Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

Kleinere theologische Schriften. 275
pro Obrilbianis eäläit E /o. Re6bor
sLkolae ^rnüaäienii8. Bey Martini, 1774. rz8 S- 8»
Man kennt Hr. Lindnern schon aus der Ausgabe des
Mrmeius b'elix als einen sehr gelehrten Mann, die
er vor dreyzehu Jahren, und itzt vor einem Jahre
von neuem, weit verbessert geliefert hat: und auch die
gegenwärtige Ausgabe des Athenaaoras ist Zeuge da-
von. In der Vorrede klagt er über die Vernach-
laßigung des Patrisiischen Studiums. Seine Kla-
gen sind freylich gerecht; denn leider, Gott erbarme
es, giebt es heut zu Tage nicht nur Prediger, denn
denen wollten wir es noch zu gute halten, sondern so
gar Professoren, die dieses Studium mit aller alten
wahren Gelehrsamkeit als Unratl) verwerfen und-
dawider eifern. Doch muß man auch hier denken:
srs non badet olorem — Dann zeigt Hr. L. den
eigentlichen Nutzen, den insbesondere diejenigen Pa-
tres haben, welche die Wahrheit des Christenthums
vertheidigen: und er redet davon, als ein Mann,
der die Sache versteht. Denn freylich Griechisch
daraus zu lernen, oder ihre Beweise in unfern Zeiten
zu brauchen, dazu sind sie nicht; denn beydes ist im-
mer von Herzen schlecht, und die letzter« sind gar
nicht für unsre Zeiten. Aber wohl haben sie großen
Nutzen zur Kenntniß christlicher und heidnischer Al-
Lerthümer, zur Philologie und Kritik sowohl der
Bibel, als auch derProfanscribenten, und dann auch
selbst zur Bereicherung der griechischen Sprache.
Hr. L. beweist dieses alles aus dem Alhenaqoras mit
Beyfpielen. Auf diese Vorrede folgt der Inhalt der
Apologie. Dann die Apologie selbst, blos Tert
ohne Übersetzung, aber dafür sehr gelehrte theils
kritische, theilö exegetische Noten, welche so wohl
ganze Stellen, als einzelne schwere Worte anfklären.