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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 26.1908

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Nr. 8
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Brinzinger, Adolf: Die Kirche in Rottenmünster bei Rottweil a. N. und deren Erbauer, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15941#0089

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mauerwerk und verputzt. Das kleine
Glockentürmchen wurde 1765 renoviert
unter bem Abt Anselm II. von Salem
und der Aebtissin von Rottenmünster,
Maria Thessalina Eberlin. Die Kirche
hat eine ansehnliche Größe, denn sie bildet
einen ganzen Flügel des alten Konvents
und ragt mit dem Chor über das Quadrat
nach Osten hinaus. Das Schiff ist 26 m
lang, 11,55 m breit und 11,67 m hoch.
Der prachtvolle lichte Chor mit seinen
fünf hohen Fenstern ist 12,60 m lang,
10,80 m breit und 11,37 m hoch, um
zwei Granitstufen erhöht über das Schiff.
Oberhalb des Schiffs ist eine Empore für
etwa 300 Personen, welche über die

I aufgestellt. Der Raum der Empore ist
licht, freundlich, hoch, mit Zugang von
der zweiten Etage des früheren Kreuz-
gangs. An der Wand rechts sind drei
Chörlein, von denen man in die Empore
herein sehen kann, im Chor rechts ist ein
viertes solches Chörlein. In das untere
Schiff führt keine Treppe hinab. Das
untere Schiff der Kirche hat ähnliche
Einteilung bezüglich der Bänke und des
Mittelgangs wie die Empore über dem-
selben, welche getragen wird von vier ge-
schliffenen Stucksäulen. Einfache Barock-
stuccaluren von Pflanzenmotiven zieren
die Decke des Schiffs, welche durch die
untere Bodenseite der Einpore gebildet

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Inneres der Kirche

Hälfte des Schiffes hereinragt, vorne eine
Brüstung mit Stuccaturen und kleinen
Bildern der hl. Hedwig und Hildegard
geziert, einstens der Platz für den Kon-
vent , früher mit Gitter und Altärchen
versehen, die jetzt entfernt sind. Der
Boden der Empore erhöht sich nach rück-
wärts, so daß alle auf den Altar und
die Kanzel sehen können ; rechts und links
sind die Bankreihen, mitten ein breiter
Gang. Hinten auf dieser Empore ist die
Orgeltribüne und neue Orgel mit 13
klingenden Registern, von Gebrüder Späth
in Ennelach, elektrisch betrieben, 1898

zu Rotteniȟilster.

wird. Durch ein Vestibül, welches mit
einem Portal ins Freie mündet, kann
der Eintritt in das Schiff vom Hause
aus stattfinden. In diesem Vorraum sind
zwei auf Holz gemalte unbedeutende
Rokokobilder aufgehängt, welche das Mar-
tyrium der hl. Konstantia und Cölestina
darstellen, deren heilige Leiber seit 1898
sich auf den Seitenaltären der Kirche be-
finden. Eine Gedenktafel an das Jubi-
läum der Priorin Johanna Nepomucena,
Freiin von Freyberg aus Wellendingen
(geh. 10. Januar 1767, gest. Rotten-
münster 24. April 1838), ist in dem-
 
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