Rücken des Delphins, der Dritte macht versuche zu schwimmen. Die Erde wurde als Pendant zum Wasser auf-
gefaßt. Sie sprießt Blumen und Blüthen hervor, sie zeitigt die Frucht und nährt alles Leben am mütterlichen Busen.
Aber ihre üppige frische Gestalt ist auch nur durch eins Hülle getrennt von: Tode.
was die Elemente belebt, was sich in ihren Sphären regt oder ewig starr stehen mag, insofern es als Natur-
produkt anzusehen ist, theilsn wir in eine jener großen Kategorien ein, welche wir unter den drei Reichen der Natur
verstehen. Im Sinne etwa einer monumentalen Freskodecoration hat O. (Wien) feine Stiftzeichnung die
drei Begriffe auf Tafel 39 vereinigt. Der Künstler dachte sich das Thierreich als männliche Personifikation. Dem
Thierreiche, welches uns die Lebenskraft, freie Bewegung, freien willen und Bewußtsein des Geschöpfes zeigt, gebührt
der Charakter des Stärkeren, des Mannes. Die zartlebende Welt der Pflanze, des an die Scholle gebundenen, weicheren
und schwächeren Wesens, gleicht dem Weibe vielmehr. In der Fülle eines muskelstarken Leibes drückt uns dis männ-
liche Gestalt die Kraft des physischen Lebens aus, und das zu Füßen ihres Thrones ruhende majestätische Thier
illustrirt sie weiter; aber im Menschenhaupte ruht auch die geistige Gewalt, worauf der Künstler denn mit dem Buche
in der Hand des Jünglings hindeuten will. Das edle königliche Thier im Verein mit seinem geflügelten Tollegen
repräsentirt neben dem Menschen das thierische Leben in den hervorragendsten Gattungen. Die vegetabilische Welt
sitzt der Mittelgruppe zur Rechten; sie erscheint als eine holdselige Mädchengestalt mit dem begleitenden Genius. Der
Bezug, in welchem das niedere vegetabilische zu dem höheren thisrischen Leben steht, ist geistreich durch den freund-
lich fragenden Blick ausgedrückt, welchen die reizende Kleine zu dem Manne emporschickt. Das Mineralreich, welchem
Leben und Bewegung inangelt, wendet dagegen den Beiden den Rücken zu und bleibt in sich gekehrt, auf sich
beschränkt. Die zarte Gestalt des Pflanzenreichs ist fast ganz bekleidet, ein passendes Moment für die selber
Alles mit ihrer Decke verhüllende Flora. Diejenige, der das Reich des Gesteins gehorcht, ist nackt, sinnig
verzierte der Künstler das Gewand der Blumengöttin mit stilisirten Blumenmustern und zeigte damit an, welche
Bedeutung die vegetabilische Natur für die Künste besitzt. Das Mineralreich ist in Verbindung mit seinen vorzüg-
lichsten Schätzen, dem Edelsteine, den Kristallen, und den Nutzsteinen, welche der bildenden Kunst des Menschen
dienen, dargestellt.
Die fünf welttheile bilden auf zwei Blättern (Tafel 40 und 4t), zu drei und zu zwei gesellt, den Vorwurf der
folgenden Federzeichnungen von Hf. Simm in München. Die Anlage der Tomposition entspricht einer wanddecoration,
in deren ovale Felder die Bilder als panneaur eingesetzt scheinen. Wandsäulen in: Renaissancecharakter scheiden die
Medaillons; sie ruhen auf einem, durch Eonsolen in Felder getheilten Sockel und tragen über den Bildern einen durch
ihre Verkröpfungen eingetheilten Fries. Die Felder am Sockel und der Fries sind gleichfalls zu Darstellungen und
Decorationen benutzt, welche die Hauptdarstellung begleitend zur Tharakterisirung dienen. So treten drei majestätische
Frauengestalten vor unser Auge. Europa, die königliche Geliebte des Göttervaters, auf das herrliche Thier gelagert,
das sie an die Küste ihrer neuen Heimat gebracht hat. Freundliche Göttertempel schimmern hier durch das Gezweig
der Erpressen. Eiche und Lorbeer als Repräsentanten von Süd und Nord wölben ihre Aeste über das gekrönte Haupt
der Jungfrau. Jin Sockelfelde belehrt uns eine bunte Gruppe von Gegenständen der Kunst und Wissenschaft über
die geistige Produktionskraft dieses welttheils, seine Bedeutung für die Menschheit. Das Friesornament in seinen
Formen italienischer Renaissance deutet die neuere Zeit und ihre Kunstweise an. Als türkisch gekleidete Herrscherin,
auf üppigen Kissen gelagert, erscheint Asia. persische Teppiche, Palmen und Früchte bilden ihre Umgebung, die
Skulptur des Fruchttisches ist Indiens Felsengrotten entnommen. Durch das Stillleben in: Sockelfelde wird Ost- und
westasien repräsentirt: Ehinesisches Porzellan, japanischer Sonnenschirm; der indische Götze, persische und arabische
Waffen und Sättel. Das Friesornament ist arabischer Miniaturmalerei entlehnt. Afrika begegnet uns halb als Aegxpterin
des Alterthums, halb als Negerkönigin. Der Vergangenheit des Eontinents sind auch die beiden Sphinxen entnommen,
während die Felder über und unter dem Ovale mit Gerüchen und Ornamenten neuägxptischen Stiles angefüllt er-
scheinen. Die beiden „jüngeren" Welttheile führt uns derselbe Künstler in zwei Kreidezeichnungen in anderem Arrange-
ment vor. Das Indianerweib Amerika vertritt mit seinem Kostüm, mit dem Iagdspieß die alte Zeit des Landes,
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gefaßt. Sie sprießt Blumen und Blüthen hervor, sie zeitigt die Frucht und nährt alles Leben am mütterlichen Busen.
