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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 36.1918

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Nr. 4
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Weser, Rudolf: Der Kirchenschatz von Ulm bei Beginn der Reformation, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.21063#0089
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87

Caplan, hat oin Kelch mit sampt der
Pate neu, ist Silberin und vergällt, wigt

1 Marck und 14 lot,

Herr Jorig Haß hat der Lanngen
pfriind und ain Kelch, ist mit der pate-
neu Silberin und vergullt, wigt 1 Marck
und 12 tot.

5 Kelch. — Summa 9 Marck 1 lot
und 2 quintlin.

sFol. 31 a.J Herr Veitt Reyser 69), der
pristner Capplan, hat ain Silberin ver-
gnltten Kelch, wigt mit der patenen

2 Marck und 2 lot,

Herr Crista Hetzeler 70), der Laupin
Capplan, hat ain Silberin vergällten
Kelch, wigt mit sampt der patenen
2 Marck und 1 lot,

Herr Gregori Gregk71), der Greg-
ken 72) Capplan, hat ain Silberin ver-
gullten Kelch mit der patenen, wigt
2 Marck und 41/2! lot,

Herr Bastian Bul, der Gregken Cap-
lan, hat ain Silberin vergullten Kelch,
ist der Fuß kupfferin, wigt mit der pa-
tenen 10 lot,

Herr Niclaus Brengker 73), der Fal-
ben 74) Caplan, hat ain Silberin ver-

in Ulma, Heinrici physici ibidem et Cun-
radi doctoris in R)twila fratram dictorum
Rayserde Rydlingenim-b ihrer Voreltern urtib
Ehefrauen; der andere Altar war geweiht
dem Apostel Johannes, Thomas, Katharina
und Barbara.

»st Reyser, Veit. cf. Schmid S. 195. 1531
erklärt er dem Rat, er habe an -den 18 Ar-
tikeln (dem Ulmer neuen Glaubensbekennt-
nis) keinen Mangel, wolle aber doch bei -dem
Reichsabschied bleiben, ob er gleich dessen
Inhalt nicht wisse, denn er sei nicht dabei
gewesen, als man ihn gestellt habe.

70) Hetzeler. Crista, war Kaplan des Lupin-
altars 1498 (dies war der Maria-Magda-
lencn-Ältar in der Pfarrkirche Allerheiligen
außer -der Stadt. Er sagt 1531: er will blei-
ben, wie es vor elf- bis zwölfhundert Jahren
an ihn kommen sei, sei zu schlecht, die Artikel
zu verwerfen oder zu bestätigen.

"i) Gregk, Gregor, war 1504 in -Tübingen,
cf. Wehermann 2, 136 u. Schmid S. 194, „er
wolle bei seiner Berufung bleiben, bis alle
Gläubigen ernennen, was man halten solle".

7st Gregken. Frick berichtet von einem
Grabstein des Bartholome Gregg, f 1450, im
Münster (Münsterbeschr. S. 87).

73) Brengker, Prenker, Nicolaus, cf. Schmid
195, er sagt 1531: die Artikel seien tziu lang, doch
wolle er beim Wort Gottes, einer christlichen
Kirche und einem E. Rat bleiben, die Artikel
wolle er weder gut noch bös machen; endlich
sagte er, er wolle die Artikel gut sein lassen.

74) Falben: Bertold Falb stiftete einen

gultten Kelch, wigt mit der patenen
1 Marck 11 tot ilnd 3 quintlen.

5 Kelch. — Summa 8 Marck 10 lot
und 1 quintlin.

sFol. 31 b.s Herr Hanns Wielin,
der Locher T5) Caplan, hat ain Silberin
vergullten Kelch, wigt mit der patenen
1 Marck 8 lot und 3 quintlen,

Herr Berchtold Locher, der Nuer
Capplan, hat ain Silberin vergullten
Kelch, wigt mit der patenen 1 Marck
und 14%' lot,

Herr Hanns Filicus 7st, der Gieri-
ger 77) Capplan, hat ain Silberin ver-
gällten Kelch, wigt mit der patenen
1 Marck und 12 lot,

der Mußmelber Kelch mit der pa-
tenen hat unnser lieben Fraw, wigt
1 Marck 10 lot und 3 quintlen,

Herr Jorig Spitzenberg, der Raster
Capplan, hat ain Silberin vergullten
Kelch, wigt mit der patenen 1 Marck
7 lot und 3 quintlin,

Herr Peter Schlitz, der Stöben-
haber 7st Capplan, hat ain Silberin
vergällten Kelch, mit der patenen, wigt
1 Marck und 16 lot.

6 Kelch. — Summa 10 Marck 9 lot
und 3 quintlin.

sFol. 32 a.f Herr Hanns Stöcklin,
der Bierbrewer Capplan, hat ain Sil-
berin vergullten Kelch, wigt 2 Marck
und 4% jot mit der patenen,

Maister Lucas Stöcker 7st, der Cay-
ben 80) Capplan, hat ain Silberin ver-

Altar in die Kirche zu Allerheiligen, der bei
Erbauung des Münsters dahin versetzt wurde
nach 1377, und bis 1531 stand.

75) Locher. Ein Konrad Locher war 1479
Kanzleischreiber, 1481 Stadtammann in Ulm,
Wehermann I, 282.

76) Filicus (Vilicus), Hans, ci. Schmid
S. 195. 1531 sagt er, „er woll bei dem alten
Brauch bleiben; sein Vater Hab ihn solches
gelehrt und ihn einen Pfaffen heißen wer-
den, dabei wolle er bleiben, er werde des Teu-
fels oder nicht".

77) Gien-ger, altes Geschlecht. Hans Gien-
ger war Kirchenbaupfleger 1473—87.

7st Stöbenhaber, Peter, Bürger in Ulm,
stiftete ins Münster einen Altar, geweiht
Peter und Paul, Sebald, Mariä Heimsuchung
und Anna. Der Stifter lebte 1442.

70) Stöcker, Luk-as, cf. Schmid S. 195, er
erklärt -dem Rat 1531, er wisse nichts einzu-
wenden, er wolle aber beim alten Glauben
bleiben.

s°) Kahben, eine edle Familie, deren Altar
bis 1531 im Münster stand.
 
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