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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXI. Beschaffenheit der Erdoberfläche der Heidelberger Gemarkung
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0136
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Fluß die Bahn; ernst und ruhig schauen auf sein lebensvolles Treiben
Jahrtausende alte Berge hernieder. Von ihren Rücken aus eröffnet
sich ein seltener, unaussprechlich wohlthuender Blick in das große
Rheinthal mit seinen Städten und Dörfern, mit seinen Fluren und
Wäldern, begrenzt in weiter Ferne durch einen Zug blauer Berge;
— und hinab in die zu Füßen liegende, stets lebensvolle und lebens-
frische Stadt, die wie ein kostbares Juwel in reichster Fassung ruht.

Die Heidelberger Gemarkung hat zu ihrer unmittelbaren Grund-
lage größten Theils den bunten Sandstein; ins Besondere ist der
gebirgige Theil derselben, die bewaldeten Höhen auf buntem
Sandstein beruhend.
Im Neckarthal e stehen auf beiden Flußufern granitische
Gebilde mit eigenthümlichen Erscheinungen zu Tage.
In unmittelbarer Nähe der Stadt ist die Auflagerung des
bunten Sandsteins auf dem Granit wahrzunehmen, deren Grenzscheide
das rothe Todtliegende bildet.
Die Stadt selbst, sowie der dem Rheine zu gelegene Theil,
ebene Theil der Gemarkung ruht theilweise auf einem Dilu-
vial-Conglomerat, aus verschiedenartigen Bruchstücken zusammen-
gesetzt und mir einem kalkigen Bindemittel verkittet.
.4. Der bunte Sandstein.
Der bunte Sandstein bildet im ganzen Odenwald den Haupt-
bestandtheil der Erdoberfläche. Er steigt, mit Ausnahme des Katzen-
buckels, dessen Spitze aus Dolerit besteht, zu den höchsten Höhen
auf. In Heidelbergs Nähe erreicht der Königstuhl eine Höhe von
1893 Fuß, der Heiligenberg eine solche von 1458, der Gais-
berg von 1252. Die Häupter dieser Berge sind schön abgerundet;
Die Thäler, welche der Sandstein bildet, erheben sich sanft; nirgends

Die hier folgende Darstellung der geognostischen Verhältnisse Heidel-
bergs ist eine selbstständige Verarbeitung von Notizen, die der Verfasser aus
verschiedenen Werken über die Geognosie, besonders von Leonhards Werken, so-
dann aus Mono's „Urgeschichte" geschöpft hat.
 
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