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Allgemeine theologische Bibliothek — 13.1779

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22497#0192
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182 Michaelis Einleit, in die göttl. Schriften
von dem Glauben an Christum rede, und also der
Widerspruch, den man zwischen seiner und Pauli
Lehre (in dem Brief an die Römer) zu bemerken
geglaubt, und auf so mancherlei- Weise zu heben
und beyde mit einander zu vereinigen gesucht hat,
ganz wegfalle, indem Jakobus gar nicht einem
Misbrauch der Lehre Pauli vorzubeugen suche,
sondern vielmehr der falschen Vorstellung der
Juden, als ob der Glaube, daß nur Ein Gott
sey, schon ein Anrecht an die Gnade Gottes und
das ewige Leben gebe, entgegen gehe. — Diese
Meinung, sage ich, hat allerdings einen großen
Schein — allein, das Veyspiel Abrahams will
steh, deucht mir, doch nicht recht dazu schicken;
denn sein Glaube gieng doch gewiß nicht bloß
darauf, daß nur Ein Gott sey, sondern schloß ein
völliges, ungezweifelteö Zutrauen in stet), daß
Gott seine Verheißung gewiß erfüllen werde, und
daß es ihm an Macht nicht fehle, dieß auf die
eine oder andre Weise zu bewerkstelligen. Es
scheint also, daß Jakobus, falls das Vorurtheil
oder der Irrthum, den er hier bestreiten wollte,
bloß darinn bestanden, daß einige unter den Ju-
den das Bekenntnis- des einen wahren Gottes,
im Gegensatz der Abgötterey, für hinlänglich zur
Begnadigung und Seligkeit gehalten — vielmehr
würde gezeigt haben, daß ein solches bloßes Be-
kenntniß.
 
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