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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen XXIII-XLIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0071
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bey den heutigen Streitigkeiten rc. 6z
Aeußerst elend behandelt der V. in dem folgen-
den die Sprüche der Schrift, die von der Erbsünde
reden sollen. Er glaubt z. E. S. 46. daß aus
iMos. 8/2i. jeder, der die Bibel zum erstenmal lie-
set, ganz natürlich die Erklärung herauebringen wär,
de „die Menschen sind von ihrer Geburt an — zum
Bösen geneigt:,, Da sieht man recht, was das theo-
logische Vergrösserungsglas thut, mit welchem die
Herren Orthodoxen die Bibel lesen. Gott sagt me^k
nicht, als, ,chie Menschen sind einmal ausgeartet.,
oder den Worten nach: „die Menschen sind böse von
Jugend auf.,, Heißt das von Geburt? Steht
hier ein Wort davon, daß alle Menschen mit über-
wiegender Neigung zum Bösen auf die Welt kom-
men ? Man denke sich einen Menschen, der wie Adam
im sogenannten Stande der Unschuld gebohren wür-
de, der aber schon im zweyten, dritten Jahre, so wie
er nur anfiengc, ein wenig nach eigner Wahl zu hand-
len, ausartete und auf Abwege geriethe: würde man
von dem nicht sagen können: „der Mensch ist böse
von Jugend auf und immerdar?,, Und solche Hand-
greiflichkeiten muß man gleichwohl den allen Kna,
den noch alle Tage vorpredigen.
Eben so gehts mit dem Spruche aus Pf. 51
Da soll und muß sich der arme David für einen
Menschen ausgeben, der schon im Mutterleibe Lust
zur Bathseba hatte. Gleichwohl sagt er weiter
nichts, als daß der Trieb, der ihn zu seinem groben
Vergehen verleitet hatte, ein heftiger und angebohr-
ner Trieb sey, und daß er deshalb von Gott einiges
Mitleid verdiene. Denn der Same, aus dem Da,
vid gezeugt war, kann doch weiter nicht sündlich ges
nennt werden, als wiefern er her trug, einen Körper
zu
 
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