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Allgemeines kritisches Archiv — 2.1777

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Zweyten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22475#0129
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bald daß sie NeuerungSfucht sich zu Schulden kom-
men ließen. Dies Klagen ist nun sowol eine ver-
gebliche als auch eine sehr gefährliche Sache-
Vergeblich, weil dadurch nichts gebessert wird,
und doch der Stand der Lehrer sehr ehrwürdig
und wichtig ist, der Affekt auch wol mehr Ge-
fahr siehet, als wirklich vorhanden ist, und die
Verschiedenheit der Gaben kein Recht, sie zu
verachten, geben kann. Gefährlich, weil das
Volk dadurch aufmerksam gemacht und verwirrt
wird, und da ihm einmal seine Lehrer wegen Rich-
tigkeit ihrer Kenntnisse und wegen ihres Charak-
ters gleichvcrdachkig sind, am Ende nicht wissen,
wem und was es glauben soll. Für die Lehrer
selbst hat es nicht minder üble Folgen. Si^ wer-
den außer Stand gefezt, ungemein viel Gutes zu
stiften, indem sie das Zurranen verscherzen; und
sie verlieren den Muth, der^ bey so vielen be-
schwerlichen, auch zum Theil langweiligen Ar-
beiten unentbehrlich ist. Manche sind durch solche
Besorgnisse oder wirkliche Verketzerungen dahin
gebracht worden, die Theologie ganz lzu verlas-
sen, und alsdann gehr mit ihnen all das Gute
verkehren, das sie würden gestiftet haben. Nie-
derträchtige, die lehren, wie der Wind geht,
wird das Beschreyen und Verklagen wohl abhal-
ten, aber nie den gewissenhaften Forscher der
Wahrheit. Ist er fanflmürh-g, so wird ihm
schon das Anhänger machen, kommt er in Hitze,
so wird der Riß noch grösser werden- Und wer
sind denn ihre Ankläger? Reifende, die einen
Zweyr. L H Augen-
 
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