!76 Kings Gebräuche und Cerimom'en der rc.
dem es scheint, daß sich die Menschen schwerlich ha-
ben verstellen können, daß Jesus der höchste Gott
und zugleich der Mittler zwischen sich selbst und den
Menschen seye; daher gcrLckhcn sie auf die Vorstel-
lung von andern Fürsprechern, S. 7. Wenn ec
doch gesagt hätte, daß die rußische gelehrte Geist-
liche ihre Anrufung-damit entschuldigten, das woll-
ten wir gesagt seyn lassen; aber daß dies würklich
der Ursprung seye, das möchten wir historisch aus-
geführt sehen, dem Hrn. D. King aber wollen wir
dies am wenigsten anmuthen, denn wir sehen wohl,
daß, Vermukhungcn abgerechnet, eigene Kenntniß
der alten Kirchengeschichte und Dogmatik, seine
Sache nicht ist. Das beweist auch die Note, die
dabey steht. Theophil» von Antiochien habe zuerst
das Wort Dreycinigkeit gebraucht, um das auszu-
drucken, was die Gottesgelehrten Personen in dec
Gottheit nennen. Sicher hat er den Theophilus nicht
selbst gelesen, sonst würde er wissen, daß zwar -7-^5
j. 2z. von Gott gebraucht wird, aber ja nicht drei)
Personen auszudrücken, wie sie das Concilium zu
Ricaa hernach bestimmt Hat. Doch wir wollen
uns und unsere Leser mit Kritiken dieser Art jetzt
nicht aufhalken. — Es ist bekannt, daß die rußische
Kirche zwar Gemählde, aber keine geschnitzte Bil-
der verstattet. Herr King merket an, daß ihre Leh^
rer doch auch die Gemählde von Gott dem Vater
ungerne dulden, ob man sic gleich in vielen Kir-
chen, auch sogar in der Nikol. Kirche zu Petersburg
Limrr'ffk, sie sind selbst durch einen Schluß der Syno-
de unter Peter dem Großen mißbilliget worden,
aber der Czaar wollte sie aus Staatsursachen durch
kein Edikt verbieten oder abnehmen lassen. Uebri-
gcns sind die Bilder und Heiligen der Gelehrten, die
ihre
dem es scheint, daß sich die Menschen schwerlich ha-
ben verstellen können, daß Jesus der höchste Gott
und zugleich der Mittler zwischen sich selbst und den
Menschen seye; daher gcrLckhcn sie auf die Vorstel-
lung von andern Fürsprechern, S. 7. Wenn ec
doch gesagt hätte, daß die rußische gelehrte Geist-
liche ihre Anrufung-damit entschuldigten, das woll-
ten wir gesagt seyn lassen; aber daß dies würklich
der Ursprung seye, das möchten wir historisch aus-
geführt sehen, dem Hrn. D. King aber wollen wir
dies am wenigsten anmuthen, denn wir sehen wohl,
daß, Vermukhungcn abgerechnet, eigene Kenntniß
der alten Kirchengeschichte und Dogmatik, seine
Sache nicht ist. Das beweist auch die Note, die
dabey steht. Theophil» von Antiochien habe zuerst
das Wort Dreycinigkeit gebraucht, um das auszu-
drucken, was die Gottesgelehrten Personen in dec
Gottheit nennen. Sicher hat er den Theophilus nicht
selbst gelesen, sonst würde er wissen, daß zwar -7-^5
j. 2z. von Gott gebraucht wird, aber ja nicht drei)
Personen auszudrücken, wie sie das Concilium zu
Ricaa hernach bestimmt Hat. Doch wir wollen
uns und unsere Leser mit Kritiken dieser Art jetzt
nicht aufhalken. — Es ist bekannt, daß die rußische
Kirche zwar Gemählde, aber keine geschnitzte Bil-
der verstattet. Herr King merket an, daß ihre Leh^
rer doch auch die Gemählde von Gott dem Vater
ungerne dulden, ob man sic gleich in vielen Kir-
chen, auch sogar in der Nikol. Kirche zu Petersburg
Limrr'ffk, sie sind selbst durch einen Schluß der Syno-
de unter Peter dem Großen mißbilliget worden,
aber der Czaar wollte sie aus Staatsursachen durch
kein Edikt verbieten oder abnehmen lassen. Uebri-
gcns sind die Bilder und Heiligen der Gelehrten, die
ihre