta Sanc-
torum. Extrait des Monuments et Mdmoires
publids par l’Acaddmie des Inscriptions et
Belles-Lettres.“ Paris 1906. Der Bericht
über „die Entdeckung und erste Veröffentlichung
des Schatzes" läßt keinen Zweifel darüber auf-
kommen, daß die Manipulationen, die franzö-
sischerseits gemacht wurden, uin E. Grisar zuvvr-
znkonimen, nicht ganz einwandfrei ivnren.
Der Fund in „Lancia Sanctorum“ ist sehr
reichhaltig und für die christliche Kunstgeschichte
von ganz erheblicher Bedeutung. Besonderen
Wert beanspruchen ein goldenes Emailkreuz mit
Silberbehälter, ivahrscheinlich dasselbe, das schon
Papst Symmachus (498—514) besaß, ein gol-
denes Gemmenkrenz, verschiedene silberne Reli-
quiare, Holzkästchen, Elfenbeinsachen (Pixis, Tafel-
chen, Kassette) und ganz hervorragende Textilien.
— Gerade durch letztere findet der Aufsatz von
E. Beisfel („Gestickte und gewebte Vorhänge der
römischen Kirchen des 8. und 9. Jahrhunderts")
in der „Zeitschr. f. christl. Kunst" VII (1894)
858 ff. prächtige Ergänzungen.
Der Verfasser gibt zu jede», einzelnen Stücke
eine eingehende Beschreibung und versucht sie in
mühevollen und eindringlichen archäologischen
Untersuchungen zeitlich und der künstlerischen
Provenienz nach festzustellen, so gut es möglich
ist auf Grund früherer Inventars (das früheste
aus dem 12. Jahrhundert von Johannes Dia-
konus). Die Reproduktionen sind im allgemeinen
gut. Sehr rühmenswert und fein sind die far-
bigen Wiedergaben des Emailkreuzes, der Byzan-
tinischen Zellenschmelze und des Seidenstoffes
mit der Verkündigung. — Für Einzelheiten lassen
sich mit Nutzen die Reproduktionen in der Lauer-
scheu Publikation vergleichen.2)
Tübingen. L. Bau r.
Die Orgel d e r N e u z e i t. Von Schulrat
L. Do sch in Darmstadt. Leipzig (B. F.
Voigt) 1908. IV und 58 S. Preis
ged. TU. 1.50, gedd. M. 2.50.
Insofern vorliegendes Büchlein bei Vorfüh-
rung der heutigen Orgel vor allem die Labial-
zungenstimmen, die Hochdruckluft- und Seraphon-
pfeifen berücksichtigt, füllt es wirklich eine Lücke
in der Orgelliteratur aus, da jene hochwichtigen
Erfindungen unseres Landsmanns Weigle in
Echterdingen bis jetzt nur in ein paar Orgel-
kunden behandelt sind. Wir finden aber daneben
auch eine gedrängte Uebersicht über die Geschichte
') Zuerst erschien die italienische Bearbeitung
des Fundes : H. G r i s a r, 11 „Lancia Sanc-
torum“ ed il suo tesoro sacro . . . con 62
illustrationi Roma (.Civiltä Cattoi.) 1907. -
2) Eine hübsche Zusammenstellung der Re
sultate Lauers und Grisars nebst ergänzenden
Hinweisen für Besucher des christlichen Museums
des Vatikan gibt in der römischen Quartalschrifl
1907 S. 116 ff. Er. Alfons Müller (Ravens-
burg).
des Orgelbaus und in verschiedenen interessanten
Kapiteln das Orgelspiel von der ästhetisch-prak-
tischen Seite gewürdigt. — Lebendige und an-
regende Darstellung, kurze und bündige Form,
eine Reihe trefflicher Abbildungen und ein ver-
hältnismäßig ganz billiger Preis sind Vorzüge,
die das Merkchen Freunden des Orgelbaus und
Orgelspiels bestens empfehlen.
Tübingen- O. Gauß.
Hiezu eine Ku n st b e i l a g e:
Die neuen Kirchenfenster der kathol.
G arnis0 ns kirche in Ulm a. D.
Von F. Zeltler, Glasmalerei-Anstalt, München.
Annoncen.
Jus. Hin. RUM
Atelier für christl. Kunst
in Edelmetall, Ironie, Emaille, »llo.
Auf allen beschickten Ausstellungen
höchste Auszeichnungen.
Ed. Zieher, Bihernch (Riss), u. roten Löwen.
Grosses Lager in Altarkreuzen und Leuchtern.
