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Allgemeines kritisches Archiv — 3.1777

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Dritten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22476#0418
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4O0

tbun, als wäre das Französische eigentlich ihre
Sprache, und daß sie doch nicht französich
wissen. Ich darf es kühn sagen, daß dies
bey den meisten Großen und andern selbige
nachaffenden Personen der Fall ist- Bloö
die Idee macht mich schon roth, wenn ich
es mir vorstelle, was wol der Franzose übet-
uns Teutsche denken mag, wenn er in eine
Gesellschaft von lauter Teutschen und zwar
im Herzen von Teutschland tritt, und fin-
det, daß man nur französisch redet. Jeder
gute Teutsche sollte also dahin arbeiten, dass
das Uebel der französischen Erziehung unter,
uns ausgerorret würde, daß man Frank-
reich seine Mädchen ließe, noch vielweniger
die teutschen Französinnen brauchte, und
daß die Teutschen nicht weiter durch fran-
zösischreden sich vor den Franzosen ernie-
drigten. Es giebt schon viele unter Perso-
nen von hoher Geburt, welche anfangen,
so zu denken, und ich kenne einen edlen
großen Minister, der, wenn er gleich will,
daß seine Söhne und Töchter französisch
lernen, doch keine Französin unter sie zur
Ansteckung bringen will-
Verl. Atter. Wochenbl. ittes St-
 
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