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Allgemeine Kunst-Chronik.
Verschiedenes.
Der von der k. k. pr. Allgemeinen Österreichischen
Bodenkredit-Anstalt, der Ungarischen Allgemeinen Kredit-
Bank und der k.k. pr. Österreichischen Kredit-Anstalt für
Handel und Gewerbe ausgeschriebene Termin für den Um-
tausch der restlichen 5- und ^^perzentigen Kaschau-
Oderberger Prioritäten ist mit 15. d. M. abgelaufen.
Bei Zeichnungen zum Umtausche gegen Sperzentige Silber-
Prioritäts-Obligationen der Kaschau-Oderberger Eisen-
bahn der Emission vom Jahre 1879 erhielten die Be-
sitzer für je 100 fl. Nominale 5perzentige Silber-Obligationen
mit Koupons per I. September 1891 fl. 110% Nominale
4perzentige Silber-Obligationen mit Koupons per 1. Sep-
tember 1891. Bei Zeichnungen zum Umtausche gegen 5per-
zentige Gold-, beziehungsweise 41/2perzentige Mark-Priori-
täts-Obligationen der vereinigten Investitions-Anleihen
ungarischer Eisenbahnen erhielten die Besitzer für je
fl. 100 Nominale gpeizentige Gold-Obligationen vom Jahre
1876 mit Koupons per 1. Juli 1891 Mark 210 Nominale
4perzentige Mark-Obligationen mit Koupons per 1. Juli 1891
und für je Marli 100 Nominale q'/^perzentige Mark-Obliga-
tionen vom Jahre 1888 mit Koupon per I. Juli 1891 Marie
io33/4 Nominale qperzentige Mark-Obligationen mit Kou-
pons per 1. Juli 1891. Wie wir erfahren, war die Ope-
ration von dem besten Erfolge begleitet, und gilt dies
insbesondere von den Silber-Obligationen, welche fast
zur Gänze subskribirt worden sind, so dass die Zeichner
gegen Baar nur einen Bruchtheil der gezeichneten Be-
träge erhalten.
— Die k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nord-
bahn emittirt ab 1. Juli 1891 eine Theilquote
von 7,500.000 fl. ö. W. der qpercentigen Prio-
ritätsanleihe in Schuldverschreibungen zu 5000 fl.,
zu 1000 fl. und zu 200 fl. Diejenigen Actionäre, welche
von dem Bezugsrechte Gebrauch machen wollen, haben
die am 1. Juli d. J. fällig werdenden Dividenden-
koupons, welche laut Beschlusses der Generalversamm-
lung mit fl. J06 für eine ganze, mit fl. 53 für eine halbe
und mit fl. 21*20 für eine Fünftelaktie eirgelöst werden,
zum Nachweise des ihnen entsprechenden Aktienbesitzes
innerhalb der Zeit vom 25. Juni bis längstens 26. Juli
(inklusive) während der üblichen Geschäftsstunden
bei der Liquidatur der Gesellschaft (Wien, Nord-
bahnhof) einzureichen.
— Vorige Woche starb hier nach längerer Krank-
heit der Gesellschafter der Kunsthandlungsfirma E.
Hirschler & Komp., Herr Eduard Hirschler, welcher
seit zwanzig Jahren den Kunsthandel am Wiener Platze
betrieb und während dieser Zeit die Sympathien der
guten Gesellschaft erwarb, im Alter von 63 Jahren.
