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120 VII, 7. Absetzung des Makedonien.

verborgen ist, wird offenbar werden, und was in den Ge-
mächern war, wird auf den Dächern gepredigt werden",
wie (die Schrift) auch ferner im Evangelium1) sagte.
Dieser (beschützte?) die Mönche der Akoimeten, die etwa
eintausend waren, welche in Bädern und fleischlichen Ver-
gnügungen schwelgten, von aufsen den Leuten ehrwürdig
erschienen und sich mit dem Scheine der Züchtigkeit
schmückten wie übertünchte Gräber, innen aber (S. 217)
voll waren von allem Unflat, (und) welche dem Willen
des Makedon beistimmten. Er nun feierte jedes Jahr das
Andenken des Nestorios, und mit ihm thaten auch sie es
in ihrem Kloster und in anderen Niederlassungen ihrer
Partei; deswegen besafsen sie bei diesem Makedon Ein-
flufs (7taQQTjöLa) und studierten beständig die Bücher der
Schule des Diodoros und Theodoros. (Aus) Citaten
(jQijöeig) aus diesen und aus einer Schrift des Theodoretos
über die Akten (TtejiQayfiivct) der Synode, — welches nicht
die in die syrische Sprache übersetzte ist, — verfertigte
dieser Makedon ein Buch2), verzierte es mit Gold und sagte,
dafs dies die heiligen Väter und die Lehrer der Kirche
seien. Aber als er es dem Kaiser zeigte3), war es diesem
nicht angenehm, sondern er sprach zu ihm: „Dies hattest
du nicht nötig; sondern gehe und verbrenne es."

Als er nun den Willen des Kaisers sah, sann er nach,
um sogar einen Aufruhr gegen ihn zu erregen, und pflegte
ihn einen Haeretiker und Manichäer zu nennen. Der
Magistros aber schlofs sich ihm an, da er von ihm durch
Geschenke geehrt wurde. Die Sache wurde dem Kaiser
durch wahrhaftige Leute bekannt gemacht, die keine
schmeichlerischen Gesellschafter waren; da veranstaltete
er eine geheime Verhandlung (ßikivTcov), nannte mit Be-
trübnis und Weinen vor seinen Patrikioi die Schmähung,
mit der er von Makedon geschmäht war, und schwur ihnen,
dafs (es) nicht aus Furcht (geschehe), sondern wenn er in

1) Vgl. Luc. 12, 3. 2) Z. 18—23 bei Hallier 123. 3) So
zu lesen (oj-o*,).
 
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