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Allgemeine theologische Bibliothek — 13.1779

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https://doi.org/10.11588/diglit.22497#0102
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92

Eine Duplik von Leßing.

nothwendig auf die ohnehin schon furchtsamen
Gemüther derIünger einen gewaltigen Eindruck

machen, und konnte also auch* leicht den einen

Engel in zwey und umgekehrt verwandeln. Und so

sind nun auch die übrigen bloße Verschiedenheiten
in der Erzählung, nachdem sich der eine Evanger

list bestimmt und der andere unbestimmt ausdrückt.

der eine einen Umstand hinzufügt, und der andere

ihn wegläßt, nachdem es seine Absicht erforderte.
Darüber darf sich nun wohl niemand wundern,
wenn er bedenkt, daß die guten Evangelisten wohl

nicht daran denken konnten, daß nach vielen Jahr-
hunderten Menschen kommen würden, die alle
ihre Ausdrücke und Redensarten auf die meta-
physische Folter spannen, und mit Gewalt Un-
sinn hinaus schrauben würden, sondern daß sie
mit vollem Herzen die Sache ehrlich erzehlten,
so wie sie sie gesehen oder von andern gehört hat-
ten, ohne sich weiter um eine ängstliche Genauig-
keit in den Ausdrücken und Wendungen zu beküm-

mern , oder Faktum und Meynung von dem
Faktum (S. den sten Widerspr,) gehörig zu un-
terscheiden. Ja das letztere kann auch von ihnen

gar nicht einmal erwartet werden, da es ihnen
durchaus an allen wissenschaftlichen Kenntnissen
fehlte, die doch wenigstens zum Theil dazu erfor-
dert worden. Allein, bey allem dem kann nun

auch
 
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