— Kaum haben sich die Wiener an der hübschen
Ausstattung des eleganten „Restaurant Monopole" am
Kärntnerring sattgesehen, so ist ihnen schon wieder
in dem Hotel und Cafe „Habsburg" in der Rothen-
thurmstraße eine neue Sehenswürdigkeit erstanden. In
der That eine Sehenswürdigkeit von außen und von
innen! Betritt man das Cafe und lässt den Blick vom
Marmorboden über die Wand- und Deckengemälde
schweifen, so muss man staunen über die glän-
zende Ausstattung. Die großen™ Glasscheiben lassen
viel Licht ein und, wenn man sie versinken lässt, auch
viel Luft. Das Hotel ist klein, aber fein, die Zimmer
geschmackvoll eingerichtet; die Waschbecken beispiels-
weise haben Zufluss von warmem und kaltem Wasser
und Abfluss. Zwischen den Doppelthüren des Zimmers
befindet sich ein Schrank für die zu reinigenden Kleider
(eine große Bequemlichkeit). Das elektrische Licht kann
mit einem Druck der Hand sowol entzündet als gelöscht
werden. Elektrische Beleuchtung und Luftheizung wer-
den dem Gaste nicht in Rechnung gebracht. Der Archi-
tekt Wilhelm Fränkel hat hier wirklich Lobens-
wertes geschaffen. Bauleiter Mackovec, Baumeister
Tischler, Steinmetz Sonnenschein halfen dabei
redlich mit. Die Figuren der Lampenträger an der
Facade sind das Werle des Bildhauers Friedl und der
Fabrile A. M. Beschorner. Die Zimmereinrichtung
ist von der Firma Philipp Haas & Söhne; die
Billards von Heinrich Seifert & Söhne, die hydrau-
lischen Anlagen für die Versenkung der Fenster und
des Portales von der Firma F. Wertheim & Co., die
elektrischen Anlagen von Siemens & Halske. Unter
den Mitarbeitern sind noch zu erwähnen die Kunst-
schlosser Bayerlein, A. Biro und A. Schwarz,
Kunsttischler Richard Ludwig, Zimmermeister Fink,
Spengler Führer, Glaser Wallisch. Kehren wir nun
nach einem flüchtigen Rundgange wieder in das Cafe
zurück, so fesseln uns hier die Deckengemälde von
Leopold Burger und die Wandbilder von A. H.
Schram. Das Hauptbild des ersteren im Mittelsaale
sind „Die Lebensfreuden", Spiel, Musilr u. s. w. versinn-
lichend, während von denen des letzteren das „Rö-
mische Gastmahl", „Frühling" und die Glasgemälde
„Die vier Jahreszeiten" zu nennen sind. Um den deko-
rativen Schmuck hat sich außerdem das Atelier J.
Winter und W. Richter verdient gemacht.
— Programm der Donnerstagsvorlesungen am
Österreichischen Museum im Winter 1891:92.
Kustos Eduard Chmelarz: „Farbige Kupferstiche des
XVIII. Jahrhunderts" (1 Vorlesung); Hofrath Dr. W F.
Exner: „Über das technische Versuchswesen" (1 Vor-
lesung); Hofrath Direktor von Falke: „Geschichte des
Geschmacks im Mittelalter" (Zyklus von 5 Vorlesungen);
Architekt F. v. Feldegg: „Rhythmus, Symmetrie und
Proportion in Natur und Kunst" (1 Vorlesung); Kustos J.
Folnesics: „Über altorientalischen Schmuck" (1 Vor-
lesung); Direktor Dr. A. Ilg: „Die österreichischen
Klosterstifte im Barockzeitalter" (2 Vorlesungen); Dr.
Ed. Leisching: „Über Originalität und Nachahmung
im Kunstschaffen' (1 Vorlesung); Kustosadjunkt Dr.
K. Masner: „Die Gold-Elfenbeinbildnerei der Griechen"
(1 Vorlesung); Prof. Dr. W. Neumann: „Die Kata-
komben und ihre Kunst" (t Vorlesung); Kustosadjunkt
Dr. A. Riegl: „Ruthenische Teppiche" (1 Vorlesung);
Privat-Dozent Dr. J. Strzygowski: „Geschichte der
byzantinischen Kunst" (Zyklus von 3 Vorlesungen).
Dr. JOSEF ROTH, Wien, II, Schmelzgasse Nr. 6
emerit. königl. holländ. Marine-Arzt.
Mechano-therapeutische Ordinations-Anstalt. Massage-Methode Metzger.
Schwedische Heilgymnastik. Gymnastische Carse zur Muskelstärkung und Verhütung von Verkrümmungen. 1363
Allgemeine Kunst-Chronik.
