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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen XXI-XL]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0249
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murren Ikeol. 6o§m. 22Q

siens ist unsrer Einsicht nach tief unter der Erwar-
tung des Kenners. Sie ist voll scholastischer Gril-
len, voll metaphysischer Subtilitäten, voll elender
Beweise und dabey in ihrem Ausdrucke so obscur
und barbarisch, daß wir es für ein Unglück halten
würden, wenn ein junger Mensch sie lesen, sich an
sie gewöhnen und feine theologische Red - und Tank-
art nach ihr formen sollte. Es bleibt daher dieses
Buch bloß und allein für den Gelehrten brauchbar,
welcher etwa in dem oder jenem Artikel die Baum-
gartensche Vorstellungsart wissen, feine Denkungs-
art studiren, mit feinem Geiste sich bekannt ma-
chen und feine Eigenheiten erforschen wollte.
Wir wählen das Capitel äe rrimcE, um un-
fern Lesern eine Probe zu geben. In den erster»
Paragraphen sucht Baumgarten zu beweisen, daß
die Mehrheit mit der Einheit in einem Subjekte
sich vertrage. Er beweist aber mehr nicht, als
daß in einem Subjecte mehrere Vollkommenheiten
seyn können — welches also mit der Mehrheit der
Personen, die er hernach folgert, sich nicht sonder-
lich zusammenreimct. -- Der Begrif, den Baum-
garten bey dieser Gelegenheit von der uniLirare
voraussetzt/ ist seltsam. Noch nie haben wir ge-
hört, daß Einzigheit ein Begrif sey, der seine Gra-
de haben könne. Wenn ich sage, etwas sey das ein-
zige, so ist das gleichsam schon Superlativ: und
ich kann nicht sagen/ daß etwas mehr oder weniger
einzig seyn könne. Aber Baumgarten versichert,
P z
 
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