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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXV. Zur Topographie der Hexenzusammenkünfte und die Tellsage in der Pfalz
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0214

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XII.

Zur Topographie der HexenzusammenkünfLe und die Tell-
sage in der Pfalz (als Nachtrag zu X?X).
1) Es wurde die Vermutung ausgestellt, die Versammlungsorte
der Hexen „Angelgrube und Kurnau" seien einerseits im Ge-
biete des Angelbachs (deren es übrigens zwei gibt, die je von Gau- ch
und Waldangelloch herabfließend, sich bei Wiesloch in die Leimbach
ergießen) — andererseits in der Umgegend von Osterburken zu suchen,
wo allerdings die Kürnach, der durch das dortige Wiesenthal fließende
Bach dieser Ansicht Vorschub leistet.
Wenn wir nun die Bedeutung dieses Namens untersuchen, so
finden wir, daß Kurnau oder Kürnau nichts weiter bedeutet als
Mühlau, denn Kurn oder Kürne heißt im Mittelhochdeutschen (der
Sprache des Mittelalters) einfach „die Mühle." Hiervon konnten
aber gar viele Oertlichkeiten genannt sein, und müssen wir gestehen,
es scheint, daß ein Versammlungsort der Hexen von Heidelberg
näher bei diesem Orte, wohl in der Gemarkung selbst, zu suchen sein
möchte, b)

Gau-Angelloch bei Gauberg gelegen, nahm diese Vorsilbe blos zur Un-
terscheidung an; — Gau bedeutet einfach „Feld" — in: Gegensatz zu Wald.
Für Osterburken könnte indessen wieder der Umstand sprechen, daß in
dem Thale gegen Adelsheim zu, eine jetzt versiegte Quelle unter dem Namen
„der heilige Brunnen" zu Tage trat, von, der uns an Ort und Stelle eine
Menge Sagen von Wassernixen berichtet wurden, die hier ehemals Hausen sollten.
Unter andern kursirt über diesen Brunnen in Osterburken ganz dieselbe Ge-
schichte, die whne nähere Ortsangabe in Chezy's Handbuch für Reisende nach Hei-
delberg" S. 145 unter dem Titel: „die drei Jungfrauen aus dem See" erzählt
wird. — Meerfräulein seien des Abends in die Spinnftuben gekommen, um
 
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