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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0081
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Kriege weiter keine Beyspiele von wichtigen Pro-
grossen der Gelehrsamkeit aller Art und Aufklar
rung des menschlichen Geistes aufznweisen hät-
ten ; so würden sie doch bloS wegen des nach
Europa gebrachten Zend-?lvesta nrerkwürdig blei-
ben. Nicht nur das hohe Alter dieser Traditio»
nen, nicht bloß die erhabenen Lehren dieser hei-
ligen Schrift der alten Perser, und nicht bloß
das Licht, das sie über die alte Geschichte ver-
breitet, sind es, welche die Gelehrten aufmerk-
sam machen müssen: sondern auch die ruhmvolle
Entschlossenheit des Herrn 'Anguetil, der deßwe-
gen eine Reise nach Ostindien, Anfangs ohne
alle Unterstützung, bloß in Diensten der Osiindr-
schen Compagnie unternahm, und daselbst alle
Hindernisse, die ihm beym Entziffern der Zend-
charaktere und Erlernung der Pehlvisprache in
den Weg gelegt wurden, nut Standhaftigkeit
überwand. Seine Lehrer, die ihn Anfangs in
den Sprachen, und dann in ihren heiligen Leh-
ren selbst unterrichteten , waren eben so wie er,
nicht selten den Gefahren des Todes ausgesezt;
denn sie pflegen noch jezt, wie vor Alters, ihre
Lehren geheim zu hallen; einmal Härte man ihn
leicht dem heiligen Feuer opfern können- Doch
durch Bestechungen, Feinheit und Muth besiegte
er endlich alle Schwierigkeiten, und konnte zu-
lezt ihre heiligen Bücher besser als die Gelehrten
imerpretiren. Seine ganze Seele war in diese
Schriften versenkt, so, daß ihm auch nicht die
geringste Kleinigkeit unverständlich bleiben durfte-
Aber
 
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