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Chor m i t H o ch a l t n r.
heraus entworfen ist: der
Gottkönig am Kreuze „Reg-
navit a ligno Deus“.
Alles in allem: ivir habe»
hier einen Altar, der sich
in kein Schema einstigen läßt,
der etwas ganz und gar
Eigenartiges, aber nach Kom-
position und Gliederung Wür-
diges und Monumentales ist.
Aehnlich verhält es sich
mit den Altären in den drei
S eiten kapellen und in
der Halle.
Der Altar d e r e r st e n
S ei t e n k a p e l l e stammt
ans dem Atelier des Meisters
Balthasar Schmitt, der vie-
len Lesern wohl aus der
Jahresmappe der Gesellschaft
für christliche Kunst schon be-
kannt sein dürste. Es ist
ein Netablealtar von gran-
gelbem Ton, der sich von
dem graugrünen Grnndton
der Kapelle selbst mit recht
ruhiger Gesamtwirknng ab-
hebt. Die Fassung des Altars,
der Reliefs und der Anstrich
der Wände wurde von B. Scheppach besorgt.
In der Mitte die Statue des lehrenden und
segnenden Christus. Die Statue ist würde-
voll, lebenswahr, packend. Die Flach-
reliefs, die ebenfalls eine besondere Fassung
erhielten, links und rechts und an der Rück-
seite (Jesus, die Kinder lehrend, Jesus
bei Martha und Maria, Jesus mit den
Emausjüngern und Heilung der Schwie-
germutter des Petrus?), haben eine ruhige
Wirkung, sind großzügig in der Kon-
zeption — aber ich möchte wün'chen, daß
der Christus anders, tiefer anfgesaßt wäre.
Entschieden mm edelsten ist er in der
Szene mit den Emausjüngern, in den
übrigen ist er nach unserem Dafürhalten
zweifellos zu sehr ins Menschliche herab-
gezogen! Geiviß! ES wird nie einem
Künstler gelingen, der Dnio hypostatica
in Christus völlig gerecht zu werden: die
allen Meister waren demütig genug, das
einzugestehen, und dieses Eingeständnis j
brachten sie in Form eines Heiligenscheines, !
von Lichtstrahlen, einer Mandorla ». dergl.
in ihren Kunstwerken zum Ausdruck. —
Und noch eines wollten sie damit sagen:
daß der Christus, den sie darstellten, nicht
den Anspruch erhebe, der Christus zu
sein, daß der Christus ihres subjektiven
künstlerischen Empfindens den objektiven
Christus des Dogmas und der Geschichte
nicht voll und ganz anszuschöpfen sich
anmaße, daß also der Gläubige von dem
ersteren an den letzteren weiter verwiesen
werden solle. - - Das vermissen wir
einigermaßen ans diesen Werken. Im
übrigen zeigen diese Reliefs die Tendenz,
mit möglichst einfachen Mitteln eine mög-
lichst große Wirkung zu erzielen und ans
dem einzelnen Vorgang das wichtigste und
! charakteristische Moment herauszuheben.
Wieder ein anderer und ganz eigenar-
tiger Altar ist der in der zweiten Seiten-
kapelle, welchen unser Landsmann C.
Bauer (Ulm) entworfen hat, während
der Entwurf und die Ausführung der
Reliefs von Prof. Max Heilmaier
stammt; die Mensa ist von den Kunst-
steinwerken in München geliefert worden.
Der Altar besteht aus drei Teilen:
Chor m i t H o ch a l t n r.
heraus entworfen ist: der
Gottkönig am Kreuze „Reg-
navit a ligno Deus“.
Alles in allem: ivir habe»
hier einen Altar, der sich
in kein Schema einstigen läßt,
der etwas ganz und gar
Eigenartiges, aber nach Kom-
position und Gliederung Wür-
diges und Monumentales ist.
Aehnlich verhält es sich
mit den Altären in den drei
S eiten kapellen und in
der Halle.
Der Altar d e r e r st e n
S ei t e n k a p e l l e stammt
ans dem Atelier des Meisters
Balthasar Schmitt, der vie-
len Lesern wohl aus der
Jahresmappe der Gesellschaft
für christliche Kunst schon be-
kannt sein dürste. Es ist
ein Netablealtar von gran-
gelbem Ton, der sich von
dem graugrünen Grnndton
der Kapelle selbst mit recht
ruhiger Gesamtwirknng ab-
hebt. Die Fassung des Altars,
der Reliefs und der Anstrich
der Wände wurde von B. Scheppach besorgt.
In der Mitte die Statue des lehrenden und
segnenden Christus. Die Statue ist würde-
voll, lebenswahr, packend. Die Flach-
reliefs, die ebenfalls eine besondere Fassung
erhielten, links und rechts und an der Rück-
seite (Jesus, die Kinder lehrend, Jesus
bei Martha und Maria, Jesus mit den
Emausjüngern und Heilung der Schwie-
germutter des Petrus?), haben eine ruhige
Wirkung, sind großzügig in der Kon-
zeption — aber ich möchte wün'chen, daß
der Christus anders, tiefer anfgesaßt wäre.
Entschieden mm edelsten ist er in der
Szene mit den Emausjüngern, in den
übrigen ist er nach unserem Dafürhalten
zweifellos zu sehr ins Menschliche herab-
gezogen! Geiviß! ES wird nie einem
Künstler gelingen, der Dnio hypostatica
in Christus völlig gerecht zu werden: die
allen Meister waren demütig genug, das
einzugestehen, und dieses Eingeständnis j
brachten sie in Form eines Heiligenscheines, !
von Lichtstrahlen, einer Mandorla ». dergl.
in ihren Kunstwerken zum Ausdruck. —
Und noch eines wollten sie damit sagen:
daß der Christus, den sie darstellten, nicht
den Anspruch erhebe, der Christus zu
sein, daß der Christus ihres subjektiven
künstlerischen Empfindens den objektiven
Christus des Dogmas und der Geschichte
nicht voll und ganz anszuschöpfen sich
anmaße, daß also der Gläubige von dem
ersteren an den letzteren weiter verwiesen
werden solle. - - Das vermissen wir
einigermaßen ans diesen Werken. Im
übrigen zeigen diese Reliefs die Tendenz,
mit möglichst einfachen Mitteln eine mög-
lichst große Wirkung zu erzielen und ans
dem einzelnen Vorgang das wichtigste und
! charakteristische Moment herauszuheben.
Wieder ein anderer und ganz eigenar-
tiger Altar ist der in der zweiten Seiten-
kapelle, welchen unser Landsmann C.
Bauer (Ulm) entworfen hat, während
der Entwurf und die Ausführung der
Reliefs von Prof. Max Heilmaier
stammt; die Mensa ist von den Kunst-
steinwerken in München geliefert worden.
Der Altar besteht aus drei Teilen: