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der Vorderfüsse nach innerlich genommenen Bley-
extrakt; gefährliche Folgen innerlich genomme-
nen Silberglättessigs; innerlich genommener Rley-
zucker war die Ursache hartnäckiger Eingeweids-
verstopfungen; auf eben die Weise entstund eine
schnelltödtende Bleykolik. Wir hoffen, dass diese
Bemerkungen auch andere aufmerkfam machen wer-
den , in wie ferne Mittel dieser Art mit Vorsicht
zu gebrauchen sind.
Amsterdam, bey Sepp: Andreae Bonn, ana-
tom. et Chirurg, in illustr. Amstelaedam. Athe-
naeo profess. tabulae ojfmm morboforumprae-
cipue thefauri Hoviani. Fasc. I. tab. I— VII.
Fasc. II. tab. VIII — XIV. 1785- max. fol.
Die auf dem Titel angegebene Hovische Kno-
chensammlung wurde von dem Hr. B. vor zwey
Jahren beschrieben , und in diesem Werke das Ver-
sprechen gethan , die seltenern Stücke aus jener
Sammlung in Kupfer stechen zu lassen. Dieses Ver-
sprechen zu erfüllen ist nicht nur hier der Ansang
gemacht worden, sondern derVers. hat auch noch
einige Knochenseltenheiten aus seinem eigenen Ka-
binette dem Publikum durch wohlgerathene Abbil
düngen bekannt gemacht. Zu dem erden Fascikel
gehören, die Vorrede miteingerechnet, 3, und
zum andern 2 Folioblätter Text, welcher in latei-
nischer und holländischer Sprache die abgezeich-
neten Stücke kurz, und in Ansehung der aus der
Hovischen Sammlung entlehnten Knochen mit Hin-
weisung auf die Deicriptionem thesauri oss. morbos.
Hoviani, beschreibt. Wir können daher mit dem
Verzeichnisse der abgezeichneten Knochen sehr kurz
seyn, indem wir bloss auf die Nummern des Ho-
vischen Thesauri verweisen, u. uns nur bey den aus
der Sammlung des Verf. entlehnten Stücken etwas
aufhalten. Tab. I. Schädelknochen Thes. Hov.
num. CXLVII. CLV. tab. II. ebendergleichen, num.
CL. CLI. tab. III. fig. I und z der obere Theil des
Schädels von einem Greise, welcher sich durch den
Fall von einer Treppe herunter das Stirnbein an
dem Theile, welcher gegen das Schlafbein hin die
Augenhöle bilden hilft, entzweygeschlagen hatte.
Die von einander und einwärts getriebenen Kno-
chen waren durch eine kleine aber gleichförmige
Beinnarbe wieder mit einander Verwachsen. Fig.
3 und 4 ein Schlüsselbein. Thes. Hov. n- CLXVI.
Tab. IV. ein mit einem Zaunpfahle durchlöchertes
Stirnbein, wo die Wunde mit einem häutigen Cal-
lus geschlossen ist, thes. II. n. CLVI. CLVII, Tab.
V. ein merkwürdiger Kops von einer alten Frau,
welche den rechten Oberkinnladenknochen zerbro-
chen hatte. Die Stücke waren einwärts nach der
Schleimhöle getrieben, und vollkommen wieder
iuit dem Kochen verwachsen. Das Jochbein war
Zwar nicht zerbrochen , aber so niedergedrückt
und rückwärts getrieben, dass sein äusserer Theil
jiun der vordere geworden War. Fig. 2 ein Bruch
des linken Jochbeins, wo die Beinnarbe häutig und
noch den! bieifche ähnlich jlh Tab, VL big. i 3

ein Bruch der untern Kinnlade. Thes Hov. num,
CLXI. I’.g. 4 und 5 ein Zahn eines Knaben, wel-
chen Hr. B. für zerbrochen und wieder zusammen
geheilet ansieht. Thes. H. n. CLXII. Rec. erin-
nert sich verschiedene dergleichen Zähne gesehen zu
haben, wo aber die Ursache der Unförmlichkeit»
nemlich die noch zu festsitzenden Milchzähne, ne-
ben welchen die zweyten Zähne sich einen Weg
durchs Zahnsseisch vorwärts gebahnt hatten, in
die Augen fiel. Tab. VII. zeigt die Schlafkno-
chen und Unterkinnlade eines jungen Menschen,
welcher sich bey'einem Falle auf dem Schiffe beide
Schenkelknochen, beide Mittelfüsse, beide Knie-
scheiben, und den linken Oberarmknochen zerbro-
chen hatte. Ausser diefen Brüchen fanden sich noch
verschiedene Verletzungen an den genannten Kops-
knochen, welche hier abgezeichnet worden sind.—
Im zweyten Hefte sinden sich Brüche zylindrischer
Knochen abgebildet, und zwar Tab. VIII. ein
Bruch des linken Schienbeins , Thes. Hov. num«
CCXXI. CCXXII. Tab. IX. ein Bruch des Ober-
armknochens , welcher nach einer eilfmonatlichen
Behandlung doch nicht geheilt war, Thes. Hov. n.
CLXX. Tab. X. der rechte Schenkelknochen, wel-
cher durch das Rad eines schwerbeladenen (Wagens
in mehr als zehn Stücke zerbrochen worden war,
und doch geheilet wurde. Ein vortresiiehes Stück.
Thes. Hov. CCIX. 7VA XI. der Bruch noch eines
Schenkelknochens. Thes. Hov. CCXVIII. der rech-
te Oberarmskochen zweymal zerbrochen. Thes.
Hov. h. CLXXVI. Tab. XII. Fig. 1. 2. der rechte
Schenkelknochen eines rachitischen dreyjährigen
Knaben , welcher beweglich , gekrümmt und zer-
brochen War. Dieser Fall ist in des Verf. Abhand-
lung von der Reinnarbe, welche sich an der ange-
führten deseript. Thes. Hov. findet, S. 165 beschrie-
ben Worden. Fig. 3. 4 ein Bruch der beiden Kno-
chen des rechten Mittelsusses. Thes. H. CCXXXVII.
Tab. XIII. der linke Schenkelknochen , welcher
durch die englische Krankheit beträchtlich ge-
krümmt, und nahe am Knie zerbrochen worden
war. Thes. Hov. CXC1X. Fig. 2. ein Stack eines
linken Schenkelknochens , welcher unten zerbrochen
und wieder zusammen geheilt worden ist. Thes.
Hov. CXCVI1I. Tab. XIV. noch zwey Stücken von
zerbrochenen Schenkelknochen. Thes Hov. CCV«
und CCIL ■—• Alle Figuren sind von M. Houtmari
nach der Natur gezeichnet, und meistenth’ests von
B. de Bakker sehr sauber gestochen worden. Ue-
berhäupt empfiehlt sich dieses Werk nicht bloss
durch seinen innern Werth, sondern auch durch
äussere Pracht.
KR IE G S IBISSE NS CHA F TEN.
Göttingen, bey Dietrich: Bibliothek sür Gsf-
eiere zweyter und drittes Stück vornsjahre 178S«
Mit Kupfern 296 S. 8. (1 Rthlr.)
Der erste Auftätz: Anwendung optischer Re-
geln auf die Kriegskunst, aus dem Frahzösischeri
der Tactique discutee p, M, Maizeroy, lehret die
Weit-

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