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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0055
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Gaudot heissen.) Hier nenne man sie Gomart,
und ihr Vater sey ein ausgedienter Visitator,
oder sogenannter Rat de Cave, ihre Mutter
aber eine Köchin gewesen. Du Barri, der
angebliche Graf, war nicht von höherer Ge,
burt. Ein Bannware (bey den Weinbergen)
der dortigen Herrschaft in der Hütte Barri un-
weit Toulouse war der Großvater des Grafen
Wilhelms, angeblichen Gemahls der Md. du
Barri: dec Sohn des Bannwartö war auch
Gardevigne und Procureurfiscat, und dessen
drey Söhne wurden Grafen. Der Schönen
erster Beschützer hieß Billard de Monceau, ein
Finanzmann, der sie aber verließ, weil er sie
einmal in einem Hause antraf, wo man sie,
und zwar ihm, feil bot. Sie lernte nicht sehr
gut lesen, und schrieb abscheulich, blieb aber
dennoch in ihrer Erhöhung ihrem Gutthäter
Billard gewogen, und auch ihrer niedrigen
Mutter erwieß sie alle kindliche Liebe, besuchte
sie alle vierzehn Tage, und hielt ihr Kutsche
und Pserde. Ihr aufenthalt bey einer Mar-
chande de Mode, und hernach in einem weit
verdächtigem Hause, wo man sie zwar kleidete
und ausputzte, welches ihre vornehmste Be-
gierde war, dabey aber ihre Jugend feil hielt.
Eine Zeitlang lebte sie mit einem Haarfrisirer.
Wie sie ihm alles durchgebracht hatte, kam sie
in ein Haus, wo man zu spielen gab, und
gerne schöne Mädchen um sich hatte, die die
Kunden anlocken konnten. Hier wurde sie mit
C 4 dem
 
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