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Allgemeine theologische Bibliothek — 8.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22493#0192
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188

Kinds Sammlung
Apostel, steht nicht ein Jota davon, daß seine
Seele für unsre Sünden gequält, oder von
allen Werken der Finsterniß bestürmt worden,
daß Jesus auch in seinen Leidensstunden nicht als
der Sohn, der Geliebte Gottes, von Gott wäre
angesehen worden, daß Gott jeßt dem Heyland
schröcklick geworden, daß Gott als der unwür-
digste Sünder wäre empfangen worden. Nach
unsrer Bibel blieb der leidende Erlöser vor Gott,
dem Richter aller Welt, Sein Heiliger, Sein
Geliebter, und Jesus behielt, auch in der Sttm-
de seiner grösten Augst, alle Liebe, allen Gehor-
sam, alles kindliche Zutrauen zu seinem himmli-
schen Vater. Und jene Art der Vorstellung,
welche dem Vers beliebt, empört alle Vernunft,
ist voll von Widersprüchen, von aller Wahrheit
entfernt, und kann ein christliches Herz nicht blu-
tend machen, wenn das anders heissen soll, es tief
rühren und gründlich bessern und trösten.
Hr. Kind versichert überdem seine Leser, sie
würden in seinen Reden keine Nachahmung
irgend einer Methode finden. In gewissem Ver-
stände hat er recht. Er hat seine ganz eigne
Manier. Er erklärt seinen Text nicht. Sein
gewähltes Thema führt er nicht durch Gründe
aus, bringt es nicht dem Verstände nahe, son-
dern versucht es, sogleich das Herz zu rühren.
 
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