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mittelalterliche Glasmalerei gu, arm aus
den geschichtlichen Voraussetzungen einen
begeisterten Ausblick auf ib'ie kommende Zeit
Au werfen im Lichte des gläsernen Gbbe-
lius. Als Programnrpiunkte der Glasmale-
rei ergaben sich Hm: 1. PMge eines wa!hr-
h!ast gerruanischen Familiensinns: „Der
Herrgottswinköl eines farbigen Fensters,
gar mit eignem W,appen geschmückt, liift die
Geburtsstätte ,geschichtlichen Fühlers, /der
leuchtende lPnükt, ivon dem aus stchj 'bier
durchilaufeNde Zug der Fami'Ci; eutradition
und ides Flamillieirchorakters fort'spinnt".
2. Erziehung des Volkes zn einer monu-
mentalen, befreienden, wahrhaft deutschen
Kunst, 3, Vertiefung des christlichen Glau-
blens: die brennende uaiib1 glühende Scheibe
ist wie eine leuchtende Brücke gwischen den
MenscheNherzen u. ldeur Herzen des Erlösers.
S ö s! r n g e n. M. W e f e r.
Der Pionier. IX. Jahrgang. Heft
10. (Juli 1917.)
Fluchsenlblevger plaudert über Entwürfe
für Altäre, Tabernakel und Beichtstühle vor:
einem Heillige'nschreiner aus dem 18. Jahr-
hundert, «Scherg über das Entstehen seines
neuen Meßgewandes und Staudhamer über
Röligiou>, Kunst und Natur tin Friedhof
mit zwei Bild>evn dorr Friedhöfen irt Po-
worsk ictini Stochod in iRußlaNd und, jin
Bladuleni in >RnMänieir. Im ganzen ent-
Cjtällt das Heft 9 Illustrationen, die sehr
lehrreich rrnd interessant sind. — Leider
sind uns Nom Jahrgang 1916 nur Heft 1
und IO gugeganMn.
Quellen z u r Bau- und K ii n st -
g e s ch i ch t e des, Ueberlinger
Münsters 1226—1620. Von Karl
Obse r, Karlsruhe i. B., Müllersche
Hofbuchdruckerei 1917. Preis ? 160 S.
rind 8 Lichtdrucktafeln.
Es ist eine 'sehr reichhaltige Schrift, Ibiiie der
gelehrte Verfasser uns 'vorlegt. Das be-
rühmte Ueberlinger Münster, das gegenwär-
tig einer umfassenden Restauration unter-
zogen !wird', ist zum Gegenstand einer gründ-
lichen Untersuchung -durch die Bearbleitu'Ng
der archivalischen Quellen gemsachh Der
erste Abschnitt S. 1—20 IhaNdült -von den
Quellen zur Baugeschichtej des Münsters.
Eben >die modernen Restaurieruugsarbeiten
halben das Resultat ergeben, daß nicht we-
niger als fünf verschiedene KirchenaNlagen
nachguweifen find. Der zweite Abschnitt bie-
tet die Regesten und' Urkunden, die der Ver-
fasser mit KöNfervato>r Kunstmaler Viktor
Megger und Lehramtsprasktikant Dr. Semler
in müstergültiger Weife 'gesammelt hat. >Sie
umfassen die Zeit von 1226—1620 mit Nicht
weniger als 306 Nummern uNd 8 Nachtrags-
nummern. Ein weiterer lAlÜschmtt führt die
Steine und Gemällde ides 'Münsters >auf, so-
weit sie Jahreszahlen tragen, und db-enlso die
wenigen noch vorhandenen Epitaphien und
Toteuschildlö. Sehr idaNkbar muß^ man dem
Verfasser sein lfür den Abschnitt, !der von
den Ueberlinger Künstlern, Kunst- und Bau-
haNdwepkern bis 1620 handelt. iEs werden
