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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 29.1911

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Nr. 2
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Fischer, A.: Die Kunst im Dienste des Religionsunterrichts, [2]
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Wunder, ...: Der Kirchenschatz und die Paramente des Chorstifts Wiesensteig, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16251#0030

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nähme wirksam reflektieren. Auch Schu-
macher kann der Statistenrolle der
Muttergottes keine befriedigende Be-
lebung und Beseelung für das Ganze
abgewinnen. Dagegen zeichnen sich die
Darstellungen S. 39 und 44 ganz be-
sonders durch unmittelbare Frische aus,
während das Antlitz des verklärten Hei-
landes darin etwas Schauspielerisches
au sich Zu haben scheint. Selbstredend
fallen diese zwei subjektiven Ansstellungen
gegen die verschwenderische Fülle des
Gebotenen nicht ins Gewicht.

Die Aufgabe des Künstlers war dies-
mal eine viel umfassendere als im „Leben
Jesu". Galt es dort im großen ganzen
den Text der Evangelien zu illustrieren,
so erstreckt sich die Geschichte Mariens,
wie sie hier zur Darstellung kam, vom
Verlust des Paradieses bis zur Gegen-
wart. Man wird aber gestehen müssen,
daß für alle Motive der rechte Ton ge-
troffen ist, für die alttestamentliche
Weissagung ebenso wie für das katho-
lische Dogma (Unbefleckte Empfängnis
S. 4), für die Legende wie für das
Evangelium, für die Kulturgeschichte wie
für das moderne katholische Volksleben.

Bei aller Originalität werden die Be-
zieher des Werkes eine wohltuende Rück-
sichtnahme auf ihre bisherige Vorstelluugs-
welt wahruehmen. Manchmal werden
sie sich erinnert fühlen an Dürer, manch-
mal an Führich und Schwind, vielleicht
auch au Füget und Schiestl. Das ist
aber kein Unglück. Nur auf dem hier
eingeschlageneu Wege wird man aus der
herrschenden Zerfahrenheit herauskommen.

Der Text flammt von Viktor Kolb S. J.
Der bekannte Preßapostel und Polemiker-
Hat auch für diese Aufgabe eine glän-
zende Befähigung bewiesen. Mir' per- i
fönlich gefallen die ersten Partien besser '
als die spätern, etwa von dort an, wo '
ausdrücklich aus die Illustration Bezug i
genommen wird. Inhaltlich ist jedoch
überall das gesunde katholische Glaubens-
rrnd Betrachtungsgut in knapper, be- '
geisternder Form zusammengefaßt. Be-
kanntlich läßt fich das nicht von unserer
gesamten urariologischeu Literatur sagen.
Es wäre gut, wenn künftig jeder Prediger
bei Ausarbeitung seiner Mutiergottes-
predigten unser „Leben Mariä" zu Rate

zöge, ja, wenn man sich darin in Bälde
erkundigen könnte, ivas bei denr einen
Teil der Zuhörer vorauszusetzen, dem
andern aber unbedingt mitzuteilen ist.

Der Rirchenschatz und die Para-
mente des Lhorstifts wiesensteig.

Von Pfarrer Wunder, Mühlhausen.

(Fortsetzung.)

Bücher ad psallendum :

2 Choralbücher, 8 Bigilbücher, 10 Besper-
büchlein, 1 altes obsequiale, 1 neues obse-
quiale, 1 Katalog omnium musicalium.

1 Krippe mit 12 Personen.

1 Positiv (kleine Orgel).

Zum Schluß bemerkt der Kustos etwas
unwillig: NB. Wo seiudt die Hosti-Eise?
quaeso ubi ?

5. Inventariu m

über die Kirchenparameute und weiße
Wasch vom 5. April 1784. (Dieses In-
ventar, das letzte, das ich vorgefunden
habe, gibt uns, da es nur 20 Jahre vor
der Säkularisation angesertigt wurde, ein
ziemlich genaues Bilv voiu Bestand der
Parantente und Kirchenschätze, die Bayern
zufieleu.)

An Silber:

1 silberne Monstranz. (Dieselbe soll sich nach
der Tradition in einer Münchener Hofkirche be-
finden, dieselbe ist jedenfalls identisch mit der
unter II. A. 1 genannten.)

i ganz silbernes Kreuz oder ttax tecum.
(Dasselbe, in gotischem Stil gehalten, ist noch
in Wiesensteig vorhanden.)

1 silbernes (Sritciftr.

1 großes Ciborinm.

2 kleinere Petto.

2 große Kelch auf die Festtage.

II ordinari Kelch.

1 Kupfer und vergoldter Kelch.

1 Speißbecher von Silber.

1 Lavor samt Pokal, nebst 2 Opfertanntlein.

6 Silberne und vergoldte Opferkäntlein samt

Teller.

2 Silber beschlagene Meßbücher.

1 Silbernes Rauchfaß nebst Schiffte.

4 Silberne Bruderschastsleuchter.

Au weißer Wasch:

Es folgt eine Brasse Alben, Hume-
ralieu, Chorröcke u. dergl., dereu Auf-
zählung mau mir erlassen möge.

An P a r a m e n t i s :

I Silber und goldreicher Ornat (noch vor-
handen).

1 Silber reicher Ornat (;um Teil noch vor-

l) anden).

1 weiß geblümter Ornat.

1 roth geblümter Ornat.

1 alt roth sammeter Ornat,
 
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