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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXIV. Heidelberger städtische Verhältnisse und Zustände im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0203

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Cands;") Zitronenhändler Bader;o») die fremden Handelsleute, die
auch außer der Meßzeit italienische Früchte in der Stadt feilbieten,
Busjaeger und Milleret.'') 2. Die Frankenthaler Wollenfab-
rik, die seit sechzehn Jahren sämmtliche Monturstücke der Kanzleidiener
der geistl. Administration, des Kirchen- und Stadtraths, des Ober-
nmts, Ehegerichts und Consistoriums liefere, die ihrerseits ihre Tü-
cher von der Aachener Fabrik bezog, wodurch viel Geld außer Land
kam. 3. Die Wachsfabrik des Ernst, welche auch Unschlittlichter
und Seife zur Beeinträchtigung der Seifensieder fertigte, und dazu
überdies vom Zoll durch Privilegien frei war; da diese Fabrik alles
Unschlitt bei den hiesigen Metzgern kaufte und zwar den Zentner zu
108 Pfund, den: Publikum aber den Zentner Lichter zu 104 Pfund
verkaufte, während die Seifensieder 108 Pfund geben mußten, dieselbe
auch an keine Taxe gebunden sei, dazu Personalfreiheit für ihre Ar-
beiter, Accisfreiheit und Freiheit von Umgeld für 3 Fuder Wein
hatte, so befand sie sich allerdings im Vortheil. Ferner wurde der
Fabrik Schuld gegeben, sie mische jährlich 3000 Pfund Unschlitt in
das Wachs, wodurch das Publikum betrogen wurde und endlich, der
Tochtermann des Ernst, Namens Penner handle nebenbei mit Tabak,
Käs u. s. w., ohne darauf verschätzt zu sein. 4. Das Hausiren auf
dem Lande mit Messern, Siegellack u. dgl. 5. Die Anlage von 3
bis 4 Lederfabriken ^) in der Gegend war für die Rothgerber eine
Beeinträchtigung und 6. klagten sämmtliche Zünfte über Nichthand-
habung ihrer Privilegien. 7. Das Hausiren der Juden.— Der

Cando wendete ein, er habe nur Ein Mal den Versuch gemacht, fran-
zösische Weine zu verkaufen, habe aber wenig abgesetzt und dadurch viel verloren,
weßhalb er den Handel eingestellt habe.
Baader (und Saamweber), Tyroler.
Beide, aus Mittenwald an der Isar, waren in Heidelberg zünftig und
hatte jeder von ihnen als Ausländer fl. 50, für seine Frau fl. 25, für seine
Kinder je fl. 5 an die Handelszunft bezahlt.
Der Fabrikant hieß Speyerer und hatte ein Privilegium auf 25 Jahre.
^) Diese waren vorzüglich die Fabriken des Beck auf dem Haarlaß und
des Koch in Wiesloch. Die Beschwerde bittet um Verbot des Rindenverkauss
im Neckarthal.
Die Beschwerde verlangte Reducirung der Juden in Heidelberg auf drei
Familien, wie es die Rescripte des Churfürsten vom 21. März 1698 und 5. März
 
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