besprochen die Personalien und die Tätig-
keit der W'ildhauer, Buchbinder, Buchdrucker,
Dachl- und Ziegeldecker, Glaser,, 'Glocken-
gießer, Gbldfchmiede, Hafner, Kantengietzer,
Kupferschmiede, ,Maler, Qrganisten, Orgel-
machjer, iSchlösser, 'Schreiner, Steinbrecher,
Steinmetzen und Maurer, 'Uhrmacher und
ZiMmebleute. Dieses Verzeichnis bietet -auch
se!hr visle Namen von Künstlern und Hand-
werkern, >die aus idem iheutigeu Württem-
berg stammen. Ich nenne die iNamen: Ruß,
Jakob aus Ravensburg; Witter, Peter aus
Ravensburg; Kromer, iJükbb, Golds,chmied,
idefsen Vater aus Stuttgart stammt, 1575
bis 1611; HiltbraNd, Haus,, Kupferschmied
aus .Ravensburg, oa. 1574; iA'ichellmann, Bo-
uaventura^ Maler aus Bibevach; Wattvogel,
Othmar aus Wald-see, Maler; Humlerh Ge-
org, Müler .aus Waldsee; Weiß, Max,. Maller
aus Rottwell; Assslturer, Matthäus, Orgel-
machior .aus 'Eaunstatt 1604—1612; Eberl,
Georg, Orgelmacher aus 'Rävensburig 1548
bis 1666; Binder, Bastian, iSteiumetzgeselle
aus Rottweil 1599; Claus der „Murer" von
Bibevach,, wohl derselbe wie: Felder Klaus
von Biberach „der stainmetz" 1425 und 1437;
Frischeck, Wolf, iSteiumetzgeselle von Hall
1699 (?); Jakbb, Steinmetz von Ulm 1500;
KonrNd „der muever" von Ehingen 1433;
Lienhart, der iSteinmetz von Mengen 1506;
Schefmacher, Peter, Werkmeister, iim 'Stift
Buchau tätig, 1506; iSchmid, Peter von Ried-
Itngen, iSteinmetz; Wolgemuet, Ghristiau,
Steinmetz, leitet 1512—14 den Kivchenban
gm Jsnh; Nabholz, Paul, lllhirm>ach,er gu
Ravensburg 1638; >Ruof, Dionys, Ithrmach'e'r,
Bürgermeister gu MuNderkingen 1584; Ging-
gdlin, '.Hans von Wangen, Stadtgimimer-
meiister 15'38; Michiel „gymermann vsir
Nürtingen" 1506, Stadtzimmermeister irr
Ulbberlingwr So gibt di,e iSchrift auch einer:
Beitrag gur K'uNst- und HiaNdwellksgeischickste
unseres Landes,. — Ein Anhang 1 stellt die
Wevkmei'ster d^er Stadt und des Münsters
zusammen, ein zweiter Anhang führt (bic
Altäre des iMünsters auf, iwie sie in den
Ur!kund>en geuannt iwebden'. >Auf 8 Licht-
drucktafetn w'ird gegelben: ein Lageplan des
Münsters, 'sein Grundriß, zwei Ansichten des
Müststers nach! dem Meister ides iSchiwabeir-
kvieigs und nach> Merlan, eim Ausschnitt aus
einem OolgemÄlde mit >ANsicht d,es Münsters,
Wapp>e,Nschilde, Siegel und Steinmetzzeicherr,
Beschauzeichen und !Gold!schmiedszeichen,
Skuipruren des Steinmetzen !GbePh,ard iRiab
und Frau, dies BiWhauers^ Jörg Ziru, uNd
>Frau,, des iBildhauors Hans Morirrt UNd
Frau ,uNd di,e FlamWenbildier des Hans Ulrich
G'lüggjLor am Glüggleraltar. Das inhalts-
reiche Werk ist mit -offenkundiger iVorlieibe
für !biiie Heimat der Eltern des Verfassers
geschrieben und verdient lgenaues iStudium
und >einen weiten Leserkreis unter den
Frermden und Kennern des in,teressan.terk
Bodenseemünsters.
S ö f 1 i n ig e u. R. W e f e x.
