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Alembert, Jean Le Rond d'; Weissegger von Weissenegg, Johann Maria [Übers.]
Des Herrn von Alemberts Anfangsgründe der Philosophie (Band 1) — Wien, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.22590#0110
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das grosse Prinzipium aller gesellschaftlichen Tu-
genden , und das einzige Mittel wider alle sei,
denschaften darinn besteht, daß man sein Wohl-
sein den Bedürfnissen andrer aufopfere. Allein
sinder sich dieses Opftr in der Natur, und wo-
rin» besteht es? Ungezweifelc kann weder ein
natürliches, noch positives Gesetz uns verbinden
andre mehr als uns zu lieben; dieser Helden-
muth, wenn wir eine absurde Empfindung so
benennen dürfen, könnte in den Herzen der Men-
schen nicht sein ; allein die über unser eignes
Wohlsein aufgeklärte siebe zeigt uns , den Frie-
den mir uns selbst, und bie Zuneigung unsers
gleichen als Güter, die allen andern vorzuziehen
sind; und das sicherste Mittel uns diesen Frie-
den und diese Zuneigung zu erwerben, ist, daß
wir andern so viel, als möglich den Genuß je-
ner Vertragsgüter unangefochten lassen , die der
Habsucht der Menschen so theuer sind. Es ist
demnach die über uns selbst aufgeklärte siebe das
Prinzipium jedes moralischen Opfers.
Die Disposition, welche uns zu diesem
Opfer bestimmt, heißt Uneigennützigkeit. Man
kann demnach die Uneigennützigkeit als die erste
der moralischen Tugenden betrachten. Wirklich
ist sie auch diejenige, welche das meiste beiträgt
 
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