Verschiedenes.
Der von der k. k. pr. Allgemeinen Österreichischen
Bodenkredit-Anstalt, der Ungarischen Allgemeinen Kredit-
Bank und der k.k. pr. Österreichischen Kredit-Anstalt für
Handel und Gewerbe ausgeschriebene Termin für den Um-
tausch der restlichen 5- und ^^perzentigen Kaschau-
Oderberger Prioritäten ist mit 15. d. M. abgelaufen.
Bei Zeichnungen zum Umtausche gegen Sperzentige Silber-
Prioritäts-Obligationen der Kaschau-Oderberger Eisen-
bahn der Emission vom Jahre 1879 erhielten die Be-
sitzer für je 100 fl. Nominale 5perzentige Silber-Obligationen
mit Koupons per I. September 1891 fl. 110% Nominale
4perzentige Silber-Obligationen mit Koupons per 1. Sep-
tember 1891. Bei Zeichnungen zum Umtausche gegen 5per-
zentige Gold-, beziehungsweise 41/2perzentige Mark-Priori-
täts-Obligationen der vereinigten Investitions-Anleihen
ungarischer Eisenbahnen erhielten die Besitzer für je
fl. 100 Nominale gpeizentige Gold-Obligationen vom Jahre
1876 mit Koupons per 1. Juli 1891 Mark 210 Nominale
4perzentige Mark-Obligationen mit Koupons per 1. Juli 1891
und für je Marli 100 Nominale q'/^perzentige Mark-Obliga-
tionen vom Jahre 1888 mit Koupon per I. Juli 1891 Marie
io33/4 Nominale qperzentige Mark-Obligationen mit Kou-
pons per 1. Juli 1891. Wie wir erfahren, war die Ope-
ration von dem besten Erfolge begleitet, und gilt dies
insbesondere von den Silber-Obligationen, welche fast
zur Gänze subskribirt worden sind, so dass die Zeichner
gegen Baar nur einen Bruchtheil der gezeichneten Be-
träge erhalten.
— Die k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nord-
bahn emittirt ab 1. Juli 1891 eine Theilquote
von 7,500.000 fl. ö. W. der qpercentigen Prio-
ritätsanleihe in Schuldverschreibungen zu 5000 fl.,
zu 1000 fl. und zu 200 fl. Diejenigen Actionäre, welche
von dem Bezugsrechte Gebrauch machen wollen, haben
die am 1. Juli d. J. fällig werdenden Dividenden-
koupons, welche laut Beschlusses der Generalversamm-
lung mit fl. J06 für eine ganze, mit fl. 53 für eine halbe
und mit fl. 21*20 für eine Fünftelaktie eirgelöst werden,
zum Nachweise des ihnen entsprechenden Aktienbesitzes
innerhalb der Zeit vom 25. Juni bis längstens 26. Juli
(inklusive) während der üblichen Geschäftsstunden
bei der Liquidatur der Gesellschaft (Wien, Nord-
bahnhof) einzureichen.
— Vorige Woche starb hier nach längerer Krank-
heit der Gesellschafter der Kunsthandlungsfirma E.
Hirschler & Komp., Herr Eduard Hirschler, welcher
seit zwanzig Jahren den Kunsthandel am Wiener Platze
betrieb und während dieser Zeit die Sympathien der
guten Gesellschaft erwarb, im Alter von 63 Jahren.