Stuttgart, Buchdruckers! der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatl".
mittelalterliche Glasmalerei gu, arm aus
den geschichtlichen Voraussetzungen einen
begeisterten Ausblick auf ib'ie kommende Zeit
Au werfen im Lichte des gläsernen Gbbe-
lius. Als Programnrpiunkte der Glasmale-
rei ergaben sich Hm: 1. PMge eines wa!hr-
h!ast gerruanischen Familiensinns: „Der
Herrgottswinköl eines farbigen Fensters,
gar mit eignem W,appen geschmückt, liift die
Geburtsstätte ,geschichtlichen Fühlers, /der
leuchtende lPnükt, ivon dem aus stchj 'bier
durchilaufeNde Zug der Fami'Ci; eutradition
und ides Flamillieirchorakters fort'spinnt".
2. Erziehung des Volkes zn einer monu-
mentalen, befreienden, wahrhaft deutschen
Kunst, 3, Vertiefung des christlichen Glau-
blens: die brennende uaiib1 glühende Scheibe
ist wie eine leuchtende Brücke gwischen den
MenscheNherzen u. ldeur Herzen des Erlösers.
S ö s! r n g e n. M. W e f e r.
Der Pionier. IX. Jahrgang. Heft
10. (Juli 1917.)
Fluchsenlblevger plaudert über Entwürfe
für Altäre, Tabernakel und Beichtstühle vor:
einem Heillige'nschreiner aus dem 18. Jahr-
hundert, «Scherg über das Entstehen seines
neuen Meßgewandes und Staudhamer über
Röligiou>, Kunst und Natur tin Friedhof
mit zwei Bild>evn dorr Friedhöfen irt Po-
worsk ictini Stochod in iRußlaNd und, jin
Bladuleni in >RnMänieir. Im ganzen ent-
Cjtällt das Heft 9 Illustrationen, die sehr
lehrreich rrnd interessant sind. — Leider
sind uns Nom Jahrgang 1916 nur Heft 1
und IO gugeganMn.
Quellen z u r Bau- und K ii n st -
g e s ch i ch t e des, Ueberlinger
Münsters 1226—1620. Von Karl
Obse r, Karlsruhe i. B., Müllersche
Hofbuchdruckerei 1917. Preis ? 160 S.
rind 8 Lichtdrucktafeln.
Es ist eine 'sehr reichhaltige Schrift, Ibiiie der
gelehrte Verfasser uns 'vorlegt. Das be-
rühmte Ueberlinger Münster, das gegenwär-
tig einer umfassenden Restauration unter-
zogen !wird', ist zum Gegenstand einer gründ-
lichen Untersuchung -durch die Bearbleitu'Ng
der archivalischen Quellen gemsachh Der
erste Abschnitt S. 1—20 IhaNdült -von den
Quellen zur Baugeschichtej des Münsters.
Eben >die modernen Restaurieruugsarbeiten
halben das Resultat ergeben, daß nicht we-
niger als fünf verschiedene KirchenaNlagen
nachguweifen find. Der zweite Abschnitt bie-
tet die Regesten und' Urkunden, die der Ver-
fasser mit KöNfervato>r Kunstmaler Viktor
Megger und Lehramtsprasktikant Dr. Semler
in müstergültiger Weife 'gesammelt hat. >Sie
umfassen die Zeit von 1226—1620 mit Nicht
weniger als 306 Nummern uNd 8 Nachtrags-
nummern. Ein weiterer lAlÜschmtt führt die
Steine und Gemällde ides 'Münsters >auf, so-
weit sie Jahreszahlen tragen, und db-enlso die
wenigen noch vorhandenen Epitaphien und
Toteuschildlö. Sehr idaNkbar muß^ man dem
Verfasser sein lfür den Abschnitt, !der von
den Ueberlinger Künstlern, Kunst- und Bau-
haNdwepkern bis 1620 handelt. iEs werden