Stuttgart, Vuchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt*.
die er bereits früher in der Civiltä Cattolica 1906
und in seinem Bonner Vortrag auf der Görres-
versammlung Mitteilungen gemacht hatFast
unmittelbar vor dieser Publikation hat ein Fran-
zose Philippe Lauer den Schatz behandelt
in der Schrift „Le Tresor du Sancta Sanc-
torum. Extrait des Monuments et Mdmoires
publids par l’Acaddmie des Inscriptions et
Belles-Lettres.“ Paris 1906. Der Bericht
über „die Entdeckung und erste Veröffentlichung
des Schatzes" läßt keinen Zweifel darüber auf-
kommen, daß die Manipulationen, die franzö-
sischerseits gemacht wurden, uin E. Grisar zuvvr-
znkonimen, nicht ganz einwandfrei ivnren.
Der Fund in „Lancia Sanctorum“ ist sehr
reichhaltig und für die christliche Kunstgeschichte
von ganz erheblicher Bedeutung. Besonderen
Wert beanspruchen ein goldenes Emailkreuz mit
Silberbehälter, ivahrscheinlich dasselbe, das schon
Papst Symmachus (498—514) besaß, ein gol-
denes Gemmenkrenz, verschiedene silberne Reli-
quiare, Holzkästchen, Elfenbeinsachen (Pixis, Tafel-
chen, Kassette) und ganz hervorragende Textilien.
— Gerade durch letztere findet der Aufsatz von
E. Beisfel („Gestickte und gewebte Vorhänge der
römischen Kirchen des 8. und 9. Jahrhunderts")
in der „Zeitschr. f. christl. Kunst" VII (1894)
858 ff. prächtige Ergänzungen.
Der Verfasser gibt zu jede», einzelnen Stücke
eine eingehende Beschreibung und versucht sie in
mühevollen und eindringlichen archäologischen
Untersuchungen zeitlich und der künstlerischen
Provenienz nach festzustellen, so gut es möglich
ist auf Grund früherer Inventars (das früheste
aus dem 12. Jahrhundert von Johannes Dia-
konus). Die Reproduktionen sind im allgemeinen
gut. Sehr rühmenswert und fein sind die far-
bigen Wiedergaben des Emailkreuzes, der Byzan-
tinischen Zellenschmelze und des Seidenstoffes
mit der Verkündigung. — Für Einzelheiten lassen
sich mit Nutzen die Reproduktionen in der Lauer-
scheu Publikation vergleichen.2)
Tübingen. L. Bau r.
Die Orgel d e r N e u z e i t. Von Schulrat
L. Do sch in Darmstadt. Leipzig (B. F.
Voigt) 1908. IV und 58 S. Preis
ged. TU. 1.50, gedd. M. 2.50.
Insofern vorliegendes Büchlein bei Vorfüh-
rung der heutigen Orgel vor allem die Labial-
zungenstimmen, die Hochdruckluft- und Seraphon-
pfeifen berücksichtigt, füllt es wirklich eine Lücke
in der Orgelliteratur aus, da jene hochwichtigen
Erfindungen unseres Landsmanns Weigle in
Echterdingen bis jetzt nur in ein paar Orgel-
kunden behandelt sind. Wir finden aber daneben
auch eine gedrängte Uebersicht über die Geschichte
') Zuerst erschien die italienische Bearbeitung
des Fundes : H. G r i s a r, 11 „Lancia Sanc-
torum“ ed il suo tesoro sacro . . . con 62
illustrationi Roma (.Civiltä Cattoi.) 1907. -
2) Eine hübsche Zusammenstellung der Re
sultate Lauers und Grisars nebst ergänzenden
Hinweisen für Besucher des christlichen Museums
des Vatikan gibt in der römischen Quartalschrifl
1907 S. 116 ff. Er. Alfons Müller (Ravens-
burg).
des Orgelbaus und in verschiedenen interessanten
Kapiteln das Orgelspiel von der ästhetisch-prak-
tischen Seite gewürdigt. — Lebendige und an-
regende Darstellung, kurze und bündige Form,
eine Reihe trefflicher Abbildungen und ein ver-
hältnismäßig ganz billiger Preis sind Vorzüge,
die das Merkchen Freunden des Orgelbaus und
Orgelspiels bestens empfehlen.
Tübingen- O. Gauß.
Hiezu eine Ku n st b e i l a g e:
Die neuen Kirchenfenster der kathol.
G arnis0 ns kirche in Ulm a. D.
Von F. Zeltler, Glasmalerei-Anstalt, München.
Annoncen.
Jus. Hin. RUM
Atelier für christl. Kunst
in Edelmetall, Ironie, Emaille, »llo.
Auf allen beschickten Ausstellungen
höchste Auszeichnungen.
Ed. Zieher, Bihernch (Riss), u. roten Löwen.
Grosses Lager in Altarkreuzen und Leuchtern.
Stuttgart, Vuchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt*.