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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 28.1910

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Nr. 8
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Baur, Ludwig: Die Fugelschen Fresken in der kath. Stadtpfarrkirche zu Ravensburg , [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16250#0087

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perausgegebeii »nd redigiert von Universitäts-Professor Or. £. 23aur in Tübingen.
Eigentum des Rottenbnrger Diözefan-Knnstvereins;

Aominifsions-Verlag nnd Druck der Akticn-Gcsellscboft „Deutsches Volksblatt" in Stuttgart.

Or. 8

Jährlich l2 Nummern. Preis durch die Post halbjährlich M. 2.25 ohne
Bestellgeld. Durch den Buchhandel sowie direkt von der Verlagshandlung JQJO
Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt" in (Stuttgart pro Jahr M. 4.50. ' *

Die Hugelschen Fresken in der kath.
^tadtpfarrkirche zu Ravensburg.

Bespr. von Prof. Or. L. Baur, Tübingen.

(Fortsetzung.)

V. Die unterbrochene Reihe setzt sich
niit den Vertretern der Confessores
weiter:

Lokales Kolorit verrät die von heimat-
lichen Renliniszellzen eingegebene Wahl des
hl. Gebhard, Bischofs von Konstanz,
eine Gestalt, die der Meister — als seinen
Namenspatron — reichlich mit Liebe durch-
geführt hat. Schon früher hat er ihm in
der St. Gebhardkapelle zu Bregenz den
Tribut seiner Verehrung durch die Kunst
seines Pinsels gezollt. Hier stellte er ihn
dar als energischen Bischof mit festem Blick.
Als Attribut trägt er auf bent linken Arm
eilt Buch und auf diesem einen mit der
Tiara geschniückten Totenkopf. Offenbar
ist damit angespielt auf die Überführung
der Reliquien des hl. Gregor nach Peter-
Haufen durch Bischof Gebhard.

Auch Albertus Magnus steht uns
als Schwabe nahe, nnd es ist entsprechend,
daß ihm der Künstler den dozierenden
Gestus der erhobenen rechten Hand gegeben
nnd ihn im weißen Habit und mit dem
schwarzen Skapnlier des Dominikaner-
ordens dargestellt hat.

VI. Von den Kirchenlehrern finden
wir als V e r t r e t e r d e r l a t e i n i s eh e n
Theologen den hl. Augustin ns, als
Vertreter der griechischen Theo-
logie den hl. Basilius den Großen.

A u g u st i n u s trägt einen roten Mantel
in mächtigen, breit aufgetragenen Stoff-
massen : in der Rechten hält er die Feder,

in der Linken ein Buch. Den Bischos-
stab konnte der Maler ihm nur noch in
den Arm geben.

Der hl. Basilius in weißem Ge-
wände, mit dem Pallium geschmückt, ans
welchem rote Kreuze angebracht sind, trägt
in der Hand den griechischen Bischofstab.

VII. Ans den Ordensheiligen sind
ansgewählt: der hl. Franziskus, eine
edel anfgefaßte aszetische Gestalt, deren
Glaubensenthnsiasmns und christliche
Liebesglnt in den Gesichtsausdrnck und
in die Aktion der ansgebreiteten Arme ver-
legt ist.

Ihm folgt der hl. Benediktns mit
Regelbuch und Abtsstab, der hl. Aloysius
in traditioneller Weise dargestellt, nnd
St. Antonius mit dem Jesuskinde ans
den Armen. Die süßliche Charakteristik,
die man sonst diesem Bilde zu geben liebt,
ist glücklicheriveise vermieden. Auch zeigt
das Kolorit, daß man auch die braune
Franziskanerkulte malerisch behandeln kann,
ohne daß sie langweilig wirkt.

VIII. Hl.Jun gfranen nnd Frauen
schließen die lange Reihe ab: St. Ursula
mit grünem Gewand und breit behandel-
tem roten Mantel, in den Händen die
Attribute ihres Martyriums: Pfeil und
Palme, auf dem Haupt eine Krone; ferner
St. Agnes in grünem Gewände mit
schwarzen ornamentierten Streifen — eben-
falls den Palmzweig tragend.

Auf sie folgt die Landesheilige Wal-
purgis in der Kleidung einer Benedik-
tineräbtissin mit Stab und Regelbnch nnd
unsere liebe schwäbische selige Eli sa-
tt e t h a B o n a von Reute als Tertiarierin,
 
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