VIII, 5. Flucht der Monophysiten. 159
min, des gerechten Mannes, Landpfleger (rjyefidov) und
Oberhausmeister der Kirche in seiner Stadt gewesen war.
Dieser hatte seinerzeit den Nuna gesegnet und gesagt:
,,Ich habe die Hoffnung zum Herrn, dafs du auf meinem
5 Stuhle als Bischof sterben wirst." Aber die Sache hatte
sich verzögert, weil dort nach der Eroberung von Amid
Thomas der Barmherzige Bischof ward, welcher Därä baute.
Als (zu diesem) Postreiter (ßsqeöccQiot) kamen, um ihn
zur Annahme der Synode anzutreiben, oder ihn abzusetzen,
io da ward er auf sein Gebet krank und starb sofort plötz-
lich auf seinem Sitze, während die Postreiter in der Stadt
waren. Dies setzte die Menge in Erstaunen. Infolgedessen
setzten die Leute von Amid, damit der Segen des Johannes
in Erfüllung gehe, den Nuna dort schleunigst zum Bischof
io ein; er lebte einige Monate und verschied in der Weifsen
Woche. -1) Auch Simeon, der Archimandrit des Klosters des
Mär Ishäk von Gabbülä, welches gegenwärtig durch die
Häresie des Phantasiasten Julianos fade geworden2) ist,
war damals samt den Seinen ein Eiferer für den Glauben;
20 und Berenikianos3) von Beth Mär Haninä, ein wunder-
thätiger Mann, ward so vom Eifer erregt, dafs er in die
Hauptstadt hinaufging und persönlich den Kaiser warnte
und tadelte. Obgleich er nicht angenommen wurde, so
bezeugt es (doch) das Dankschreiben des Axenaja, das
25 (dieser) von Gangra an ihn schrieb, sowie die Mönche von
Beth Mär Zakkai von Kallinikos, von Mär Aba und von
Beth Eeqüm. So friedlich wurde die Wüste und flofs von
der Menge der Gläubigen über, die sich dort aufhielten,
und von anderen, die, teils weil sie. ihre Brüder in christ-
30 licher Liebe besuchten, teils aber weil sie von den Bischöfen
in den Städten von Ort zu Ort verfolgt wurden, täglich
zu ihren Brüdern hinzukamen und an Zahl wuchsen, dafs
sie gewissermafsen ein Staatswesen (Ttohtsicc) von edlen
und gläubigen Priestern und der erlauchten Bruderschaft
35 bei ihnen wurde. In Liebe hielten sie Eintracht und
1) Lies /•ja.o. 2) Vgl. Matth. 5,13. 3) So zu lesen. Hffm.
min, des gerechten Mannes, Landpfleger (rjyefidov) und
Oberhausmeister der Kirche in seiner Stadt gewesen war.
Dieser hatte seinerzeit den Nuna gesegnet und gesagt:
,,Ich habe die Hoffnung zum Herrn, dafs du auf meinem
5 Stuhle als Bischof sterben wirst." Aber die Sache hatte
sich verzögert, weil dort nach der Eroberung von Amid
Thomas der Barmherzige Bischof ward, welcher Därä baute.
Als (zu diesem) Postreiter (ßsqeöccQiot) kamen, um ihn
zur Annahme der Synode anzutreiben, oder ihn abzusetzen,
io da ward er auf sein Gebet krank und starb sofort plötz-
lich auf seinem Sitze, während die Postreiter in der Stadt
waren. Dies setzte die Menge in Erstaunen. Infolgedessen
setzten die Leute von Amid, damit der Segen des Johannes
in Erfüllung gehe, den Nuna dort schleunigst zum Bischof
io ein; er lebte einige Monate und verschied in der Weifsen
Woche. -1) Auch Simeon, der Archimandrit des Klosters des
Mär Ishäk von Gabbülä, welches gegenwärtig durch die
Häresie des Phantasiasten Julianos fade geworden2) ist,
war damals samt den Seinen ein Eiferer für den Glauben;
20 und Berenikianos3) von Beth Mär Haninä, ein wunder-
thätiger Mann, ward so vom Eifer erregt, dafs er in die
Hauptstadt hinaufging und persönlich den Kaiser warnte
und tadelte. Obgleich er nicht angenommen wurde, so
bezeugt es (doch) das Dankschreiben des Axenaja, das
25 (dieser) von Gangra an ihn schrieb, sowie die Mönche von
Beth Mär Zakkai von Kallinikos, von Mär Aba und von
Beth Eeqüm. So friedlich wurde die Wüste und flofs von
der Menge der Gläubigen über, die sich dort aufhielten,
und von anderen, die, teils weil sie. ihre Brüder in christ-
30 licher Liebe besuchten, teils aber weil sie von den Bischöfen
in den Städten von Ort zu Ort verfolgt wurden, täglich
zu ihren Brüdern hinzukamen und an Zahl wuchsen, dafs
sie gewissermafsen ein Staatswesen (Ttohtsicc) von edlen
und gläubigen Priestern und der erlauchten Bruderschaft
35 bei ihnen wurde. In Liebe hielten sie Eintracht und
1) Lies /•ja.o. 2) Vgl. Matth. 5,13. 3) So zu lesen. Hffm.