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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0160
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I

142

fen selbst finden wir keine hinlängliche Gründe
darüber zu entscheiden. Wir müssen also war-
ten, bis entweder der Marquis die Aechtheic
dieser Briefe, oder seine Gegner das Gegen-
teil beweisen.
Die meisten dieser Briefe hat Ganganelli,
wenn er der Verfasser davon ist, noch in sei-
nem Mönchöstande geschrieben. Einige be-
rressen bloß Freundschaftöangelegenheiten, an-
dre die Litterakur; die meisten und längsten
betreffen die Theologie, die Moral oder Kir-
chenzucht. Bald theilek er einem neuen
Beichtvater eines Prinzen seinen Rath mir;
bald unterrichtet er einen angehenden Predi-
ger; oft giebt er Vorstehern oder Vorste-
? herinnen von Klöstern oder geistlichen Orden
Anweisungen und Erinnerungen. Alles, was
er über diese Materie sagt, kömmt aus einem
Hellen Kopf ohne Vorurrheil, und aus einem
zur Freundschaft gemachten, Gürevollen Her-
zen. Man liest alles mit großem Vergnügen;
aber dieses würde unendlich größer seyn,
wenn man gewiß wäre, daß der im Kirchen-
staat unter Mönchen erzogene Ganganelli so
geschrieben har.
Der Briefe, die ihm als Cardinal beyge- -
legt werden, giebt es eine kleinere Zahl. Von
ihnen sind der 119. 120. 129. ig2. die
merkwürdigsten, weil sie Ganganellis Urtheil
über
 
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