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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XVIII. Das deutsche Bergheim, bis zu einer Vereinigung mit Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0098

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82

nur daran, daß Beide ihrem Wesen nach bis in die neueste Zeit
herein fortbestehen.
Im Ganzen war die Bergheimer Gemarkung in jeder Weise
gut bebaut; die meisten Fruchtgattungen, die heute noch gepflanzt
werden, z. B. Spelz und Gerste, wurden schon in Karls des Großen
Tagen auch gebaut; Weinberge zogen sich an den Hügeln und in der
Ebene hin. Da und dort lag ein Herrensitz mit Oeconomiegebäuden
und Sklavenhütten, da oder dort wohnte ein leibeigener Hubbauer;
das Dorf bestand aus Wohnungen für Führcher, Fischer und Schiffer.
Während der Herr in Hülle und Fülle lebte, der Jagd nachging,
seufzte der Leibeigene unter dem Drucke der Abgaben, der Sklave
unter dem Joche der drückendsten Arbeit und wurde verkauft oder
verschenkt wie eine Waare. Die Gipfel der Berge waren von Wal-
dungen gekrönt, im Neckar zogen sich Fischfänge hin, und die Schiff-
fahrt, Flößerei und Fischerei belebten den Strom. Die Gemarkung
wurde von Privatwegen durchzogen; wohl nur zwei „Staatsstraßen"
gingen durch die Mark, die eine lief an den Neckar, die andere
zweigte sich hier ab und führte nach den: alten Speier.

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Aus der Zeit vom 13. bis 14. Jahrhundert einschließlich sind
uns noch drei Urkunden über unser Bergheim überliefert, die über
das Schicksal desselben Auskunft geben.
I. Immunita8 vinoarum in guckioio Uolndaeli 6t LerA-
lloim. In nomino Domini amon. Otto D. O. eom68 joala-
tinu8 Doni ckux La^vario, x>r686N8 8eriptum intu6ntidu8 8a1u-
tem 6t 0MN6 donum. Vo1umu8 6t pr6eiximu8) nt D. Xl)1>a8
8ollonauAi6N8i8 6t 60n1iatr68 8ui non 8U8tiv6ant alil^uock Ara-
vamon V6l 6xaetion6m in vinoi8 i1Ü8 (gua8 liabont in juckieio
Hobrkaell 6t LorAÜoim, ^uoniam gam 6x antig!uo i8tam 86rva-
vorunt 1i1>6itat6m. Dt Imiu8 roi 8unt t68t68: Otto Da1atinu8
Uoni. HoinrionZ äo DilinZon. Ounrackn8 cko Ktoinallo, Dort-
>vion8 cko Hir^lborA 6t In^ramu8 cko Doickoldor^. Datum
axuä Doickoldor^ anno Domini N60XXXIV. sft
Die Urkunde steht in Orukeiws 182. Nr. 81. Die Ueber-
fetzung ist: Die Freiheit der Weinberge im Gerichtsbezirke von Rohrbach und
 
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