210 IX, 20. Brief des Severos an die Morgenländer.
brachte ihn in Zorn gegen sie und vertrieb sie aus der Stadt.
Aber Antbimos, Severos und Tbeodosios von Alexandrien
hielten Eintracht mit einander durch Briefe, die wir unten
abgeschrieben haben, und Anthimos und Severos entwichen
von dort, damit ein jeder von ihnen verborgen lebe, wo 5
es ihm fromme. In der Hauptstadt ward nun Menas Nach-
folger des Anthimos. Der Arzt (a,Q%LctTQog) Sergios starb
dort bald, und nach ihm in denselben Tagen Agapetos
auf wunderbare Weise, indem seine Zunge zerbröckelte
und er sie bei seinen Lebzeiten ausrifs. Ihm folgte in io
Born Silberios.
Das zwanzigste Kapitel, Brief des Severos an den
Stand der Briester und Mönche im Morgenlande, der über
seinen Weggang aus der Hauptstadt berichtet. — „Die
gottliebenden Bresbyter, Diakonen, Archimandriten und 15
Leiter, und den ganzen heiligen Stand des Mönchtums im
Morgenlande grüfst Severos im Herrn! Da ich aufser-
halb jener Stadt bin, der Herrin (S. 291) der Städte, und
aufserhalb des Gefängnisses, welches einige von euch, ihr
Heiligen, aus der Nähe mit eigenen Augen gesehen haben, 20
hielt ich es für angemessen, mich dieses meines kleinen
Schreibens zu bedienen und euch zu den Bfliehten der
Danksagung zu erwecken, denen ich auch glaube meine
Freiheit offen berichten zu müssen, weil das, was von der
göttlichen Fürsorge an uns herangeführt ist, uns fest macht 25
zur Bewahrung des orthodoxen Glaubens und zur Bereitung
eines neuen Willens, den man — könnte man sagen —, wie
ein neues Gewand {axolr]) anziehen mufs; — und (zweitens)
zur Flucht vor jeder häretischen Thorheit und vor Streit.
Denn auch der Erzvater Jakob, welcher grofs war in der 30
Erduldung von Mühsalen und in der Hoffnung auf Gott,
hat, indem er vor der Vermischung mit den Barbaren in
Sichern und vor den ihn dort umringenden Gefahren (klvöv-
voi) floh, die, welche bei ihm wohnten, zu dem angetrieben,
wozu ich euch antrieb, wie (Gott) in der Schrift sagtA): „Jakob 35
1) Gen. 35, 2. 3.
brachte ihn in Zorn gegen sie und vertrieb sie aus der Stadt.
Aber Antbimos, Severos und Tbeodosios von Alexandrien
hielten Eintracht mit einander durch Briefe, die wir unten
abgeschrieben haben, und Anthimos und Severos entwichen
von dort, damit ein jeder von ihnen verborgen lebe, wo 5
es ihm fromme. In der Hauptstadt ward nun Menas Nach-
folger des Anthimos. Der Arzt (a,Q%LctTQog) Sergios starb
dort bald, und nach ihm in denselben Tagen Agapetos
auf wunderbare Weise, indem seine Zunge zerbröckelte
und er sie bei seinen Lebzeiten ausrifs. Ihm folgte in io
Born Silberios.
Das zwanzigste Kapitel, Brief des Severos an den
Stand der Briester und Mönche im Morgenlande, der über
seinen Weggang aus der Hauptstadt berichtet. — „Die
gottliebenden Bresbyter, Diakonen, Archimandriten und 15
Leiter, und den ganzen heiligen Stand des Mönchtums im
Morgenlande grüfst Severos im Herrn! Da ich aufser-
halb jener Stadt bin, der Herrin (S. 291) der Städte, und
aufserhalb des Gefängnisses, welches einige von euch, ihr
Heiligen, aus der Nähe mit eigenen Augen gesehen haben, 20
hielt ich es für angemessen, mich dieses meines kleinen
Schreibens zu bedienen und euch zu den Bfliehten der
Danksagung zu erwecken, denen ich auch glaube meine
Freiheit offen berichten zu müssen, weil das, was von der
göttlichen Fürsorge an uns herangeführt ist, uns fest macht 25
zur Bewahrung des orthodoxen Glaubens und zur Bereitung
eines neuen Willens, den man — könnte man sagen —, wie
ein neues Gewand {axolr]) anziehen mufs; — und (zweitens)
zur Flucht vor jeder häretischen Thorheit und vor Streit.
Denn auch der Erzvater Jakob, welcher grofs war in der 30
Erduldung von Mühsalen und in der Hoffnung auf Gott,
hat, indem er vor der Vermischung mit den Barbaren in
Sichern und vor den ihn dort umringenden Gefahren (klvöv-
voi) floh, die, welche bei ihm wohnten, zu dem angetrieben,
wozu ich euch antrieb, wie (Gott) in der Schrift sagtA): „Jakob 35
1) Gen. 35, 2. 3.