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Nimbus schwebt, umgeben von Engeln,
die musizieren, anbeten, Weihrauchsaß
schwingen. Ganz zuoberst noch drei En-
gel mit Blumengirlanden. Das Ganze
mit Lichtstrahlen durchwoben und durch-
zuckt. Es ist mit seiner ruhigen, maß-
voll abgewogenen Anordnung ein glän-
zendes Gemälde.
Wie nach vorn dem Chor zu die hul-
digenden vier Weltteile eine besondere
Gruppe bilden, so schließt das Bild nach
hinten ebenfalls mit ,einer besonderen
Gruppe ab. Den Hintergrund derselben
bildet eine dreiteilige Architektur mit
offenen Hallen. In der Mitte davor
steht St. Ambrosius mit Gefolge vor
einem Tausstein und taust den Augu-
stinus. Ein Engel hält daneben eine
Tafel, auf der geschrieben steht: De De um
confitemur. Links und rechts füllt
den Raum zahlreiche Zuhörerschaft in
lebhafter Erregung, lauter prächtige Ge-
stalten. Dieses große mächtige Haupt-
bild ist vorn signiert: J. B. Enderle
1791. Das Bild wird gekennzeichnet
werden müssen als A u g u st i n s
Taufe und Glorie, ein Gegen-
stand freudigen Lobes für die Kirche.
lieber der Orgel ist ein weiteres
Fresko: Bekehrung St. A u g u -
st i n s. In einer außerordentlich fei-
nen, perspektivisch vorzüglichen Garten-
landschaft, deren Weg auf einen Brun-
nen zuführt, sitzt über einem üppigen
Baume ein Jüngling in reicher Gewan-
dung, Augustinus. Seine Rechte zeigt
auf ein offenes Buch, in dem man liest:
inckuirnns Dominum Jesuin Chri-
sturn. Dahinter zerbricht der kleine
Amor seinen Bogen. Vergebens lockt
rechts vor einem Baumstrunk mit nur
wenigen Blättern ,mn Weib zum Ge-
nüsse der Welt.
In den Gewölbezwickeln sind noch
d r e i z e h n Kar tusch enbilde r
von Enderle: eine Madonna, die vier
Evangelisten, vier Kirchenväter und vier
Ordensheilige.
Auch Leinwandgemälde von Enderle
besitzt diese Kirche: das Altarbild des
hl. Joseph mit dem Jesuskind und
einen A u g u st i n e r h e i l i g e n mit
Stern auf der Brust und Lilie in der
Rechten, dem Engel Hostien überreichen
und zu dem eine Gruppe Kranker ihre
Zuflucht nimmt. Ebenso sind von ihm
die Rundbilder: Madomra mit Jesus,
sedes sapientiae; Tod des hl. Franz
Daver; Madonna mit Jesuskind und
Stern lauf dem Mantel; Halbfigur des
hl. Sebastian, sehr gutes Bild.
Die ganze malerische Ausstattung die-
ser Kirche ist wieder ein Glanzstück der
Muse Enderles.
La u i n g e n, Herrgottsruhkapelle 1791.
Brinzinger, Diözesanarchiv von Schwa-
ben XV, 1897, S. 117, meint, diese Ka-
pelle sei abgebrochen. Glücklicherweise
nicht. Zwischen Lauingen und Dillin-
gen halbwegs im Felde steht heute noch
der reizende Barockbau, ein Rundbau
mit etivas vorspringendem Chor und
Gegenchor. Wie die Augustinerkirche,
so ist auch hier die Malerei charakteri-
stisches Louis XVI. Im kleinen Chor
oben ist nur ein kleines Rundbild über
dem Altar gemalt: Anbetung des
Blutes C h r i st i: Zwei Engel be-
ten den Kelch an, der auf dem geheim-
nisvollen Buche steht.
Im Schiff ist in eine große ovale
Vertiefung der Wölbungsdecke hinein
ein großes Gemälde komponiert: Vor
einem grasbewachsenen Berge, der im
Vorder- und Hintergrund von Baum-
und Pslanzenwuchs umgeben ist, steht
aus dam Felsgrund hoch hervorragend
ein Kreuz, tlm dasselbe -gruppiert sich
eine Reihe von Büßern. Magdalena,
auf die Knie niedergesunken, umfaßt
den Kreuzesstamm. Hinter ihr steht
Petrus, die Hände zum Gebet ver-
schlungen. Dann, reichgekleidet, König
David mit der Harfe, während seine
Krone am Boden liegt. Hinter ihm der
Z ö l l n e r, der an seine Brust klopft.
Diese Gestalten kommen von links her.
Von rechtsher beugt sich der fromme
Schächer neben einem am Boden lie-
genden Kreuz und der verlorene
S o h n. lieber dem Kreuz in den Wol-
ken zeigt sich Christus mit seinen Wun-
den in der Verklärung, von Engeln um-
geben. Darüber Gott Vater, das Zepter
in der Rechten, mit der Linken auf die
Büßer weisend, und ein Dreiecknimbus
mit dem Heiligen Geist. Dieses eigen-
artige Gemälde von den heiligen Büßern,
in welchem geschichtliche und Parabel-
Nimbus schwebt, umgeben von Engeln,
die musizieren, anbeten, Weihrauchsaß
schwingen. Ganz zuoberst noch drei En-
gel mit Blumengirlanden. Das Ganze
mit Lichtstrahlen durchwoben und durch-
zuckt. Es ist mit seiner ruhigen, maß-
voll abgewogenen Anordnung ein glän-
zendes Gemälde.
