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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXXIII. Das Turnier zu Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0251
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235 -

meitag einen Lhurnier lassen ausschreiben unnd im Reich uerkünden,
daß männiglich so beinelten thurnier besuchen wollt, möcht uff negst
suntag zue Heidelberg ann der herberg erscheinen, do wölt man uff-
tragen, des mentigs beschämen, uff den mitichen thurnieren, dank
ausgeben unnd was zue solchen eren gehört.
Wie die Ritter einzogen und ankommen seynd.
Uff den mittichen uor Bartholomä seynd an kommen Albrecht
Margrauve zu Baden, Heinrich Graue zue Hohenlohe, Bernhard
graue zu Eberstein mit 230 Helm. Darnach seind ankommen Herzog
Georg von Bayern mit 62 Helm. Der durchleuchtigst Fürst Herzog
Ott uon Bayern mit 23 Helm, Der durchleuchtigst Fürst Marggraue
zue Brandenburg bracht mit 210 Helm und kamen bis uff den
samstag noch uiel Fürsten unnd Herren nacher.")
Uff den Samstag ist ankommen mein gnädiger Herr, Herr
Hans von Seckendorf unnd hat mit dem durchleuchteten Marg-
grauven von Brandenburg aufftragen lassen. Item der gnädige
Herr Schencken von Seckendorf, der ließ ufftragen mit Herzog Georg
vonn Bayern.")
Am sechs unnd zwanzigsten tag des augustmonats ist der thurnier
verkündigt worden unnd seynd die thurniersfreyheiten unnd die
ordnung durch den Herolden in der Statt ausgerufen worden. Dar-
nach seind die thurniervögte, die zwischen die saile unnd die Gries-
wertel erwehlet worden. Der durchlauchtigste Pfalzgrau ließ auch an
jedweder Porten vor den schranken ain reysigen zeug uffstellen, wenn
Streit were, die partheyen zue empfahn, unnd was sonsten zue guter

") Dem „Ausschreiben" und der „Ankunft" sind beigegeben 2 Aquarelle auf
1 Seite: 1) Oben: wie ein Bote dem an einem grün bedeckten, mit Schreiben be-
schäftigten Herrn von Seckendorf (im Schlafrock mit Pelz verbrämt) einen Brief
überreicht. 2) Unten: der Einzug durch ein Thurmthor: voraus drei Trompeter
zu Pferd, dann drei Ritter in Gala zu Pferd; den Schluß bilden geharnischte
Ritter mit Lanzen. Neben dem Thurm ragen über die Stadtmauer zwei Dach-
giebel empor. Die Schrift des Teptes ist, wiewohl anders geartet, doch aus der-
selben Zeit, wie das Obige.
") Letzterer Herr in Gala mit Turnierlanze zu Pferde, sowie dessen Wappen
bildet die Beigabe zu diesem Einzug.
 
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