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Allgemeine theologische Bibliothek — 2.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22487#0304
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296 Revisionen.
sprach der Ewige, und um deinetwillen sey das
ganze Volk begnadiget. Ich will das ganze Ge-
schlecht nicht vertilgen, da einer ist, der es verdient,
baß mm seinetwillen alle erhalten werden. Wer dei-
nen Lehren folgt, und in deinen Fußtapfen wan-
delt, soll von mir so betrachtet werden, als ob er
sich das nemliche Verdienst der Tugend erworben
hätte, das du erwarbst, als ob er mir die nemliche
Treue bis in den Tod bewiesen hätte, die du mir
bewiesen hast.,,-— Auf solche Art nun ward Je-
sus unser Versöhner. Nicht in dem Verstände, als
ob er die Strafen erlitten hätte, die jeder Sünder
einzeln leiden muste (denn die verdiente Strafe ist ja
von keinem Sünder weggenommen) oder als ob er
für jeden Menschen insbesondre die Pflichten und
Tugenden ausgeübt hätte, die er hätte ausübcn sol-
len, (denn jeder Mensch bleibt verbunden so viel Gu-
tes zu thun, als ihn bey redlicher Anwendung aller
seinerKräfte und Gelegenheiten möglich ist) sondern —
wiefern er die Ehre des ganzen menschlichen Ge-
schlechts überhaupt durch ftinen Gehorsam bis in
-en Tod gerettet hat. Und uns deucht, dicß sey
der Hauptpunkt, den man endlich einmal bemerken
sollte; und der uns aus allen exegetischen und Phi-
losoph! che Schwierigkeiten heraus helfen würde.
Denn die Bibel sagt es zu deutlich 1) daß Christus
etwas für und anstatt der Menschen gethan habe;
2) daß uns das zu gute komme; z) daß uns
Gott um desselben willen begnadige. Es kommt
also nun darauf an, daß man das für uns verstehe,
so hak die Vernunft nichts einzuwcnden, und diese
grosse Lehre der Christen kann webt mehr zur Ent-
kräftung des Eifers im Guten gemisbraucht wer-
ben. Nemlich man denke jerjes für uns nur nicht
ins
 
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