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Einleitung.

XXI

auf sich warten läfst.1) Der Vit. Sev. entnehmen wir
Folgendes. Der in Majuma, dem Hafenorte von Gaza (14, 31)
als Christ geborene Zacharias — seines Vaters Haus lag
nicht weit von dem Kloster Petros des Iberers in Ma-
juma (23, 26) — studierte in Alexandrien bei dem
Ehetor Sopatros U.A.2) die schönen Wissenschaften (2, 17)
zur Zeit, als Petros Mongos (7, 27 u. ö.) Erzbischof war
(482—489), und zwar nach der Niederschlagung des Auf-
standes des Illos, Leontios und Pamprepios (10, 18), d.h. vor
488/489. Von Alexandrien ging er vielleicht 489 (12,10)
nach Berytos, um Rechtswissenschaft zu studieren. Schon
in Alexandrien hatte er sich als eifrigen Christen gezeigt
und insbesondere an einer Massenvernichtung von Götter-
bildern in Manutin lebhaften Anteil genommen, was er
anschaulich geschildert hat. In Berytos trat er zu Severos,
den er schon in Ägypten kennen gelernt hatte, in enge
freundschaftliche Beziehung und wohnte seiner Taufe in
Tripolis bei (21,29). In vielfachem Umgang mit frommen,
von Petros dem Poerer beeinflufsten Kreisen wäre er gern
selbst Mönch geworden (23,24), doch hielt ihn der Ge-
danke an seine Eltern zurück (23, 27). Er war schon
auf der Reise nach Majuma begriffen — Petros selbst
war inzwischen gestorben —, da sanken ihm die Flügel,
und er kehrte nach Berytos zurück (23, 34), um seine
Studien fortzusetzen. Nach beendigtem Studium suchte
er die Heimat wieder auf. Aufs neue fesselte ihn der
Gedanke, bei den Mönchen in Majuma zu bleiben, aber
„Seelenschwäche" und eine „Prüfung", die seinen Vater
befiel, veranlafsten ihn, in die Residenz überzusiedeln und
Rechtsanwalt zu werden (25, 24f.) Das geschah noch zu
Lebzeiten Zenons. Zacharias schreibt selbst, dafs er zur Zeit

1) Herrn Ahrens verdanke ich die Mitteilung einer deutschen
Ubersetzung im Auszug. Die im Texte in Anführungszeichen
mitgeteilten Stellen sind wörtlich übersetzt. Herr Dr. Nau
ist mit der Übersetzung beschäftigt, deren baldiges Erscheinen
in ROChr 4, 1899, 186 f., er in Aussicht stellt.

2) Zu Ammonios vgl. unten § 5 Nr. 1.
 
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