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Allgemeine Literaturzeitung: Supplemente zur allgemeinen Literatur-Zeitung — 1785 (1787)

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Supplemente zur Allgemeinen Literatur-Zeitung vom Jahre 1785 - Erste Lieferung
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Numero 19
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Supplemente


zur

allgemeinen
LITERATUR-ZEITUNG
vom Jahre i 7 8 5·

Nurnero 19.
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GOTTESGELAHRTHEIT.
Ohne Druckort: Rede, welche Herr Simon Fried.
Conr. Meyer, Pfarrer zu Roth am See, bey
Vertranung feiner Tochter, Mademoiselle goh. Liß
Sid. Martini, mit meinem geliebtesten Bruder, Hrn.
Sebaft. Leonh. Heller, designirten Pfarrer zu Fiinf-
bronn - - - gehalten, und - - - zum beständigen An-
denken dem Druck übergeben von sss ab eile Maria
Heilerin. 1780. 20 S. 4. (2 gr.)
Herr Μ. hält seiner Stieftochter eine Trauungs-
rede, worinn sich mehrere Stellen recht gut aus-
nehmen. Schade, dass sie allzuoft mit gekiinllelten
Wendungen und gesuchten Ausdrücken durchssoch-
ten sind! Der Versasser wollte nicht im Allgemei-
nen bleiben, dagegen hält er sseh zu lange bey sei-
nen häuslichen Umständen, zuweilen auch bey eige-
nen Verdiensten auf, und S. 8 verfällt er wirklich
in das Spielende. Bald ändert Geh der Ton wieder,
und nun sagt er hier und da manches brauchbare
und schickliche von den Wegen der göttlichen Vor-
sehung, dem Nutzen widriger Schicksale, .dem Se-
gen derGottseligkeitund den wechselseitigen Pssich-
ten treuer Ehegatten. S. 11 sucht man den Schluss
der langen Periode vergebens. Gewisse Lieblingsaus-
drücke finden sseh häufig z. E. erprobte Rechtscharfen-
tieit, der erpropte { erprobte) gute Name, und die er-
probte Energie. (Ob dies wohl alle Zuhörer verstan-
den ?) Die täglich herfeuszende Todesllunde der elen-
den Mutter ist auch nicht geniessbar.
Frankfurt am Mayn, bey den Eichenbergi-
schen Erben: Die Bereitwilligkeit eines' Chrisien zum
Sterben, die fich aus die Erfcheinung des Erlösers
gründet, vorgellellt in einer Predigt über Luc. 2,
29. 30. welche den 12 Dec. 1784 nach dem Ab-
sterben weil. Herrn Carl Balthas. Hilchenbach, treuen
und wohlverdienten Predigers bey den im öffentli-
chen Gottesdienile zu Bockenheim vereinigten Frank-
furter reformirten deutsehen und Bockenheimer
Gemeinen gehalten worden, von sssß. Chrißoph
Krafft, Prediger bey der Frankfurter reformirten
deutlchen Gemeine. 1784. 44 S. 8. ( 3 gr.)
Die Belcheidenheit, womit Herr Krasst seine
Arbeit dem Publikum in die Hände giebt, muss
ihn vor aller strengen Beurtheilung iicherji, Da er
L> Z« 1785. Supplementband·

die Bereitwilligkeit zu Herben zeigen will; so han-
delt er zuerst von den mancherley Lallen dieses Le-
bens, die der Fromme bey einem seligen Ende ab-
legt, niemand aber durch Beschleunigung seines
Todes selbst abwerfen darf. Ferner redet er von
der Nothwendigkeit des christlichen Glaubens und
einer gründlichen Heiligung zum freudigen Eingän-
ge in die Ewigkeit, und macht hiervon eine zweck-
mässige Anwendung aus seine Zuhörer. Was er
am Schlüße sagt, konnte nicht weniger zur Er-
bauung der Lebenden, als zur Ehre des Verstorbe»
neu dienen.
OEKONOMIE.
Leipzig, bey Weidmanns Erben und Reich:
D. Carl IFilh. Pörner (n), churf. sächs. Bergraths
— Anleitung zur Färbekunß, vorzüglich Tuch, und
andre aus IKolle gewebte Zeuge zu särben. 1785· 446
S. und 2 B, Vorrede und Regiiler. gr. 8. (I Rthlr,
6 gr.)
Herr P., welcher sich um die Färbekunst durch
seine chemischen Versuche und Bemerkungen zum Nu-
tzen derfelben in 3 Theilen 1772. 1773, schon so
rühmlich verdient gemacht hat, wurde von mehre-
ren Kunstverständigen um einen praktischen Aus-
zug daraus angesprochen. Da er aber seit jener
Zeit wieder viel Entdeckungen durch Versuche im
grossen gemacht, und manche neue Bemerkungen
gesammelt hatte, so entschloss er sich noch mehr
zu thun und eine volllländige Anweisung zur Fär-
bekunst herauszugeben. Dieses Werk verbreitet
sseh daher über die ganze Wollenfärberey und ge-
höret seinem innere Werthe nach zu den wenigen
vortressichen, die wahre Bereicherung der bisheri-
gen Kenntnisse geben. Denn der Herr Verfasser zei-
get sich gleich weit entfernt von der in Schriften
über die mechanischen Künste so gewöhnlichen Auf-
zeichnung des gemeinen Schlendrians und von der
bloss speculativen Theorie, die sich höchstens aus
Versuche im Kleinen zu gründen pssegt. Ueberall
hat er vielmehr gründliche chemische Kenntniss mit
wahrer Praxis im grossen verbunden. Eben dadurch
nun wird die so gemeinnützige Kunst ansehnlich
verbessert und ausgebreitet? so dass er auch alle
T seine
 
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