Aber ihre üppige frische Gestalt ist auch nur durch eins Hülle getrennt von: Tode.
was die Elemente belebt, was sich in ihren Sphären regt oder ewig starr stehen mag, insofern es als Natur-
produkt anzusehen ist, theilsn wir in eine jener großen Kategorien ein, welche wir unter den drei Reichen der Natur
verstehen. Im Sinne etwa einer monumentalen Freskodecoration hat O. (Wien) feine Stiftzeichnung die
drei Begriffe auf Tafel 39 vereinigt. Der Künstler dachte sich das Thierreich als männliche Personifikation. Dem
Thierreiche, welches uns die Lebenskraft, freie Bewegung, freien willen und Bewußtsein des Geschöpfes zeigt, gebührt
der Charakter des Stärkeren, des Mannes. Die zartlebende Welt der Pflanze, des an die Scholle gebundenen, weicheren
und schwächeren Wesens, gleicht dem Weibe vielmehr. In der Fülle eines muskelstarken Leibes drückt uns dis männ-
liche Gestalt die Kraft des physischen Lebens aus, und das zu Füßen ihres Thrones ruhende majestätische Thier
illustrirt sie weiter; aber im Menschenhaupte ruht auch die geistige Gewalt, worauf der Künstler denn mit dem Buche
in der Hand des Jünglings hindeuten will. Das edle königliche Thier im Verein mit seinem geflügelten Tollegen
repräsentirt neben dem Menschen das thierische Leben in den hervorragendsten Gattungen. Die vegetabilische Welt
sitzt der Mittelgruppe zur Rechten; sie erscheint als eine holdselige Mädchengestalt mit dem begleitenden Genius. Der
Bezug, in welchem das niedere vegetabilische zu dem höheren thisrischen Leben steht, ist geistreich durch den freund-
lich fragenden Blick ausgedrückt, welchen die reizende Kleine zu dem Manne emporschickt. Das Mineralreich, welchem
Leben und Bewegung inangelt, wendet dagegen den Beiden den Rücken zu und bleibt in sich gekehrt, auf sich
beschränkt. Die zarte Gestalt des Pflanzenreichs ist fast ganz bekleidet, ein passendes Moment für die selber
Alles mit ihrer Decke verhüllende Flora. Diejenige, der das Reich des Gesteins gehorcht, ist nackt, sinnig
verzierte der Künstler das Gewand der Blumengöttin mit stilisirten Blumenmustern und zeigte damit an, welche
Bedeutung die vegetabilische Natur für die Künste besitzt. Das Mineralreich ist in Verbindung mit seinen vorzüg-
lichsten Schätzen, dem Edelsteine, den Kristallen, und den Nutzsteinen, welche der bildenden Kunst des Menschen
dienen, dargestellt.
Die fünf welttheile bilden auf zwei Blättern (Tafel 40 und 4t), zu drei und zu zwei gesellt, den Vorwurf der
folgenden Federzeichnungen von Hf. Simm in München. Die Anlage der Tomposition entspricht einer wanddecoration,
in deren ovale Felder die Bilder als panneaur eingesetzt scheinen. Wandsäulen in: Renaissancecharakter scheiden die
Medaillons; sie ruhen auf einem, durch Eonsolen in Felder getheilten Sockel und tragen über den Bildern einen durch
ihre Verkröpfungen eingetheilten Fries. Die Felder am Sockel und der Fries sind gleichfalls zu Darstellungen und
Decorationen benutzt, welche die Hauptdarstellung begleitend zur Tharakterisirung dienen. So treten drei majestätische
Frauengestalten vor unser Auge. Europa, die königliche Geliebte des Göttervaters, auf das herrliche Thier gelagert,
das sie an die Küste ihrer neuen Heimat gebracht hat. Freundliche Göttertempel schimmern hier durch das Gezweig
der Erpressen. Eiche und Lorbeer als Repräsentanten von Süd und Nord wölben ihre Aeste über das gekrönte Haupt
der Jungfrau. Jin Sockelfelde belehrt uns eine bunte Gruppe von Gegenständen der Kunst und Wissenschaft über
die geistige Produktionskraft dieses welttheils, seine Bedeutung für die Menschheit. Das Friesornament in seinen
Formen italienischer Renaissance deutet die neuere Zeit und ihre Kunstweise an. Als türkisch gekleidete Herrscherin,
auf üppigen Kissen gelagert, erscheint Asia. persische Teppiche, Palmen und Früchte bilden ihre Umgebung, die
Skulptur des Fruchttisches ist Indiens Felsengrotten entnommen. Durch das Stillleben in: Sockelfelde wird Ost- und
westasien repräsentirt: Ehinesisches Porzellan, japanischer Sonnenschirm; der indische Götze, persische und arabische
Waffen und Sättel. Das Friesornament ist arabischer Miniaturmalerei entlehnt. Afrika begegnet uns halb als Aegxpterin
des Alterthums, halb als Negerkönigin. Der Vergangenheit des Eontinents sind auch die beiden Sphinxen entnommen,
während die Felder über und unter dem Ovale mit Gerüchen und Ornamenten neuägxptischen Stiles angefüllt er-
scheinen. Die beiden „jüngeren" Welttheile führt uns derselbe Künstler in zwei Kreidezeichnungen in anderem Arrange-
ment vor. Das Indianerweib Amerika vertritt mit seinem Kostüm, mit dem Iagdspieß die alte Zeit des Landes,
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