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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

DOI issue:
[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0161
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von Simon Grynäus. I§l
Sinn, und manche vorrrefliche Bilder, die man in
der Umschreibung ungern vermißt.
Aus dem hohen Liede Salomons hat Hr.
Gr. ein ordentliches Drama herausgebracht, wor-
innen er in fünf Zusammenkünften zehn Personen
reden und handeln läßt. Die fünf veränderten
Scenen sind in eben so vielen säubern Kupfern
dem Auge reihend vorgestellt worden. Die Braut
ist ihm die christliche Gemeine aus den Heyden,
und die Mutter derselben die Gemeine aus den
Juden. Es versteht sich von selbst, daß alles das
Schöne, was der Bräutigam seiner Braut sagt
und sagen läßt, auf geistliche Gaben und Vorzüge
gedeutet werde, und nach der Freyheit, die sichHr.
Gr. nimmt, hinzusetzcn, was er will, ist es ihm
auch nicht sauer geworden, sein Drama in die Län-
ge zu ziehen, und mit einer Menge christlicher Be-
trachtungen, wovon der Text nicht eine Sylve ent-
hält, anzufüllen. Bey dem allen aber kommt ein
wunderliches Ganze heraus, ein Gemengsel von
verliebten und ernsthaften Gesprächen, von alt-
und neu, testamentlichen, von verständlichen und
unverständlichen Redensarten, das keinem gefallen
kann, und keinem etwas zur Erbauung nutzet.
Marr konnte unmer das hohe Lied Salomons un-
ter die apocryphischcn Bücher, vor oder nach
dem Buch der Weißheit zählen, wenn nicht die
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