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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 26.1908

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Nr. 11
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Beck, Paul A.: Kirchenschatz (an Paramenten, Silber e[t]c.) der Benediktinerreichsabtei Elchingen: am Vorabend der Säkularisation (um das Jahr 1791)
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.15941#0132

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119

fl. kr.

Die übrigen Granaten.48 —

24 Röselein von gutem Toinbaß . . 120 —

Die Strahlen von Tombaßsteinen . 168

Die noch übrigen Toinbaß.46 —

Der Macherlohn.150 -

Das Futteral.21 —

Die kristallenen Gläser.7 —

Für Ltechen des Chronologii ans die
Monstranz, das P. Gregorins Zieglauer
verfaßt, nehnilich:

lesV ln Larnuto basL blsrotbeOa
ab PULHIngu LonssLrstV uci
Pobsrtl prass VUIs IVdlUon Vlgas

esIMo qVInto.7 . - 48

Summa: 1249 25
nnterthänigster Diener Johann Mathias Lang,
Gold- und Silberarbeiter."

Welcher Konto den folgenden Monat, nämlich
am 22. Juni unter untertänigem Dank bezahlt
worden ist. Zur Bezahlung haben beigeholfen
die löbliche Bruderschaft äs 7 äoloribus, welche
1000 fl. davon übernommen; das löbl. Priorat
gab 150 fl; aus der Medicinenstub kamen 100 fl.

Endlich sind auch 3 Kelche neu vergoldet worden,
was 40 fl. gekostet hat; 2 neue Plättlein von
Porzellanart dazu kosteten 10 fl. Weiter wurden
47 Stück Granaten dazu gegeben im Betrage
von 34 fl., so daß die Vergoldung alles in
allein 74 fl. ausmachte. „Die Nachwelt ivird wohl
glauben, Elchingen habe das Geld zum Hinaus-
wersen re.", meint der Annalist am Schluffe.

Zu Anfang des Jahres 1793 wurden
in die Pfarrkirche 8 rote fchöne Meß-
gewänder angefertigt. R Prior hat die
Goldborten dazu angeschafft; nur die Borten
haben über 300 fl. gekostet. Bruder Leon-
hard hat die Arbeit geitiachl; der Zeug
ist Damast; sie konnnen sehr gut heraus;
die Prioratskasse hat sie ganz bezahlt. Das
war wohl die letzte bedeutendere Anschaf-
fung von Pararnenten 311 Klosterszeilen!
Eine ganze Reihe anderer auch zum Kirchen-
wesen gehöriger Stücke wurde vom Chro-
nisten gar nicht angeführt, wovon doch
recht viel vorhanden war, so mir die
Kanon-Tafeln ans jedeni Altar, zusammen
27 Stück. Ferner auf jedem der 9 Altäre

1 gefaßtes Kruzifix, andere Kruzifixe,

2 silberne, 1 große silberne Ampel, viele
Teppiche, mehrere Betstühle, viele„Himmel"
mit guten Borteil, Himmel 311111 Versehen
der 'Kranken, 1 Paar silberne Glinsel,
8 oder 9 andere messingene Glinsel, aller
Vorrat auf die Karwoche, in Feuer ver-
goldete Prozessionskrenze, Tragampeln für
Prozessionen, 3 große Fahnen, 2 kleinere,
Fahnenkntten, gegen 10—12 Statuen de
B V. und hl. Benedikt u. s. w. zum Her-
nmtragen. Ter Annalist beschließt sein

Jnveiltar mit den Worten: „Aus all
diesem läßt sich ersehen, wie wir für den
Dienst des Allerhöchsten besorgt sind, dessen
Ehre unsere einzige Absicht ist, und alle-
zeit sein wird." Dem Dienste des Aller-
höchsten durften sie sich aber in Elchingens
Mauern nicht mehr lange widmen, sofern
schon 10 Jahre darauf die alte Abtei
gewaltsam aufgehoben wurde. Der Silber-
schatz, welcher übrigens fast durchweg erst
aus dem 17. Jahrhundert nach dem
30jährigen Krieg und hernach, und n i ch t
aus früherer Zeit, wo infolge von
Brünsten und im genannten Kriege alles
zu Grunde gegangen war, stammte, mußte
schon i. I. 1796 infolge der Kriegsnöten
und immerwährenden starken Kontribu-
tionen größtenteils bei Goldarbeiter Nieder-
ecker in Ulm eingeschmolzen werden, wo-
für das bedrängte Kloster in jenen geld-
armen Zeiten nicht viel über 8000 fl.
erhielt (f. „Der Silberschatz Elchingens"
im „Schwäb. Arch.", XXVI., 1908,
dir. 2, S. 32 f.). Vom gesamten Kirchen-
schatz wird überhaupt heutzutage nur
äußerst wenig mehr vorhanden sein.

Literatur.

Uhde, des Meisters Gemälde in 285 Ab-
bildungen, hernusgegeben von Hans
Rosenhagen. Stuttgart und Leipzig
fDenische Verlagsanstalt) 1908. Klassiker
der Kunst in Gesanrtausgaben : XII. Band.
Die bisherigen Bände der Klassiker der Kunst
galten nur den Allergrößten in diesem Reiche,
einem Raffael, Nembrandt, Michel Angeld n. s. w.,
denen die Knnstgefchichte längst ihren Platz
unter den unsterblichen Meistern, unter den Klas-
sikern angewiesen hat. Umsomehr ist man über-
rascht, auf dem neuesten dieser schmucken Bände
den Namen eines ganz Modernen zu lesen, der
noch unter den Lebenden weilt: Fritz v. Uhde.
Hans Rosenhagen, der den Text geschrieben, sucht
in einer längeren „Vorbemerkung" das Auffallende,
das hierin liegt, zu rechtfertigen. Ob er jeder-
mann überzeugt, sei dahingestellt. M. E. geht
uns — wie jeder Zeit — einfach die Fähigkeit
ab, über einen Zeitgenossen ein völlig objektives,
abschließendes Urteil zu fällen, und wir sollten
darüber, ob ein solcher Zeitgenosse wirklich ein
„Klassiker" ist, dem Urteil der Nachwelt nicht
vorgreifen. Doch wir wollen hierüber mit nie-
manden rechten, wollen rms vielmehr des vor-
liegenden stattlichen Bandes freuen, und freuen
uns dieser Anerkennung für den Künstler, der
heuer seinen sechzigsten Geburtstag feiern konnte.
Er hat, wie nicht leicht Einer; schwer um die
allgemeine Anerkennung ringen müssen, und er
hat ehrlich darum gerungen. An der Hand dieser
 
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