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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen XXI-XL]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0271
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Trosigründe. 2ZI
Und ist das wohl ein vernünftiger Grund,
warum die Schriften jener Männer die erwünschte
Wirkung nicht gethan haben, weil sie ungelesen
geblieben sind? — Ein Buch, das nicht gelesen
wird kann freylich keine Wirkung thun. Folgt denn
daraus daß nun so ein armseliger Compilator be-
rechtigt ist ein neues zu schreiben? Wie wenn das
seine nun auch nicht gelesen würde? Wie wenn man
auch „ermüdete es zu lesen?», Aber welcher Leserist
auch je durch die Schriften jener Manner ermüdet
worden? Wahrhaftig wen solche Werke ermüden,
der muß bey diesem Verfasser gar einschlafen. Denn
er ist tief, unendlich tief, unter seinen Vorgängern.
Nicht das mindeste hat er vor ihnen voraus als
eine affectirtc und gekünstelte Schreibart, welche
von poetischen Worten und Redensarten so überla-
den ist, daß man nicht einen Bogen ohne Eckel durch-
lesen kann.
Doch der Verfasser giebt mehr Ursachen an,
Warum jene Schriften ihren abgezwcckten Nutzen
nicht erreicht haben. ,,Einige, sagt er/ gaben sich bloß
Mühe, den Verstand durch Vernunftschlüsse und
Beweise gleichsam wider ihren Willen zu überzeu-
gen, und unterließen zugleich für die Rührung des
Herzens zu sorgen. Da that er nun freylich wohl,
daß er nicht dazu setzte, welche von jenen Schrift-
stellern er meyne. Aber darf man wohl auch nur
einem unter ihnen den Vorwurf machen, daß er nur
für den Verstand gesorgt und das Herz ungerührt
gelassen hätte? Und ist es möglich, daß ein Schrift-
, stellet
 
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