vom Jahre 1787.
Numero 28*
ERDBESCHREIBUNG.
Leipzig, b. Müller: K. Ch-Storr, Zlpenreise.
Zweyter Theil. 4. 2510 S. 1786.
Der Hr» V« schenkte seine Aufmerksamkeit allen
Gegenständen, die jene Gegenden auszeich-
nen. Er schiidert das Reizende der Berge und
Thäler dieses Landes eben so lebhaft, wie die Sit-
ten und den Charakter ihrer Bewohner. Dabey
versämmt er nicht naturhistorische u ökonomische
Gegenstände vorzutragen, wobey jedoch der nicht
befriediget werden wird, der sich von der mine-
ralogischen Beschaffenheit näher und gründlicher
unterrichten will» In diesem Theil der Naturkunde
bedient erlich einer ganz eigenen unsystematischen
Nomenclatur, die lieh oft der gelehrteste Leser
nicht wird entziffern können. Auf dem Wege vom
Gotthard nach Urnseren fand er z. B. schweren Quarz
mit grünlichtem Talkschiefer, ein Geschiebe von
Schweerquarzschieferwacke, aus undurchsichtigen,
gelblichtweissen, mit Schweerspath übersättigten
Quarzschichten , und darzwischen gefassten'silber-
farbenen Schirlblättern zusammengesetzt, ein Ge-
schiebe von einer buntsseckigen Schwerspathschie-
ferwacke aus seinen fest verbunden en weisen
Schwerspathschichten , mit eingeschlossenen grün-
lichten , bläulichten, bräunlichten Schirlschuppen
zusammengesetzt, eine graue mit weisen Schwer-
spath - Mulen und eingeschloDenen Schwerspath-
nieren untermengte Hornsteinwacke u. s. w.
Dergleichen oft noch mehr auffallende Stellen se-
tzen die Leser nicht seiten in Verlegenheit, und
wer wird nicht folgende ßeschreibun£ einiger Kry-
stallisationen sonderbar finden, die auf de/vierten
Tafel abgebildet sind. „Fig. I. eine Tasel-Druse
„von Schwerquarz, die sowohl als Wucherdruse,
,,als auch, wegen den sonderbarsten Zusammen-
,,Wirkungen von Eigenheiten der Schwerspathge-
„stalt mit den Anlagen zur Drusgestalt des Quar-
„zes merkwürdig ist. Fig. 2. eine Gruppe von
„sauligen Schwerquarzdrusen, die mancherley
A. L, Z. 1787« Vierter Bund.
„Spuren der Neigung zti Brechungen , Vereinze-
„lungstsieben, Dehnen nach der Queere und Ge-
„genstrebungen gegen die Zuspitzung zeigt.“ Es
wird auch misverdruster schwerspathhaitiger Fuld-
spath abgebildet, und nicht seiten glaubt man in
^acob Böhmens Schristen zu lesen. Aus der übri-
gen Beschreibung von Fig. 1. u. 2. lässt sich in-
dessen aber doch vermuthen, dass diese Krystalli-
sationen weiter nichts sind, als etwas unregelmä-
ssige sechsseitigsäulenförmige mit eben so viel
Flächen zugespitzte Berg- Krystallen. Wegen des
Schwerspaths scheint der H. V. in einem eigenen
Irrthum zu schweben , der sich S. 69. u. 70. in
etwas aufklaret. Wenn man die sogenannte Adu-
laria, (oder den durchscheinenden Feldspath) nicht
in Rücksicht der Härte prüst und den Querbruch
nicht genau beobachtet, der muschelich ist, so
hat dieses Fossil sowohl derb als krystallisirt einige
äussere Aehnlichkeit mit dem Schwerspath, vor-
züglich aber mit dem aus dem Ihberge bey Claus-
thal» Diese äussere Aehnlichkeit schien den Hrn.
Vf. zuerst zu täuschenj und überdiess fand er
auch noch unter den von Kirwan angegebenen
Beständtheilen des Feldspaths, Schwererde, die
er mit Schwerspatherde verwechselte, und daher
des Pini Adularia als eine schwerspathhaltige Un-
tergattung des Feldspaths aussührte. Man findet
an mehrern Stellen Beweise dieses Irrthums, indem
Schwerspath nicht seiten als ein Gemengtheil des
Granits angeführt wird. Der Schiolmulm, der
nach S» 6g. aus den Krystallgruppen des Mondfieins
angetrofien wird, ist das Fossil, welches bisher
unter der Benennung Sammterde bekannt gewesen,
von Hn» Inspefior lUerner aber neuerlich, man
weiss nicht warum , mit dem Nahmen Chloriterde
belegt worden ist. Rec. kann dieses um so ge-
wißer versichern , da er durch Hn. Pater .Lorenzo
selbst einige Stücke davon erhalten hat- S. 84»
wird auch Schweripathhaltiger Quarz ausgeführet
denHr. St. in der Folge auch Schwerquarz benennt,
aber nachjS» 10p» scheint es beynahe, als ob auch
dieser eigentlich Feldspath wäre, weil er spathar-
E e " tig,