Wie nach vorn dem Chor zu die hul-
digenden vier Weltteile eine besondere
Gruppe bilden, so schließt das Bild nach
hinten ebenfalls mit ,einer besonderen
Gruppe ab. Den Hintergrund derselben
bildet eine dreiteilige Architektur mit
offenen Hallen. In der Mitte davor
steht St. Ambrosius mit Gefolge vor
einem Tausstein und taust den Augu-
stinus. Ein Engel hält daneben eine
Tafel, auf der geschrieben steht: De De um
confitemur. Links und rechts füllt
den Raum zahlreiche Zuhörerschaft in
lebhafter Erregung, lauter prächtige Ge-
stalten. Dieses große mächtige Haupt-
bild ist vorn signiert: J. B. Enderle
1791. Das Bild wird gekennzeichnet
werden müssen als A u g u st i n s
Taufe und Glorie, ein Gegen-
stand freudigen Lobes für die Kirche.
lieber der Orgel ist ein weiteres
Fresko: Bekehrung St. A u g u -
st i n s. In einer außerordentlich fei-
nen, perspektivisch vorzüglichen Garten-
landschaft, deren Weg auf einen Brun-
nen zuführt, sitzt über einem üppigen
Baume ein Jüngling in reicher Gewan-
dung, Augustinus. Seine Rechte zeigt
auf ein offenes Buch, in dem man liest:
inckuirnns Dominum Jesuin Chri-
sturn. Dahinter zerbricht der kleine
Amor seinen Bogen. Vergebens lockt
rechts vor einem Baumstrunk mit nur
wenigen Blättern ,mn Weib zum Ge-
nüsse der Welt.
In den Gewölbezwickeln sind noch
d r e i z e h n Kar tusch enbilde r
von Enderle: eine Madonna, die vier
Evangelisten, vier Kirchenväter und vier
Ordensheilige.
Auch Leinwandgemälde von Enderle
besitzt diese Kirche: das Altarbild des
hl. Joseph mit dem Jesuskind und
einen A u g u st i n e r h e i l i g e n mit
Stern auf der Brust und Lilie in der
Rechten, dem Engel Hostien überreichen
und zu dem eine Gruppe Kranker ihre
Zuflucht nimmt. Ebenso sind von ihm
die Rundbilder: Madomra mit Jesus,
sedes sapientiae; Tod des hl. Franz
Daver; Madonna mit Jesuskind und
Stern lauf dem Mantel; Halbfigur des
hl. Sebastian, sehr gutes Bild.
Die ganze malerische Ausstattung die-
ser Kirche ist wieder ein Glanzstück der
Muse Enderles.
La u i n g e n, Herrgottsruhkapelle 1791.
Brinzinger, Diözesanarchiv von Schwa-
ben XV, 1897, S. 117, meint, diese Ka-
pelle sei abgebrochen. Glücklicherweise
nicht. Zwischen Lauingen und Dillin-
gen halbwegs im Felde steht heute noch
der reizende Barockbau, ein Rundbau
mit etivas vorspringendem Chor und
Gegenchor. Wie die Augustinerkirche,
so ist auch hier die Malerei charakteri-
stisches Louis XVI. Im kleinen Chor
oben ist nur ein kleines Rundbild über
dem Altar gemalt: Anbetung des
Blutes C h r i st i: Zwei Engel be-
ten den Kelch an, der auf dem geheim-
nisvollen Buche steht.
Im Schiff ist in eine große ovale
Vertiefung der Wölbungsdecke hinein
ein großes Gemälde komponiert: Vor
einem grasbewachsenen Berge, der im
Vorder- und Hintergrund von Baum-
und Pslanzenwuchs umgeben ist, steht
aus dam Felsgrund hoch hervorragend
ein Kreuz, tlm dasselbe -gruppiert sich
eine Reihe von Büßern. Magdalena,
auf die Knie niedergesunken, umfaßt
den Kreuzesstamm. Hinter ihr steht
Petrus, die Hände zum Gebet ver-
schlungen. Dann, reichgekleidet, König
David mit der Harfe, während seine
Krone am Boden liegt. Hinter ihm der
Z ö l l n e r, der an seine Brust klopft.
Diese Gestalten kommen von links her.
Von rechtsher beugt sich der fromme
Schächer neben einem am Boden lie-
genden Kreuz und der verlorene
S o h n. lieber dem Kreuz in den Wol-
ken zeigt sich Christus mit seinen Wun-
den in der Verklärung, von Engeln um-
geben. Darüber Gott Vater, das Zepter
in der Rechten, mit der Linken auf die
Büßer weisend, und ein Dreiecknimbus
mit dem Heiligen Geist. Dieses eigen-
artige Gemälde von den heiligen Büßern,
in welchem geschichtliche und Parabel-