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gleichen Oberamt schmücken solche Figür-
chen und sprechen dadurch vielleicht für
das ungefähre Alter des kleinen Not-
helferheiligtums tm Gebiet einer alten
Leonhardskirche.
In der gotischen Ottilinkapelle von
Hosen, OA. Aalen, sind die heiligen
Nothelfer Mitpatrone.
Jni Patronat der Weggentalkapelle
von 1521 gehen ihnen Maria, Nikolaus,
Eustachius, Florian und die zwölf Apo-
stel voran; jedenfalls ist der Altar mif
diese Heiligen hin geweiht.
Die Nothelferkapelle von Lauchheim
stammt von 1648 und erfuhr 1742 eine
Restauration.
1666 wurde eine solche durch Willi-
bald Schmk, Graf von Kästest irr Di-
schingen, OA. Neresheim, erbaut.. Vor-
an steht ihnen int Patronat Maria.
Das Hochaltarbild rind das groß!? Dek-
kengemälde bringen sie zur Darstellung.
Vierzehn Gemä lde-M e da i llons weisen
ihre Symbole auf. Andere Decken-
gemälde erzählen die Wallfahrtsge-
schichte vorr Vierzehuheiligen (Archiv für
christliche Kunst XXII [1904], 19 f.).
Die 1710 erbaut'! Kirche in Burgberg,
OA. Heidenheim, inr damaligen Patro-
nat der Freiherren von Gravenegg, ist
den Nothelfern geweiht.
1724 wurde in der Mühlevorstadt von
Riedlingen ein an Stelle einer früheren
Kapelle neuerbautes Kirchlein zur Ehre
Marias und der Nothelfer konsekriert.
Ihre Statuen sind auf drei schöni? Ba-
rockaltöre verteilt: 3, 8 rrnd 3. Am
Ehorbogen sieht man ihre Abzeichen.
Die Nothelferkapelle in Binswangen,
OA. Neckarsulm, wurde laut Inschrift
1768 erbaut itnb 7. Oktober 1771 ein-
geweiht. Eigentlicher Patron ist -St.
Wolfgang, dessen Bild vor dem Altar-
gemälde Mariä Verkündigung steht.
Im Kranz um. das Kruzisir sind kleine
Nothelferfigilren in schlechtem Barock
angebracht, dazil St. Sebastian.
Nicht bekannt ist mir das Alter der
Nothelferkapellen von Berlichingen, OA.
Künzelsan, ans bcrnt rechten Jagstüfer
am Fußweg nach Widdern inr Schatten
alter Linden, die vielleicht Aufschluß
geben könnten, von Wehingen, OA.
Spaichingen, die 1900 umgebaut wurde,
beim ehemaligen Leprofenhaus von
Weingarten, die 1886 mit beträchtlichem
Aufwand wiederhergestellt wurde, von
Winzingen, OA. Gmünd, mit Besen-
opfer, und von. Winterstettenstadt, OA.
Waldsee, in der bis gegen 1850 blecherne
Kröten gegen Kolik geopfert wurden,
und die 1880 -einem Neubarr vor ich n
mußte.
Die Nothelser sind oder sollen sein
Mitpatrone mit Georg in der Kapelle
vorr Datthausen bei Obermarchtal, mit
Ottilie in der gotischen Kapelle von
Hofen, OA. Aalen, ittit Wolfgang in da-
von Reichenhofen von 1467 und rnit
11. L. Fr. von der immerwährenden Hilfe
in Schönebürg. Reiter bucht sie als solche
neben Brie eins in den evangelischen
Kirchen von Enslingen-Hall (romanisch
und 14. Jahrhundert) und Oberjesing'-n
bei Herwnberg (1314 erstmals genannt;
jetziger Bau von 1518) und neben Egi-
dius und Katharina in Reutti, OA, Ulm
(ca. 1600). Außerdem nennt er sie als
Patrone von Palmbühl bei Schömberg
(1689). Esenhatlsen und Neustadt-Oef-
fingen ist ihm zweifelhaft (D. Z.
XXXIV 11916s 6 tmd 90). Es mag
bemerkt sein, daß es oft schwer halten
lvill, bsti Kapellen und Altären ohne ur-
kundliche Forschungen das eigentliche
Patronat sicherzustellen; oft mag einer
aus di?r Gruppe allmählich die ganze
heilige Gesellschaft eingebürgert haben,
oft ein Altar oder ein Bild zum Titel,
bezw. zrnn Patronat inr Volksmund An-
laß gegeben haben. Bei Neustadt-Oef-
fingen handelt es sich um eine reine
Feldkapelle. In den genannten Kirchen
und Kapellen sind den Nothelfern natur-
gemäß mehrfach auch Altäre geweiht.
Aber auch sonst finden sich Nothelfer-
altöre, tneist mit Darstellungen der Hei-
ligen geschmückt: 1488 erhielten sie einen
Altar in der Klosterkirche zu Lorch, 1500
in Hirsau, 1512 in Leineck, OA. Welz-
heim, 1616 in der Schloßkapelle von
Heinrichsburg, OA. Waldsee, j'e zusant-
nren mit andern, teilweise sehr vielen
Heiligen. Nach dein Riedlinger Uber
eapitnlaris von 1726 war ein Nothel-
feraltar in der Gruft der Michaelskapelle
auf dem Stadtfriedhof. Gegenwärtig
finden sich Nothelferaltäre in Oedheint,
in Langenargen, in der Knöpflerschen
Privatkapelle in Sckonibnrg von der
gleichen Oberamt schmücken solche Figür-
chen und sprechen dadurch vielleicht für
das ungefähre Alter des kleinen Not-
helferheiligtums tm Gebiet einer alten
Leonhardskirche.
