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Agrippa von Nettesheim, Heinrich Cornelius; Mauthner, Fritz [Hrsg.]
Die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften und die Verteidigungsschrift (1. Band) — München: bei Georg Müller, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.57344#0055
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Einleitung

XXXIX

geben, den Bracker seiner Geschichte der Philosophie
ein verleibt hat; was bei Agrippa sonst noch steht, hat
mit Philosophie gar nichts mehr zu schaffen und kann
nur den interessieren, der den Aberglauben oder den
Schwindel der Geheimwissenschaften studieren will.
Hier der Auszug Brückers:
„Die Welt ist dreierlei, eine elementarische, himm-
lische und intellektuale Weh. Eine jede teilt der an-
dern ihren Einfluss und Kräfte mit. Gott, das höchste
Original und Schöpfer, geusst seine Kräfte in uns durch
Engel, Himmel, Sterne, Elemente, Tiere, Pflanzen,
Metalle, Steine. Durch eben diese Stufen kann man
zu dem höchsten Urheber aller Dinge hinaufsteigen.
Daher ist die Magie dreierlei: eine natürliche, eine
himmlische und eine zeremonialische, Theurgie sonst
genannt. Die Magie haben insonderheit exkoliert
(folgen sehr viele Namen von Zamolxis und Zoroaster
bis Platon und Demokritos). Es sind vier Elemente,
die aber von dreierlei Ordnung und Klasse sind. Das
Feuer ist, so ferne es für sich selbst ist und ehe die
Materie dazu kommt, unendlich, unsichtbar, für sich
mächtig, beweglich, teilt sich allen mit usw.; daher
haben alle guten Geister Gemeinschaft mit dem Feuer
und Licht. Aus den Dingen fliessen nicht nur geist-
liche, sondern auch natürliche Gestalten, welche durch
solchen Einfluss der Körper aus den Körpern in der
Luft ihre Kraft bekommen, und durch das Licht und
Bewegung unsern Sinnen sich darstellen und allerlei
wunderbare Wirkungen verrichten. Man kann auf
eine gewisse Art und Kunst etwas aufschreiben und
an den Mondschein legen, dessen ausfliessende Bilder
sich in der Luft vermehren, bis sie sich in dem Mond
reflektieren, und es ein anderer weit entfernter in dem
Mond selbst lesen kann; welches ehedessen Pythagoras
gekonnt und Agrippa auch nicht unbekannt gewesen.
Die Elemente sind in Gott die Ideen der Dinge, welche
er hervorbringen will; in den Intelligentien die aus-
und mitgeteilten Kräfte, in den Gestirnen die Mächte;
in den unteren Dingen die gröberen Formen. Die un-
 
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