— Kaum haben sich die Wiener an der hübschen
Ausstattung des eleganten „Restaurant Monopole" am
Kärntnerring sattgesehen, so ist ihnen schon wieder
in dem Hotel und Cafe „Habsburg" in der Rothen-
thurmstraße eine neue Sehenswürdigkeit erstanden. In
der That eine Sehenswürdigkeit von außen und von
innen! Betritt man das Cafe und lässt den Blick vom
Marmorboden über die Wand- und Deckengemälde
schweifen, so muss man staunen über die glän-
zende Ausstattung. Die großen™ Glasscheiben lassen
viel Licht ein und, wenn man sie versinken lässt, auch
viel Luft. Das Hotel ist klein, aber fein, die Zimmer
geschmackvoll eingerichtet; die Waschbecken beispiels-
weise haben Zufluss von warmem und kaltem Wasser
und Abfluss. Zwischen den Doppelthüren des Zimmers
befindet sich ein Schrank für die zu reinigenden Kleider
(eine große Bequemlichkeit). Das elektrische Licht kann
mit einem Druck der Hand sowol entzündet als gelöscht
werden. Elektrische Beleuchtung und Luftheizung wer-
den dem Gaste nicht in Rechnung gebracht. Der Archi-
tekt Wilhelm Fränkel hat hier wirklich Lobens-
wertes geschaffen. Bauleiter Mackovec, Baumeister
Tischler, Steinmetz Sonnenschein halfen dabei
redlich mit. Die Figuren der Lampenträger an der
Facade sind das Werle des Bildhauers Friedl und der
Fabrile A. M. Beschorner. Die Zimmereinrichtung
ist von der Firma Philipp Haas & Söhne; die
Billards von Heinrich Seifert & Söhne, die hydrau-
lischen Anlagen für die Versenkung der Fenster und
des Portales von der Firma F. Wertheim & Co., die
elektrischen Anlagen von Siemens & Halske. Unter
den Mitarbeitern sind noch zu erwähnen die Kunst-
schlosser Bayerlein, A. Biro und A. Schwarz,
Kunsttischler Richard Ludwig, Zimmermeister Fink,
Spengler Führer, Glaser Wallisch. Kehren wir nun
nach einem flüchtigen Rundgange wieder in das Cafe
zurück, so fesseln uns hier die Deckengemälde von
Leopold Burger und die Wandbilder von A. H.
Schram. Das Hauptbild des ersteren im Mittelsaale
sind „Die Lebensfreuden", Spiel, Musilr u. s. w. versinn-
lichend, während von denen des letzteren das „Rö-
mische Gastmahl", „Frühling" und die Glasgemälde
„Die vier Jahreszeiten" zu nennen sind. Um den deko-
rativen Schmuck hat sich außerdem das Atelier J.
Winter und W. Richter verdient gemacht.
— Programm der Donnerstagsvorlesungen am
Österreichischen Museum im Winter 1891:92.
Kustos Eduard Chmelarz: „Farbige Kupferstiche des
XVIII. Jahrhunderts" (1 Vorlesung); Hofrath Dr. W F.
Exner: „Über das technische Versuchswesen" (1 Vor-
lesung); Hofrath Direktor von Falke: „Geschichte des
Geschmacks im Mittelalter" (Zyklus von 5 Vorlesungen);
Architekt F. v. Feldegg: „Rhythmus, Symmetrie und
Proportion in Natur und Kunst" (1 Vorlesung); Kustos J.
Folnesics: „Über altorientalischen Schmuck" (1 Vor-
lesung); Direktor Dr. A. Ilg: „Die österreichischen
Klosterstifte im Barockzeitalter" (2 Vorlesungen); Dr.
Ed. Leisching: „Über Originalität und Nachahmung
im Kunstschaffen' (1 Vorlesung); Kustosadjunkt Dr.
K. Masner: „Die Gold-Elfenbeinbildnerei der Griechen"
(1 Vorlesung); Prof. Dr. W. Neumann: „Die Kata-
komben und ihre Kunst" (t Vorlesung); Kustosadjunkt
Dr. A. Riegl: „Ruthenische Teppiche" (1 Vorlesung);
Privat-Dozent Dr. J. Strzygowski: „Geschichte der
byzantinischen Kunst" (Zyklus von 3 Vorlesungen).
Dr. JOSEF ROTH, Wien, II, Schmelzgasse Nr. 6
emerit. königl. holländ. Marine-Arzt.
Mechano-therapeutische Ordinations-Anstalt. Massage-Methode Metzger.
Schwedische Heilgymnastik. Gymnastische Carse zur Muskelstärkung und Verhütung von Verkrümmungen. 1363