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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 41.1926

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3./4. Heft
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Weser, Rudolf: Kirchenschatz des Münsters in Gmünd von 1790
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https://doi.org/10.11588/diglit.15944#0128
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3 Meßgewänder wurden 1827 und 1828 von Dekan Wildt an die 2. Stadtpfarrkirche
(sic!) abgegeben, ebenso ein hölzernes Kruzifix.

Fol. 42 werden die Nebenaltäre genannt, und zwar:

1. Nikolausaltar, auf dem sich ein gläserner Kasten mit dem Bild des hl. Franz
Taver und daneben ein Maria-Bild, in Öt gemalt, befindet.

2. Mariahilfkapelle, Sarg mit Leib des hl. Theodor und den Gemälden: Ecce Homo,
der Heiland im Kerker, Maria auf Holz gemalt, Geburt Christi (Ölgemälde).

3. Andreasaltar mit einem Gemälde des Todes Mariä.

4. Dr. Kagerfche Kapelle mit Ölgemälde der Kreuzigung Christi.

5. Sebastianuskapelle mit dem Holzgemälde des Abendmahls.

6. S. Johann Nep.-Altar mit Bild des Heiligen, einer liegenden Figur desselben und
einem Ölgemälde desselben Heiligen.

7. Skapulier-Altar.

8. Sieben-Schmerzcn-Altar.

9. S. Laurentius-Altar.

10. S. PatriziuS-Altar.

11. S. Wolfgang-Kapelle.

12. S. Helena-Altar.

13. Herz-Iefu-Altar.

14. Kreuz-Altar.

15. S. Taveriuö-Altar.

Mit dem Hochaltar wären es damals 16 Altäre gewesen; doch sind die
Namen immer wieder teilweise andere. Ein drittes Inventar über die Fran-
ziökanerkirche von 1818 in derselben Registratur bietet nichts besonders Wich-
tiges.

Die Chronik des 19IO verstorbenen Oberförsters Steinhäuser bringt
einige eigenartige Bemerkungen: Bürgermeister von Storr ließ alte GlaS-
gemälde aus der Storrschen Kapelle herausnehmeu und schenkte sie Herzog
Karl von Württemberg. — Zwei minder beachtenswerte Bilder, Ölgemälde
aus altdeutscher Schule, seien in der Silberkammer aufbewahrt. Wirklicheu
Kunstwert hätten das Altargemälde des hl. Alexius und die Kreuzigung
Christi (Kagersche Kapelle). Die Olgemäldesammlungen deS Zeichenlehrers
Seybold, des Kaufmanns Michael Debler, des Kaufmanns Köhler und Dei-
bele und Rechtskonsulenten StadtratS Nägele enthalten mehrere wertvolle
Gegenstände. — Ein GlaSgemälde des Kostreichers Bader zu GotteSzell aus
dem 16. Jahrhundert stellt eine in hiesiger Stadt mit einem schwedischen Krie-
ger zugetragene Begebenheit dar. — Dieser Chronist nennt auch die Abbildung
Christi 1484, auf Holz, die sich jetzt im Städtischen Museum zu Gmünd be-
findet. — Von einem kaum mehr sichtbaren Wandgemälde außen an der Io-
hanniskirche, einem hl. ChristophoruS, sagt er, eS scheine ein Produkt sehr
alter Zeit zu sein.

Die im vorstehenden geschilderte opulente und wertvolle KirchenauSstat-
tung hat in den folgenden Jahren eine wesentliche Einbuße erlitten, weil kurz
nach 1790 Neuanschaffungen gemacht werden konnten oder wollten, die, weil
Barmittel fehlten und sich keine großen Stifter mehr fanden, nur durch den
Verkauf von Teilen des Kirchenschatzes ermöglicht werden konnten.

U. L. Frauen Kirchenpfleg-Rechnung von 1792 berichtet sehr geschäftö-

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