Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 43.1928

DOI Heft:
4. Heft
DOI Artikel:
Literatur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15946#0143
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Mettler, A., Kloster Bebenhausen. 8°.
B. Filser, Augsburg. 1927.

In der Reihe der deutschen Kunstführer,
herausgegeben von A. Feulner, ist als sieb-
tes Bändchen das Kloster Bebenhausen er-
schienen, das A. Mettler, der durch seine
Forschungen auf dem Gebiet des mittelalter-
lichen Klosterbaus bekannt geworden ist, zum
Derfasier hat. Es ist in der Art eines
Rundgangs durch das Kloster geschrieben,
wobei die einzelnen Räume eine Schilde-
rung in Beziehung auf ihren Zweck und ihre
Baugeschichte erfahren haben. Eine Ein-
leitung unterrichtet kurz über die Geschichte
des Klosters; sehr wertvoll ist der bcige-
gebene Vergleich zwischen Bebenhausen und
dem Schema eines Zisterzienserklosters,
besten Urform wir in Clairvaur erkennen.
Eine größere Anzahl von Grundrissen und
Schnitten ergänzt den Text und die guten
Aufnahmen der Bildtafeln. R. Sch.
Döring, £>., Der christliche Altar. Sein
Schmuck und seine Ausstattung. 8°,
352 S. 1928. Paderborn. Schö-
ningh. Leinenband 14 Mark.

Der älteren Generation unseres Klerus
ist gewiß zum großen Teil das einst als
Standardwerk gepriesene Altarbuch von
Andreas Schmid bekannt: „Der christliche
Altar und sein Schmuck, archäologisch und
liturgisch dargestellt". Das 1871 bei Pustet
in Regensburg erschienene Werk des hoch-
verdienten langjährigen Direktors des
Georgiancums in München hat durch seine
geschickte Verarbeitung des gesamten archäo-
logisch-liturgischen Materials über die christ-
liche Opferstättc fast die ganze frühere Altar-
literatur, auch das für seine Zeit bahn-
brechende Werk der Ahnherrn unseres Diö-
zesankunstvereins, Laib und Schwarz,
Studien zur Geschichte des christlichen Al-
rars (Stuttgart 1857), fast völlig in den
Hintergrund gedrängt. Indes hat sich im
Verlauf von über fünf Jahrzehnten gegen-
über den Vorzügen des Schmidschcn Buchs
sein Haupttnangel, die Vernachlässigung der
ästhetischen und kunsthistorischen Seite des
Altarproblems und das Überwiegen der
liturgischen Darlegungen — nach seinem
Vorwort wollte Prälat Dr. A. Schmid ja
„nur einen archäologisch-liturgischen Kom-
mentar zu Missalis Romani rubr. gen.
tit. XXII de praeparatione altaris et
ornamentorum eius" liefern — immer

fühlbarer gemacht. Nun hat der Münchener
Kunftgelehrte Oskar Döring in Verbindung
mit dem Dillinger Theologieprofestor Dr.
Lorenz Bauer eine völlige Neubearbeitung
des alten, besonders im ästhetischen und
kunsthistorischen, aber auch liturgiegeschicht-
lichen Teil längst veralteten Altarbuchs vor-
genommen und damit ein ziemlich erschöpfen-
des, zuverlässiges Handbuch über alle mit
dem christlichen Altar verbundenen Fragen
geschaffen. In den beinahe ein ganzes Hun-
dert zählenden Kapiteln des mit 30 Abbil-
dungen im Anhang versehenen Buchs wird
alles liturgisch, historisch und ästhetisch Wis-
senswerte über den Altar zur Sprache ge-
bracht und auch in den ästhetischen wie prak-
tischen Abschnitten zu modernen Kunstbeftre-
bungen Stellung genommen. Als einwand-
freier Führer auf dem vielfach unsicher ge-
wordenen Gebiet der Altargestaltung sei der
neue „Schmid" Priestern und Ordenöleu-
tcn, Theologen, Künstlern und Kunsthand-
werkern angelegentlichst empfohlen.

Der von Bauer bearbeitete liturgische
Teil über die geltenden kirchlichen Vor-
schriften über die AltarauSftattung (S. 271
bis 304) ist in ähnlicher, teilweise erwei-
terter Form in der Bonner „Zeitschrift für
Theologie und Seelsorge" (1928, Heft 2)
erschienen und als Sonderabdruck
(31 S., Schwann, Düsseldorf) von Prof.
Dr. L. Bauer herausgegeben worden un-
ter dem Titel: „Der Altar und
seine Ausstattung nach Auffassung
und Anordnung der Kirche" — eine heil-
same Gewiffenserforschung für nicht wenige
Reetores eeelesiae!

Buckreis, A., Albrecht Dürer. Des Mei-
sters Leben und Wirken und feine Zeit.
8". 135 S., 42 Abbildungen. Mün-
chen, Knorr u. Hirth (Sendlinger
Straße 80). 1928. Geh. 3.50 Mark.

Der Nürnberger Schriftsteller Adam
Buckreis, der Herausgeber des „Panoramas
der Welt- und Kulturgeschichte", gibt in der
Art dieser synchronistischen Universalge-
schichte ein eigenartiges Dürerbuch heraus,
geeignet, nicht nur des Meisters Leben und
Werke in zeittafelmästiger Aneinander-
reihung kennenzulernen, sondern auch Geist
und Wesen seiner Zeit in raschem Überblick
zu erfassen. Die linke Seite des auf Kunst-
druckpapier gedruckten Büchleins bringt die
Daten aus Dürers Leben und Schaffen,

139
 
Annotationen