besprochen die Personalien und die Tätig-
keit der W'ildhauer, Buchbinder, Buchdrucker,
Dachl- und Ziegeldecker, Glaser,, 'Glocken-
gießer, Gbldfchmiede, Hafner, Kantengietzer,
Kupferschmiede, ,Maler, Qrganisten, Orgel-
machjer, iSchlösser, 'Schreiner, Steinbrecher,
Steinmetzen und Maurer, 'Uhrmacher und
ZiMmebleute. Dieses Verzeichnis bietet -auch
se!hr visle Namen von Künstlern und Hand-
werkern, >die aus idem iheutigeu Württem-
berg stammen. Ich nenne die iNamen: Ruß,
Jakob aus Ravensburg; Witter, Peter aus
Ravensburg; Kromer, iJükbb, Golds,chmied,
idefsen Vater aus Stuttgart stammt, 1575
bis 1611; HiltbraNd, Haus,, Kupferschmied
aus .Ravensburg, oa. 1574; iA'ichellmann, Bo-
uaventura^ Maler aus Bibevach; Wattvogel,
Othmar aus Wald-see, Maler; Humlerh Ge-
org, Müler .aus Waldsee; Weiß, Max,. Maller
aus Rottwell; Assslturer, Matthäus, Orgel-
machior .aus 'Eaunstatt 1604—1612; Eberl,
Georg, Orgelmacher aus 'Rävensburig 1548
bis 1666; Binder, Bastian, iSteiumetzgeselle
aus Rottweil 1599; Claus der „Murer" von
Bibevach,, wohl derselbe wie: Felder Klaus
von Biberach „der stainmetz" 1425 und 1437;
Frischeck, Wolf, iSteiumetzgeselle von Hall
1699 (?); Jakbb, Steinmetz von Ulm 1500;
KonrNd „der muever" von Ehingen 1433;
Lienhart, der iSteinmetz von Mengen 1506;
Schefmacher, Peter, Werkmeister, iim 'Stift
Buchau tätig, 1506; iSchmid, Peter von Ried-
Itngen, iSteinmetz; Wolgemuet, Ghristiau,
Steinmetz, leitet 1512—14 den Kivchenban
gm Jsnh; Nabholz, Paul, lllhirm>ach,er gu
Ravensburg 1638; >Ruof, Dionys, Ithrmach'e'r,
Bürgermeister gu MuNderkingen 1584; Ging-
gdlin, '.Hans von Wangen, Stadtgimimer-
meiister 15'38; Michiel „gymermann vsir
Nürtingen" 1506, Stadtzimmermeister irr
Ulbberlingwr So gibt di,e iSchrift auch einer:
Beitrag gur K'uNst- und HiaNdwellksgeischickste
unseres Landes,. — Ein Anhang 1 stellt die
Wevkmei'ster d^er Stadt und des Münsters
zusammen, ein zweiter Anhang führt (bic
Altäre des iMünsters auf, iwie sie in den
Ur!kund>en geuannt iwebden'. >Auf 8 Licht-
drucktafetn w'ird gegelben: ein Lageplan des
Münsters, 'sein Grundriß, zwei Ansichten des
Müststers nach! dem Meister ides iSchiwabeir-
kvieigs und nach> Merlan, eim Ausschnitt aus
einem OolgemÄlde mit >ANsicht d,es Münsters,
Wapp>e,Nschilde, Siegel und Steinmetzzeicherr,
Beschauzeichen und !Gold!schmiedszeichen,
Skuipruren des Steinmetzen !GbePh,ard iRiab
und Frau, dies BiWhauers^ Jörg Ziru, uNd
>Frau,, des iBildhauors Hans Morirrt UNd
Frau ,uNd di,e FlamWenbildier des Hans Ulrich
G'lüggjLor am Glüggleraltar. Das inhalts-
reiche Werk ist mit -offenkundiger iVorlieibe
für !biiie Heimat der Eltern des Verfassers
geschrieben und verdient lgenaues iStudium
und >einen weiten Leserkreis unter den
Frermden und Kennern des in,teressan.terk
Bodenseemünsters.
S ö f 1 i n ig e u. R. W e f e x.
Stuttgart, Buchdruckers! der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatl".