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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 28.1910

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Nr. 11
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Escherich, Mela: Eduard Steinle und die Stuppacher Madonna Grünewalds
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Fugel, Gebhard: Die Kreuzwegstationen
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https://doi.org/10.11588/diglit.16250#0126

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104

der Madonna, die er nebst einigen Um-
rißlinien der Gesamterscheinung in sein
Skizzeubuch eintrng. Nach der Heimkehr
entstand dann das Aquarell, das sich
heute in Frankfurter Privatbesitz (Frau
Gustav Metzler) befindet. Es ist eine
interessante Umbildung ans dein stür-
mischen , fast barocken Stil Grünewalds
in die Linienstrenge der Nazarenergotik.
Ans die Dramatik der bauschenden Falten
und leuchtenden Lockenflnt des Originals
ist verzichtet. Die Madonna erhielt ein
Kopftuch. Der Mantel liegt ruhig dra-
piert. Das Kind ist etwas älter. Wäh-
rend es bei Grünewald die Beinchen

Stnppacher Madonna, in der er mit
feinem sicheren künstlerischen Gefühl gewiß
das Werk eines Großen ahnte, ein Men-
schenalter später als Grünewald entdeckt
wurde!

Die Rreuzwegstationen
von Gebhard Füget in der Sankt
Iosep hskirehe zu München?)

(II. Serie.)

Besprochen von Prof. Or. L. Banr, Tübingen.

Der von uns im „Archiv" (1910 Nr. 1
und 2) besprochenen ersten Serie voir
Reproduktionen des Fngelschen Kreuzwegs

Jesus wird zum Tode verurteilt. (Von G. Fngel.)

noch ganz unsicher setzt, so daß die Mut-
ter es festhallen muß, schreitet es bei
Steinle schon ganz kräftig. Starke Ver-
änderung erfuhr der Hintergrund. Die
vielbesprochene Kirche fiel weg, ebenso
die Stadt, an deren Stelle nur ein
Stadttor gesetzt wurde. Der Regenbogen
blieb; auch mit einiger Vereinfachung die
Gloriole links oben mit bem segnenden
Gottvater. Der Baum rechts verwan-
delte sich in eine streng vertikale Banm-
gruppe und der Lilienstrauß im Vorder-
gruud in eine einzeln aufwachsende Lilie.
Das Bild gehört in Steinles letzte Zeit.
Wie würde sich der greise Meister gefreut
haben, wenn er gewußt hätte, daß diese

ist nun rasch die zweite Serie gefolgt, mit
welcher das ganze Werk vollendet ist.
Diese zweite Serie umfaßt die Stationen
1, 3, 5, 6, 7, 9 und 11. — Die Pünkt-
lichkeit und Sorgfalt, welche der Verlag
(Max Hirmer in München) ans die far-
bige Reproduktion der ersten Serie ver-
wendet hatte, ist in dieser zweiten bei-
behalten. So ist es jetzt möglich, einen
Gesanlteindrnck von diesen Stationen nach
Inhalt, nach Formen- und Farbengebung
zu gewinnen, der jenen des Originals
zwar nicht vollständig ersetzen kann —

9 Die 14 Stationen des kleinen Kreuzwegs
nach Originalen von Prof. Gebhard Fugel-
München (Verlag von Max Hirmer).
 
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