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Einleitung.

XXXI

aufserpalästinensische) Vorgänge sind oberflächlich und un-
vollständig. Ein Vergleich mit der Darstellung, die Eua-
grios von dem gleichen Zeitraum giebt, würde sehr zu
Ungunsten des Historikers Zacharias ausfallen, wenn an-
ders man von einem solchen überhaupt sprechen dürfte.
Auch redet weder Euagrios noch der Syrer von einer
„Kirchengeschichte" des Zacharias. Ein einziges Mal be-
gegnet im syrischen Text der Ausdruck iy,y,Xrj6ia6tLxrj (vor
Buch 6 S. 85, 25), und an dieser Stelle charakterisiert er
sich deutlich als Einschub des Schreibers der Hand-
schrift. Der Autor unseres Sammelwerkes spricht stets
von einer „Schrift", also einem avyyqa^cc (S. *42, 13.
1, 3. 20, 18. 58, 31. 85, 27. 99, 4). Offenbar hat das
Werk keinen Titel gehabt, oder es ist im Titel lediglich
die Widmung an Euprax(ios) zum Ausdruck gekommen
(vgl. die Schrift des Severos, die auch durch Fragen des
Euprax(ios) veranlafst war). Aus der Art der Entstehung
und dem Zweck der Schrift mag sich endlich auch die
Breite der Darstellung erklären, wenn schon wir von dem
Verfasser der Vita Severi und der Vita Isaiae kaum eine
knappe Diktion erwarten werden. Übrigens ist bei der
Beurteilung des litterarischen Charakters stets im Auge
zu behalten, dafs nicht mit Sicherheit zu erkennen ist,
wie weit die Arbeit des Ubersetzers darin eingegriffen hat.

Zacharias ist Monophysit, aber kein Fanatiker. Mit
Wärme tritt er für das Henotikon ein, Zenon ist ihm „die
Vollendung der Gottesfurcht" (Anhang S. 272, 10. Vit.

zeit nach dem grofsen Konzil, in erster Linie Petros des
Iberers. Als Verfasser wird bezeichnet: „im des disciples du
bienheureux Pierre 1'Iberien, nomme le pretre Jean de Beth
Rufin d'Antioche, eveque de Maiouma de Gaza" (Nau 237).
Der Verfasser ist vermutlich identisch mit dem Vit. Petr. Raabe
122 f. genannten Joannes, dem Kanopiten (d. h. aus Kanopos
bei Gaza), der auch Vit. Sev. 23, 5 erwähnt wird. Vgl. Plero-
phorieen Nr. 12 p. 245, wo der Verfasser als seine Brüder den
Zacharias und den Andreas nennt, die an den genannten Stellen
der Vit. Petr. und der Vit. Sev. als seine Zellengenossen be-
zeichnet werden.
 
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