In der gotischen Ottilinkapelle von
Hosen, OA. Aalen, sind die heiligen
Nothelfer Mitpatrone.
Jni Patronat der Weggentalkapelle
von 1521 gehen ihnen Maria, Nikolaus,
Eustachius, Florian und die zwölf Apo-
stel voran; jedenfalls ist der Altar mif
diese Heiligen hin geweiht.
Die Nothelferkapelle von Lauchheim
stammt von 1648 und erfuhr 1742 eine
Restauration.
1666 wurde eine solche durch Willi-
bald Schmk, Graf von Kästest irr Di-
schingen, OA. Neresheim, erbaut.. Vor-
an steht ihnen int Patronat Maria.
Das Hochaltarbild rind das groß!? Dek-
kengemälde bringen sie zur Darstellung.
Vierzehn Gemä lde-M e da i llons weisen
ihre Symbole auf. Andere Decken-
gemälde erzählen die Wallfahrtsge-
schichte vorr Vierzehuheiligen (Archiv für
christliche Kunst XXII [1904], 19 f.).
Die 1710 erbaut'! Kirche in Burgberg,
OA. Heidenheim, inr damaligen Patro-
nat der Freiherren von Gravenegg, ist
den Nothelfern geweiht.
1724 wurde in der Mühlevorstadt von
Riedlingen ein an Stelle einer früheren
Kapelle neuerbautes Kirchlein zur Ehre
Marias und der Nothelfer konsekriert.
Ihre Statuen sind auf drei schöni? Ba-
rockaltöre verteilt: 3, 8 rrnd 3. Am
Ehorbogen sieht man ihre Abzeichen.
Die Nothelferkapelle in Binswangen,
OA. Neckarsulm, wurde laut Inschrift
1768 erbaut itnb 7. Oktober 1771 ein-
geweiht. Eigentlicher Patron ist -St.
Wolfgang, dessen Bild vor dem Altar-
gemälde Mariä Verkündigung steht.
Im Kranz um. das Kruzisir sind kleine
Nothelferfigilren in schlechtem Barock
angebracht, dazil St. Sebastian.
Nicht bekannt ist mir das Alter der
Nothelferkapellen von Berlichingen, OA.
Künzelsan, ans bcrnt rechten Jagstüfer
am Fußweg nach Widdern inr Schatten
alter Linden, die vielleicht Aufschluß
geben könnten, von Wehingen, OA.
Spaichingen, die 1900 umgebaut wurde,
beim ehemaligen Leprofenhaus von
Weingarten, die 1886 mit beträchtlichem
Aufwand wiederhergestellt wurde, von
Winzingen, OA. Gmünd, mit Besen-
opfer, und von. Winterstettenstadt, OA.
Waldsee, in der bis gegen 1850 blecherne
Kröten gegen Kolik geopfert wurden,
und die 1880 -einem Neubarr vor ich n
mußte.
Die Nothelser sind oder sollen sein
Mitpatrone mit Georg in der Kapelle
vorr Datthausen bei Obermarchtal, mit
Ottilie in der gotischen Kapelle von
Hofen, OA. Aalen, ittit Wolfgang in da-
von Reichenhofen von 1467 und rnit
11. L. Fr. von der immerwährenden Hilfe
in Schönebürg. Reiter bucht sie als solche
neben Brie eins in den evangelischen
Kirchen von Enslingen-Hall (romanisch
und 14. Jahrhundert) und Oberjesing'-n
bei Herwnberg (1314 erstmals genannt;
jetziger Bau von 1518) und neben Egi-
dius und Katharina in Reutti, OA, Ulm
(ca. 1600). Außerdem nennt er sie als
Patrone von Palmbühl bei Schömberg
(1689). Esenhatlsen und Neustadt-Oef-
fingen ist ihm zweifelhaft (D. Z.
XXXIV 11916s 6 tmd 90). Es mag
bemerkt sein, daß es oft schwer halten
lvill, bsti Kapellen und Altären ohne ur-
kundliche Forschungen das eigentliche
Patronat sicherzustellen; oft mag einer
aus di?r Gruppe allmählich die ganze
heilige Gesellschaft eingebürgert haben,
oft ein Altar oder ein Bild zum Titel,
bezw. zrnn Patronat inr Volksmund An-
laß gegeben haben. Bei Neustadt-Oef-
fingen handelt es sich um eine reine
Feldkapelle. In den genannten Kirchen
und Kapellen sind den Nothelfern natur-
gemäß mehrfach auch Altäre geweiht.
Aber auch sonst finden sich Nothelfer-
altöre, tneist mit Darstellungen der Hei-
ligen geschmückt: 1488 erhielten sie einen
Altar in der Klosterkirche zu Lorch, 1500
in Hirsau, 1512 in Leineck, OA. Welz-
heim, 1616 in der Schloßkapelle von
Heinrichsburg, OA. Waldsee, j'e zusant-
nren mit andern, teilweise sehr vielen
Heiligen. Nach dein Riedlinger Uber
eapitnlaris von 1726 war ein Nothel-
feraltar in der Gruft der Michaelskapelle
auf dem Stadtfriedhof. Gegenwärtig
finden sich Nothelferaltäre in Oedheint,
in Langenargen, in der Knöpflerschen
Privatkapelle in Sckonibnrg von der