SUPPLEMENTE ZUR A. L. Z. 1785.
wird Heinrich dem III wohl ein zu langes Leben
gegeben, indem er 1232 und 1337 als handelnd,
oder wenn das ja ein Druckfehler wäre , doch
noch 1312 , so vorgedellt wird. S. 34· deht ein
Sigillum· equedre eines geldlichen Herrn. Noch
im Jahr 1336 gab es Reichsleute in der Graffchaft
Solms. (S. 37.) Lyfe ist wohl nicht für Louise,
Sondern für Elisabeth gesetzt. — S- 64 ist der ei-
gentliche Rhein. Bund mit dem Schwab, verwech-
selt. —
Bey Fragm. II fehlen die zur Geschichte der
Ottensteinischen Linie gehörigen Nachrichten, wel-
che in Hobbelings Beschreibung des Stifts Münder
(S. 33 und Zulatze S. 338 u. ff. 497 ~) dehen.
flungii hiß. Comit. Benth. hat Rec. nicht zur Hand,
wo wohl noch mehr anzutreffen wäre.
Im Fragm. III. S. 98. 99. deht eine Nachricht
von Scheidungen (an der Unstrut) : „Arnold, Ei-
schof zu Bamberg, gebohrner Graf«u Solms, habe
im Jahr 1589 mit Hülfe des Burggrafen von Nürn-
berg Friedrichs die Herrn der Stadt und desSchlos-
ses Scheidungen gezwungen, die Lehen bey ihm
gehörig zu empfangen etc., welche der Herr Graf
nicht aus der rechten Quelle geschöpft und ganz
irrig vorgedellt hat. In Hofmanni Annal. Bamb.
ap. Ludewig Script Bamberg. Tom. I. p. 180 id es
ganz anders und richtig angegeben, so dass alle
Zweifel des Hrn. Verf. wegfallen. Die Anmerkun-
gen von natürlichen Kindern der Grafen zu Solms
(S. 109. Iio) sind lehr lebhaft.
Im Fragm. IV dehen viele erhebliche Nach-
richten zur Geschichte des Böhmischen Unwesens
und des dreyssigjährigen Krieges, die Urtheile zei-
gen aber nicht allemal von Unparteilichkeit. Joh.
Albert, Reinhard und Philipp sind drey berühmte
jener Zeiten. Es id auch viel Wissenswürdiges von
ihnen hier zu finden. Nur vermißen wir ebenfalls
wieder den Gebrauch meherer Quellen , als z.
B. der memoires de Carleton ä la Haye 1759· 8· UI.
Tomes, welche sehr viel neues Licht über die Böh-
mischen Händel verbreiten, und besonders wider-
legen, was hier S. 132. 133 von der Unterdützung
der Böhmen durch die vereinigten Niederlande
gemeldet id. Sie gaben monatlich 50,000 Gulden
c. 1. III, 224 etc. — und sond noch viel an die
Union und andre.
Im Fragm. VI id unter andern die Geschichte
des in Niederländischen Kriegsdienden berühmt ge-
wordenen Gras Georg Eberhard enthalten; im
(lebenden kommen einige Sonderbare Beyspiele von
Religionshass (es war diese Linie katholisch ) vor.—
Im neunten erscheinen gelehrte und in Civildellen
ausgezeichnete Männer. Graf Philipp widerrieth
dem Kurfürß Friedrich dem Weisen zu Sachsen die
Annehmung der Kaiserwiirde und wurde für die-
len Rath ansehnlich vom Kurfiirden belohnt. S.
228. 231. Graf Otto hat eine eigne Lebensbeschrei-
bung in lateinischer Sprache und andre Schriften
hinterlaßen. Den Schluss machen einige Beylagen
von Urkunden etc., deren erde vom Jahr 1312, die
ältede aber von 1303 id,
Frankfurt amMAYN, bey Andreae: Bruch·
ftiicke, betreffend die Beobachtung der Pflichten eines
Staatsdieners ,flchtbar aus den Handlungen des IFild-
und Rheingr. Dhaunifchen Raths Matthias Dreiß
gesammlet und in einem Schreiben vorgelegt von
floh. Phil. Roos, nebd einigen Bemerkungen von
dem älteden Gebrauch des Spanischen Siegelwach-
ses. 1785. 92 S. und XVI S. Inhalt. 4.
