Freude an Antithesen, hinter denen nichts ist,
das ungezogne Anbrunzen (um des V. Aus»
druck zu gebrauchen) von Gelehrten, die ent-
schieden Verdienst haben— was soll das from^
men:' Erbittern, einnehmen, sehr gute Sa-
chen, recht ihren Gegnern zur Freude, von
höchst schwachen Seiten zeigen — wird es ge-
wiß. Man bestreike doch Meynungen, wider-
lege sie, nicht mit Geschrey und Wortschwall,
sondern setze Gründe gegen Gründe; man beur-
rheile nicht alle nach einem Maßstabe, bedenke,
daß gewisse Instrumente durchaus nicht zu ein-
ander stimmen, und für sich doch vortrefflich
feyn können; vergesse doch nicht, daß Gott kau-
senderley Arten von Menschen in seine Welt
braucht; glaube endlich, daß es ein großes Un-
glück wäre, wenn alle Schriftsteller wie Herder
und Göthe schrieben, so sehr das Genie in
beyden Bewundrung verdient. Endlich —>
Jsts nicht zu beklagen, daß das Schimpfen
beynahe zum Kon ron bey gewissen Echriftstel-
lerrfzu gehören anfangt, daß sie sich Ungezogen-
heiten, der Wahrheit zu Ehren, erlauben, daß
sie mit dem unausstehlichsten Egoismus sprechen,
daß sie durch Affektation und Bifarrerien alles
Gure wieder niedercreren, was vor ihnen auf-
sproßt? Epempel mögen wir nicht anführen,
denn wir möchten bey dem allen nicht, daß un-
sre Leser abgeschreckc würden, eine Schrift zu
lesen, in der sie gewiß viel Wahrheit und
Wärme finden werden.
Noch
das ungezogne Anbrunzen (um des V. Aus»
druck zu gebrauchen) von Gelehrten, die ent-
schieden Verdienst haben— was soll das from^
men:' Erbittern, einnehmen, sehr gute Sa-
chen, recht ihren Gegnern zur Freude, von
höchst schwachen Seiten zeigen — wird es ge-
wiß. Man bestreike doch Meynungen, wider-
lege sie, nicht mit Geschrey und Wortschwall,
sondern setze Gründe gegen Gründe; man beur-
rheile nicht alle nach einem Maßstabe, bedenke,
daß gewisse Instrumente durchaus nicht zu ein-
ander stimmen, und für sich doch vortrefflich
feyn können; vergesse doch nicht, daß Gott kau-
senderley Arten von Menschen in seine Welt
braucht; glaube endlich, daß es ein großes Un-
glück wäre, wenn alle Schriftsteller wie Herder
und Göthe schrieben, so sehr das Genie in
beyden Bewundrung verdient. Endlich —>
Jsts nicht zu beklagen, daß das Schimpfen
beynahe zum Kon ron bey gewissen Echriftstel-
lerrfzu gehören anfangt, daß sie sich Ungezogen-
heiten, der Wahrheit zu Ehren, erlauben, daß
sie mit dem unausstehlichsten Egoismus sprechen,
daß sie durch Affektation und Bifarrerien alles
Gure wieder niedercreren, was vor ihnen auf-
sproßt? Epempel mögen wir nicht anführen,
denn wir möchten bey dem allen nicht, daß un-
sre Leser abgeschreckc würden, eine Schrift zu
lesen, in der sie gewiß viel Wahrheit und
Wärme finden werden.
Noch