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Der Affenspiegel: satyrische Wochenschrift — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.48272#0027
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SMyrische "WsHmsHrift

Herausgeber' Robert hey mann.


Nie Heimatlose.
Ich geheIund wand're die Straße ab —
Willst Du mein Liebster sein?
I6^ liebe Dich, komm' mit, komm' mit
Zn mir in mein Kämmerlein.
Ihr lacht und spottet und höhnet mich?
Ja, ja, ich liebe das Gold.
Und wer nur klingende Münzen giebt,
Den lieb' ich, dem bin ich hold.

Teht, wie meür Körper geschmeidig ist,
Mein Haar, wie voll und wie dick!
Kommt, trinkt von meinen Lippen rot
(Luch wildes Liebesglück!
Ihr lacht und scherzt und verdammet mich doch.
Nennt mich das Verbrechen, den Tod,
Und kommt doch und genießet mich,
Gebt mir kein and'res^ Brot!
Und ich hab' eine kranke Mutter zu Haus',
Tin Kindchen zart und süß,
Das mir mein armer toter Tchatz
Als Erbschaft hinterließ.
Drum lieb' ich das Gold und drum lieb ich Tuch,
Leb' schrecklicher noch als ein Hund.
T»ie wissen's ja nicht, und ich bring' ihnen Brot,
Geh' gleich ich daran zu gründ!
Doch das ist gut. Ihr Herren vom Necht,
Ihr schimpft und spottet und lacht.
Und ich sterbe doch den schrecklichsten Tod
Durch Tuch in jeder Nacht!
Robert heymanii.
 
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