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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXI. Beschaffenheit der Erdoberfläche der Heidelberger Gemarkung
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0138
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setzt und oft durch die Hydrate des Eisen- und Mangan-Oxides braun
gefärbt. Sie sitzen gewöhnlich ganz lose in der Sandsteinmasse und
lassen sich leicht herausnehmen. Es gibt Sandsteinplatten, in denen
nur der innere kugelige Kern sichtbar ist; bald zeigt sich derselbe auch
von mehreren kreisförmigen Schalen umgeben. Platten mit vielen
solchen „Kugeln" auf einem kleinen Raum nennen die Steinhauer
„versteinerte Vogelnester."
Philomelan findet sich in knolligen, traubigen, nierenförmigen
und crystallinischen Massen, auch in zierlichen Dendriten als Ueber-
zug auf Kluftflächen des Sandsteins; am östlichen Abhang des Gais-
berg s trifft man dieses Mineral bisweilen auch in losen, faustgroßen
Massen, besonders in hohlen Räumen vom bunten Sandstein, die
früher mit Thon gefüllt waren. Kleine Geschiebe von Kiefelschiefer
finden sich als Seltenheit im bunten Sandstein eingeschlossen am
Gaisberg.

k. Der Granit.
Dieses plutonische Steingebilde findet sich an beiden Ufern des
Neckars, rechts bis gegen Ziegelhausen, links bis an den „Gut-
leuthof." In der Tiefe des Neckarthales zieht der Granit hin, den
Saum der Berge bildend. In massigen Felsen tritt er über den
Spiegel des Neckars heraus; der mittlere Pfeiler der Neckarbrücke
ruht auf Granit.
Ueber die Massenbeschaffenheit des Granits ist Folgendes
bemerkenswert!): Der Feldspath ist in ihm vorherrschend. Dieser
ist weiß, auch fleisch- und ziegelroth; der schon verwitterte Feldspath
ist häufig mattgelb oder pfirsichblüthroth. Die im Granitteig liegen-
den Feldspathcrystalle sind bald fleischroth, bald weiß. Dieser, durch
Crystalle characterisirte, porphyrartige Granit herrscht vor. Die Cry-
stalle sind häufig zu Zwillingen vereinigt, welche sich beim Zerschlagen
aus der Masse herauslösen lassen; sie zeigen sich aber auch zerrissen
und gespalten auf der Oberfläche, theils in Vier-, theils in Sechs-
Ecken. Im verwitterten Granitgruß finden sich leicht solche Crystalle
heraus, denn bei vorschreitender Verwitterung fallen die Crystalle
von selbst heraus. Die Luft beschleunigt das Verwittern viel mehr
als das Wasser, das zeigt die glatte, feste Oberfläche dieses Steins
 
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