Matthias Dreiss war 15 . . in Trier geboren
und diente dem Wild - und Rheigr. Philipp Franz
als Secretär, Rath etc., war Willens eine Genealo-
gie seiner Herrschaft zu Schreiben , bekam Schon
Verehrung dafür im Voraus und brachte sie auch
zu Stande; allein sie ill bis auf ein moderndes Blatt
verloren gegangen, welches Hr. R. mittheilt, srey-
lich aber Schärfer hätte kritisiren können. Artig
sind die beyläufigen Bemerkungen von Dr., wel-
che er hie und da aufzeichnete, um seiner Herr-
schaft nützlich dienen zu können, ingleichen seine
Briefe und rühmlich die Zeugnisse seines Amtsei-
fers und andrer guten Eigenschasten. Nur die De-
clamationen des Hn. R. , welche fad den Moferi-
fchen im Patr. Archiv etc. nachgebildet Scheinen,
werden wenigen LeSern behagen. S. 43· fgg· und
Sond noch, kommen gute Beyträge zur Geschich-
te der Wild - und Rheingr. vor, Im Gutachten Dr.
über eines Rheingrafen Heirath mit einem franzö-
fischen Fräulein von Beaune, id S. 67 menig durch
Mönche erklärt; es muss aber Menge verbanden,
werden. 9/mz/z, die Herrlein, junge Herrn, S. 69
id artiges Neulatein. ■— Interessanter wird man-
chen Lesern die Abhandlung vom Gebrauch des
spanischen Siegelwachses seyn. Zuerd führt der
Verfaß', die Angaben der tranzösischen Benedicti-
ner und die neuern Entdeckungen der HHrn.
Spiess , von Murr , Ledderhose,etc. an; berührt
sodann den Nutzen der Untersuchung und bringt
archivalische Belege von dessen Gebrauche im
Jahr 1554. 1567 etc. bey ; erklärt Spanien für
das wahrscheinliche Vaterland dieser Erfindung
und Schliesst mit einem Verzeichniss der bis da-
hin ihm bekannten Beyspiele von deßen Gebrau-
che. —
O
wird Heinrich dem III wohl ein zu langes Leben
gegeben, indem er 1232 und 1337 als handelnd,
oder wenn das ja ein Druckfehler wäre , doch
noch 1312 , so vorgedellt wird. S. 34· deht ein
Sigillum· equedre eines geldlichen Herrn. Noch
im Jahr 1336 gab es Reichsleute in der Graffchaft
Solms. (S. 37.) Lyfe ist wohl nicht für Louise,
Sondern für Elisabeth gesetzt. — S- 64 ist der ei-
gentliche Rhein. Bund mit dem Schwab, verwech-
selt. —
Bey Fragm. II fehlen die zur Geschichte der
Ottensteinischen Linie gehörigen Nachrichten, wel-
che in Hobbelings Beschreibung des Stifts Münder
(S. 33 und Zulatze S. 338 u. ff. 497 ~) dehen.
flungii hiß. Comit. Benth. hat Rec. nicht zur Hand,
wo wohl noch mehr anzutreffen wäre.
Im Fragm. III. S. 98. 99. deht eine Nachricht
von Scheidungen (an der Unstrut) : „Arnold, Ei-
schof zu Bamberg, gebohrner Graf«u Solms, habe
im Jahr 1589 mit Hülfe des Burggrafen von Nürn-
berg Friedrichs die Herrn der Stadt und desSchlos-
ses Scheidungen gezwungen, die Lehen bey ihm
gehörig zu empfangen etc., welche der Herr Graf
nicht aus der rechten Quelle geschöpft und ganz
irrig vorgedellt hat. In Hofmanni Annal. Bamb.
ap. Ludewig Script Bamberg. Tom. I. p. 180 id es
ganz anders und richtig angegeben, so dass alle
Zweifel des Hrn. Verf. wegfallen. Die Anmerkun-
gen von natürlichen Kindern der Grafen zu Solms
(S. 109. Iio) sind lehr lebhaft.
Im Fragm. IV dehen viele erhebliche Nach-
richten zur Geschichte des Böhmischen Unwesens
und des dreyssigjährigen Krieges, die Urtheile zei-
gen aber nicht allemal von Unparteilichkeit. Joh.
