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IX, 6. Moses von Tarmel.

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dem Dux von Maiferqat, der, als sie zurückkehrten, einige
von ihnen überfiel und tötete und etwa 500 Pferde sowie
grofse Beute gewann; so wurde der Mann reich. Und
in der Burg Kithariz warf der dortige Dux etwa 400 Mann
5 von ihnen zurück und gewann ihre Lasttiere.

Auf den Qawäd folgte sein Sohn Kosron. Dessen
Mutter war zu Lebzeiten des Qawäd, ihres Gemahls, von
einem Dämon verfolgt worden, und alle Magier, Zauberer
und Beschwörer, die von ihrem Gatten Qawäd, der sie

io sehr liebte, gerufen waren, nützten ihr nichts, sondern,
die Wahrheit zu sagen, Dämonen über Dämonen fügten
ihr (Böses) hinzu. Diese ward im Jahre IV (tBxaqrri)
zur Zeit des Dux Liberarios zum seligen Moses gesandt,
der etwa zwei Landparasangen unterhalb Däräs als

15 Mönch lebte und berühmt war; bei ihm war sie ein
paar Tage, ward gereinigt und kehrte in ihr Land zu-
rück, indem sie von jenem heiligen Moses aus dem
Tarmel genannten Kloster einen Segen von den Gebeinen
des Märtyrers Kyriakos zu ihrem Schutze mitnahm, bei

20 dem sie Zuflucht suchen solle, damit kein Geist zu ihr
zurückkehre. Um ihn zu ehren, baute sie ihm gewisser-
mafsen geheimnisvoll eine Kapelle in ihrem Lande, und
er ward dort angebetet; und da sie sich der Gnade er-
innerte, die ihr vermittels jenes seligen Moses von Tarmel

25 zu teil geworden war, so half sie dem Römerlande auf
die Weise und bei dem Anlasse, wie unten geschrieben
steht.

Das siebente Kapitel des 9. Buches, wie zur Zeit
des Rufinos und des Magistros Hermogenes zwischen Römern

30 und Persern Frieden ward und sechs bis sieben Jahre an-
hielt. — Als1) der Kaiser Justinianos erfuhr, was in
seinem Reiche Beth Nahrain (Mesopotamien) vorging, dafs
wiederholt ein Heer von den Persern niedergemacht sei,
dafs die Bauern von den Hunnen getötet oder in die Ge-

35 fangenschaft geführt und dafs das Land mit seinen Dörfern

1) S. 175,31—176,28 bei Mai 356 a. b.
 
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