Albert, Reinhard und Philipp sind drey berühmte
jener Zeiten. Es id auch viel Wissenswürdiges von
ihnen hier zu finden. Nur vermißen wir ebenfalls
wieder den Gebrauch meherer Quellen , als z.
B. der memoires de Carleton ä la Haye 1759· 8· UI.
Tomes, welche sehr viel neues Licht über die Böh-
mischen Händel verbreiten, und besonders wider-
legen, was hier S. 132. 133 von der Unterdützung
der Böhmen durch die vereinigten Niederlande
gemeldet id. Sie gaben monatlich 50,000 Gulden
c. 1. III, 224 etc. — und sond noch viel an die
Union und andre.
Im Fragm. VI id unter andern die Geschichte
des in Niederländischen Kriegsdienden berühmt ge-
wordenen Gras Georg Eberhard enthalten; im
(lebenden kommen einige Sonderbare Beyspiele von
Religionshass (es war diese Linie katholisch ) vor.—
Im neunten erscheinen gelehrte und in Civildellen
ausgezeichnete Männer. Graf Philipp widerrieth
dem Kurfürß Friedrich dem Weisen zu Sachsen die
Annehmung der Kaiserwiirde und wurde für die-
len Rath ansehnlich vom Kurfiirden belohnt. S.
228. 231. Graf Otto hat eine eigne Lebensbeschrei-
bung in lateinischer Sprache und andre Schriften
hinterlaßen. Den Schluss machen einige Beylagen
von Urkunden etc., deren erde vom Jahr 1312, die
ältede aber von 1303 id,
Frankfurt amMAYN, bey Andreae: Bruch·
ftiicke, betreffend die Beobachtung der Pflichten eines
Staatsdieners ,flchtbar aus den Handlungen des IFild-
und Rheingr. Dhaunifchen Raths Matthias Dreiß
gesammlet und in einem Schreiben vorgelegt von
floh. Phil. Roos, nebd einigen Bemerkungen von
dem älteden Gebrauch des Spanischen Siegelwach-
ses. 1785. 92 S. und XVI S. Inhalt. 4.
Matthias Dreiss war 15 . . in Trier geboren
und diente dem Wild - und Rheigr. Philipp Franz
als Secretär, Rath etc., war Willens eine Genealo-
gie seiner Herrschaft zu Schreiben , bekam Schon
Verehrung dafür im Voraus und brachte sie auch
zu Stande; allein sie ill bis auf ein moderndes Blatt
verloren gegangen, welches Hr. R. mittheilt, srey-
lich aber Schärfer hätte kritisiren können. Artig
sind die beyläufigen Bemerkungen von Dr., wel-
che er hie und da aufzeichnete, um seiner Herr-
schaft nützlich dienen zu können, ingleichen seine
Briefe und rühmlich die Zeugnisse seines Amtsei-
fers und andrer guten Eigenschasten. Nur die De-
clamationen des Hn. R. , welche fad den Moferi-
fchen im Patr. Archiv etc. nachgebildet Scheinen,
werden wenigen LeSern behagen. S. 43· fgg· und
Sond noch, kommen gute Beyträge zur Geschich-
te der Wild - und Rheingr. vor, Im Gutachten Dr.
über eines Rheingrafen Heirath mit einem franzö-
fischen Fräulein von Beaune, id S. 67 menig durch
Mönche erklärt; es muss aber Menge verbanden,
werden. 9/mz/z, die Herrlein, junge Herrn, S. 69
id artiges Neulatein. ■— Interessanter wird man-
chen Lesern die Abhandlung vom Gebrauch des
spanischen Siegelwachses seyn. Zuerd führt der
Verfaß', die Angaben der tranzösischen Benedicti-
ner und die neuern Entdeckungen der HHrn.
Spiess , von Murr , Ledderhose,etc. an; berührt
sodann den Nutzen der Untersuchung und bringt
archivalische Belege von dessen Gebrauche im
Jahr 1554. 1567 etc. bey ; erklärt Spanien für
das wahrscheinliche Vaterland dieser Erfindung
und Schliesst mit einem Verzeichniss der bis da-
hin ihm bekannten Beyspiele von deßen Gebrau-
che. —
O